Die Gemeine Schafgarbe bildet eigentlich eine ganze eng miteinander verwandte Artengruppe. Sie ist daher fast weltweit verbreitet, wobei sie im Mittelmeerraum eher selten zu finden ist. Bei uns kommt sie in den Alpen bis in Höhenlagen von etwa 1.900m ü. NN vor. Sie besiedelt vor allem offene Flächen, wie Weiden und Wiesen, Wegränder und vor allem Schafweiden (daher stammt wohl auch der deutsche Name Schafgarbe). Sie bildet vor allem auf stickstoffhaltigen Böden größere Bestände. Mit ihren kriechenden Wurzelstöcken festigt und stabilisiert sie den Boden.
Die Gemeine Schafgarbe ist ein mehrjähriger Korbblütler, der bis zu 80cm in die Höhe wachsen kann. Die Laubblätter sind stark gefiedert. Sie bildet ab Juni kleine, flache Dolden mit weißlichen oder violetten Blüten.
Die Subspecies Alchillea millefolium millefolium hat Korbblüten mit grünlichen bis bräunlich gefärbten Hüllblättern und weißen bis rosa gefärbten Zungen.
Die Unterart Alchillea millefolium sudetica (auch Sudeten-Schafgarbe genannt) hat braune Hüllblätter und dunkelrosa bis violette Zungen. Diese Unterart kommt vor allem in der Alpenregion vor.
Die Gemeine Schafgarbe ist nicht nur ein Wildkraut, sondern auch als Kultur- und Zierpflanze im Garten beliebt. Neben der Wildform werden Kulturformen gepflegt wie die Sorte Lilac Beauty mit violetten Blüten oder Cerise Queen mit dunkel-rosa gefärbten Blüten.
Auch im Garten braucht die Gemeine Schafgarbe einen sonnigen Platz mit einem trockenen, aber humusreichen Boden. Sie reagiert empfindlich auf Staunässe und neigt bei heißem Wetter zu Mehltaubefall.
Man kann sie im Frühjahr an Ort und Stelle aussäen oder im Herbst durch Teilung des Wurzelstockes vermehren. Will man die echte Wildpflanze weiterzüchten, dann sammelt man am einfachsten ein paar Wildpflanzen unterwegs ein und setzt sie an passender Stelle in den Garten.
Spezielle Kultursorten bekommt man dagegen in auf Kräuter spezialisierte Gärtnereien. Für eine Kulturpflanzung wählt man einen Reihenabstand von ca. 20 bis 30cm. Die oberirdischen Teile verschwinden im Spätherbst, im Frühjahr treibt die Gemeine Schafgarbe dann wieder aus.
Neue Blätter erntet man am besten nach dem Frühjahrsaustrieb. Das blühende Kraut dagegen zwischen Juni und September. Außer der Wurzel und dem unteren, zu harten Stängelabschnitt lässt sich alles verwenden. Zum Konservieren hängt man die geschnittenen Triebe bündelweise auf und lässt sie im Schatten trocknen.
Die Blätter der Gemeinen Schafgarbe werden in der Küche zu Salat und anderen Beilagen verwendet. Schafgarbe ist aber auch ein wertvolles Naturheilmittel.