Der Rote Fächerahorn ist eine Zuchtsorte des Echten oder Japanischen Fächerahorns Acer palmatum.
Acer palmatum Atropurpureum ist die bekannteste Zierform des Japanischen Fächerahorns. Er bleibt kleiner als die Stammform des Japanischen Fächerahorns. Nach 10 Jahren ist er maximal 2,5m hoch und 2m breit; seine endgültige Größe hat er dann mit 3 bis 4m Höhe und 2,5m Breite erreicht. Er besticht im Frühjahr und Sommer vor allem durch sein rotes Blattlaub.
So groß und farbenprächtig wie diese beiden Prachtexemplar wird der Rote Fächerahorn eher im milden Klima des Gardasees in Norditalien (Aufnahme Copyright K.Großkurth).
In Mitteleuropa bleibt der Rote Fächerahorn meist kleiner und hat eher etwas dunklere, bräunlich purpurrote Blätter.
Im Austrieb sind die Blätter grün, die Herbstfärbung ist karminrot. Die Laubblätter sind wie bei der Stammform Acer palmatum fünflappig. Die Blütezeit fällt in die Monate Mai bis Juni, allerdings sind die Blüten recht unscheinbar. Diese Sorte zeichnet sich aber durch einen besonders reichen Fruchtansatz aus.
Damit sich der Rote Fächerahorn zu seiner vollen Farbenpracht entwickelt und das Laub besonders im Herbst eine leuchtend rote Farbe annimmt, braucht das Gehölz einen sonnenreichen Standort. Er wächst zwar auch im Halbschatten, die Blattfärbung ist dann jedoch weniger ausgeprägt. Der Platz sollte außerdem windgeschützt liegen. Dieser Ahorn verträgt auf Dauer werden kalten Wind noch Starkregen. Optimal ist deshalb ein Platz vor einer nach Süden ausgerichteten Mauer. Dennoch sollte der Rote Fächerahorn möglichst frei stehen – nicht nur weil er als Solitärgehölz am schönsten wirkt und mit den Jahren auch relativ breitausladend wird, sondern weil er an einem solchen Platz am besten vor Mehltaubefall und Verticillium-Welke geschützt ist.
Der Boden sollte locker, durchlässig und möglichst kalkfrei sein. Denn Staunässe verträgt auch dieser Fächerahorn nicht. Ist der Gartenboden zu schwer – etwa bei einem lehm- oder tonhaltigen Gartenboden – dann lockert man ihn mit kalkfreiem (!) Sand und Kokoshumus aus gepressten Kokosfasern auf. In die Pflanzgrube kommt außerdem reifer Gartenkompost als Langzeitdünger.
Einmal an einem optimalen Platz gepflanzt, sollte der Rote Fächerahorn auch möglichst nicht mehr umgesetzt werden. – Der Rote Fächerahorn verträgt zwar keine Staunässe, aber austrocknen darf das Substrat auch nicht. Dieses Gehölz hat flache Wurzeln, diese nicht unter der Bodenoberfläche ausbreiten. Daher kann er nur Wasser aus den obersten Bodenschichten aufnehmen du muss besonders während heißer, trockener Sommertage intensiv gegossen werden. Zum Gießen und Wässern sollte man möglichst abgestandenes, kalkfreies Wasser – z.B. aus der Regentonne oder dem Gartenteich – nehmen. Mit einer Mulchschicht rund um die Baumscheibe kann die Wasserverdunstung über dem Boden deutlich reduziert werden.
Erst im zweiten Jahr wird das Gehölz gedüngt – vorausgesetzt das Bäumchen ist beim Einpflanzen mit Gartenkompost versorgt worden. Am besten versorgt man ihn auch dann wieder mit reifem Gartenkompost als Langzeitdünger – und zwar zweimal im Jahr: im Frühjahr und zu Sommerbeginn. Düngt man dagegen mit einem Flüssigdünger, den man zum Gießwasser gibt, dann muss öfters gedüngt werden, während der Hauptvegetationsperiode etwa alle 14 Tage.
Der Rote Fächerahorn sollte so wenig wie möglich geschnitten werden. Hauptsächlich weil die Schnittwunden schlicht verheilen und längere Zeit nachbluten können. Zurückgeschnittene Äste sterben danach oft ganz ab. Abgestorbene, abgeknickte und beschädigte Zweige müssen natürlich entfernt werden. und wenn, dann schneidet man am besten im Sommer oder Herbst. Größere Schnittflächen versiegelt man mit Baumwachs, um ein Nachbluten oder Pilzbefall zu unterbinden.
Ältere Exemplare des Roten Fächerahorns sind auch in unserem Klima winterhart. Jungbäume pflanzt man so zeitig im späten Frühjahr, dass sie vor dem ersten Frost genügend Wurzeln entwickeln konnten. Exotische Gehölze sollte man grundsätzlich im ersten Jahr nach dem Anpflanzen mit einer Mulchdecke, z.B. aus Falllaub, den Winter über schützen. Denn die volle Winterhärte, wie sie im Gartenhandel angegeben wird, erreicht der Baum meist erst nach einigen Jahren.
Im Hobbygarten kann man den Roten Fächerahorn am einfachsten durch Stecklinge vermehren; allerdings sind die Erfolgsaussichten auf ein ebenso wie prachtvolles Tochterghölz wie die Ausgangsform, geringer, als durch Veredelung, bei der als Unterlage die Stammform Acer palmatum dient. Das Pfropfen setzt allerdings einige Erfahrung im Umgang mit Edelgehölzen voraus.
Der Rote Japanische Fächerahorn wird gern als Bepflanzung für Friedhofsbepflanzung und Steingarten gewählt. Er sollte in keinem im asiatischen Stil angelegten Garten fehlen, wobei er am besten in Kombination mit einem Bambusgewächs am Rand eines Teiches zur Geltung kommt.