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Schachblumen

Untergruppe der Zwiebel- und Knollengewächse

Die Schachblumen der Gattung Fritillaria gehören zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae) und sind eng mit der Gattung Lilia verwandt. Es gibt zwar in den klimatisch gemäßigten Regionen der nördlichen Hemisphäre mehr als 100 Fritillaria-Arten. Aber als Zierpflanzen haben vor allem zwei Arten und deren Zuchtsorten Eingang in unsere Gärten gefunden:

Die Schach- oder Schachbrettblume Fritillaria meleagris, die auch in Mitteleuropa wild vorkommt, und die Kaiserkrone Fritillaria imperialis, die aus dem Vorderen Orient stammt.

Der wissenschaftliche Gattungsname Fritillaria geht aus das lateinische fritillus =Würfelbecher zurück und bezieht auch die becherförmigen Blüten und das teilweise viereckige, schachbrettartige Farbmuster der Blüten, welches bei der Schachbrettblume (Fritillaria meleagris besonders ausgeprägt ist.

Beschreibung der Schachblumen

Alle Arten der Gattung Fritillaria sind mehrjährige, krautige, d. h. nicht verholzende Zwiebelgewächse. Die Zwiebel der Schachblumen setzt sich aus 2 oder 3 dick fleischigen, dicht aneinander liegenden Schuppen zusammen, die anfangs von einer gemeinsamen, dünnen Haut eingehüllt sind, die sich aber im Laufe der Entwicklung auflöst.

Aus der Zwiebel wächst immer nur einen einziger, unverzweigter Stängel empor. Rund um die Stängelbasis stehen gestielte Laubblätter, während die Blätter weiter oben ohne Stiele direkt am Stängel sitzen. Einige Fritillaria-Arten wie die kaiserkoren haben schmale, linealische Blätter, andere eher eiförmig runde.

Es gibt Schachblumen mit einzelnen, nickenden Blüten wie die Schachbrettblume. Andere Arten bilden aufrecht stehende, lockere Blütenstände mit laubblattähnlichen Tragblättern – zu dieser Gruppe gehört die Kaiserkrone. Jede Blüte bildet zwei Kreise mit jeweils drei Blütenhüllblättern. An der Basis dieser Blütenhüllblätter locken Nektarquellen (Nektarien genannt) die Insekten zur Bestäubung der zwittrigen Blüten an. Aus den befruchteten Blüten entwickeln sich aufrecht stehende Kapselfrüchte mit jeweils sechs flügelförmig ausgezogenen Längskanten, an denen entlang die reife Frucht aufplatzt, um die Samen zu entlassen.

Standort und Bodenverhältnisse

Schachblumen brauchen eine sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten mit einem nährstoffreichen und frischen bis feuchten Boden, der aber trotzdem gut durchlässig sein muss. Um die Bodenfeuchtigkeit zu halten, wäre ein Standort ideal der über die Mittagszeit zwar in der vollen Sonne liegt, vorher und nachher aber im Halbschatten. Die optimale Zeit zum pflanzen reicht von September bis November. Die Zwiebeln werden dazu seitlich liegend in den Boden gesetzt, je nach Art zwischen 10 und 15cm tief.

Pflege

Einmal an der optimalen Stelle und in der richtigen Bodentiefe ausgepflanzt brauchen die Schablumen keine weitere Pflege. Bei länger anhaltender Trockenzeit muss gegossen werden. Fritallaria blühen zwar schon im April oder Mai. man sollte aber die Zwiebel keinesfalls bereits nach der Blütezeit aus dem Boden nehmen, sondern – wie bei Zwiebelgewächsen grundsätzlich üblich – erst die Laubblätter vollständig verwelken lassen. Denn mit Hilfe ihrer Blätter betrieben sie auch nach der Blütezeit noch Photosynthese und speichern Reservestoffe in der Zwiebel als Startkapital für das nächste Jahr.

Vermehrung

Alle 3 bis 4 Jahre sollten die Bestände geteilt werden. Zuchtsorten kann man nur mit Hilfe der Bulben vermehren, Naturformen außerdem mit Hilfe der Samen. Aus den Samen oder Bulben gebildete Jungpflanzen werden aber erst nach frühestens nach drei Jahren blühen.

Verwendung

Optimale Milieubedingungen finden Schachblumen am Rand eines Gartenteiches oder Bachlaufes auf frischem, lockerem Boden im Halbschatten. Das gilt vor allem für die Schachbrettblumen. Kaiserkronen brauchen eher einen sonnigen Platz  im Hintergrund einer Staudenrabatte oder eines Beetes mit Sommerblumen. Kaiserkronen wurden früher in den Bauerngärten auch aus einem ganz anderen Grund gepflanzt: Sie sollen Wühlmäuse vertreiben. Auf alle Fälle enthalten ein sehr giftiges Alkaloid, das Imperialin. deshalb Vorsicht beim Setzen der Zwiebeln oder Zurückschneiden der Blütenstände. Beim Umgang mit der Pflanzen immer Gartenhandschuhe tragen!

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