Wildbestände des Ysop kommen vor allem in Süd- und Osteuropa, aber auch in Westasien und Nordafrika vor. Auch in Deutschland ist er eingebürgert und an vielen Plätzen verwildert. Er wächst vor allem an Wegrändern, Hängen und Heideflächen. Er bevorzugt dabei sonnige, sehr warme Plätze mit kalkhaltigem, trockenem Boden.
Der Ysop ist ein mehrjähriger Halbstrauch, der bis zu 60cm hoch werden kann. Mit seinen blauen, seltener weißen bis rötlichen Blüten ist er eine vorzügliche Bienenweide. Die Pflanzenstängel sind niederliegend-aufsteigend bis aufrecht wachsend und mehrfach verästelt. An den Stängeln sind die lanzettförmigen Blätter in Quirlen angeordnet. Die Blüten entwickeln sich zwischen Juli und Oktober in den oberen Blattachseln.
Der Ysop enthält medizinisch wertvolle Inhaltsstoffe wie ein ätherisches Öl, Gerb- und Bitterstoffe.
Als Schwachzehrer gedeiht der Ysop am besten auf einem mageren bis mäßig nährstoffhaltigen, trockenen, durchlässigen und vor allem kalkhaltigen Boden. Der Standort sollte warm und sonnig sein. Man sätihn ab April zunächst unter Glas oder auf der Fensterbank in Anzuchtschalen aus.
Ysop ist ein Lichtkeimer. Die Samen dürfen also nicht mit Erde bedeckt werden. Die Samen legt man dazu in etwa 1/2cm tiefe Furchen. Die Keimlinge werden zunächst auf 8cm Abstand pikiert. Im Mai kann man sie dann ins Freiland setzen, wobei der Pflanzabstand rund 25cm betragen sollte. Da man für den eigenen Bedarf mit 1 bis 2 Ysop-Pflanzen auskommt, erwirbt man besser in Gärtnereien vorgezogene Exemplare. Diese kann man dann später immer noch bei Bedarf mit Hilfe von Kopfstecklingen, die man aus den noch unverholtzen neuen Trieben schneidet, vegetativ vermehren. In rauem Klima braucht der Ysop einen Winterschutz. Erst im Frühjahr werden die abgestorbenen und vertrockneten Stiele abgeschnitten.
Die neuen Triebe und Blätter kann man während der gesamten Vegetationsperiode ernten. Nach der Blüte kann man das Laub auch komplett abschneiden. Blühende Triebe werden abgeschnitten und zum Trocknen aufgehängt.
Ysop findet sowohl als Gewürzkraut als auch als Heilpflanze Verwendung.