Die Blau-Edeltanne – oder verkürzt einfach Blautanne genannt – ist eine Zuchtform der nordamerikanischen Edeltanne Abies procera. Diese Edeltanne kommt vor allem im niederrschlagsreichen Nordwesten der USA vor und zwar in Höhenlagen zwischen 600 und 1600m ü. NN. Dort besiedelt sie zusammen mit den auch bei uns bekannten Douglasien und Hemlocktannen die Nadelbaum-Mischwälder.
In Amerika wird vor allem das leicht zu bearbeitende Holz für Holzkonstruktionen – und bauten genutzt. Bei uns in Mitteleuropa wird neben der Blautanne auch die Stammform der Edeltanne in öffentlichen Gärten und Parks als Ziergehölz gepflegt.
Die Naturform der nordamerikanischen Edeltanne wird 10 bis 20m, in Extremfällen sogar bis zu 80m hoch, die Zuchtsorten sind aber deutlich niedriger. Für unsere Hobbygärten wird meist nur die Blau- oder auch Silber-Tanne angeboten, eine Zuchtsorte der Edeltanne, die durch ihre silber-blauen Nadeln auffällt. Sie wird meist nur etwa 3 bis 5m hoch und hat leicht bizarr abstehende Äste. Die Blautanne bildet ein kegelförmiges, etwas unregelmäßiges Wuchsbild.
Charakteristisch für die Naturform und auch die Blautanne sind die borstig starr nach oben stehenden Nadeln, d. h. genauer betrachtet liegt das erste Viertel der Nadel dem Zweig an und krümmt sich dann erst nach oben. Diese Nadeln können bis zu 12 Jahr alt werden! Diese silbrig.blauen Nadeln sind viereckig im Querschnitt, zwischen 2,5 und 3,5cm lang und haben auf der Oberseite eine rinnenartige Vertiefung. Je weiter der Baum im Licht steht, desto intensiver wird die Blaufärbung der Nadeln.
Von den in unseren Gäretn kultivierten Tannenarten hat die Blautanne die mit Abstand längsten Zapfen; da sie bei dieser Länge recht schwer sind, stehen diese Zapfen nicht wie bei anderen Abies-Arten nach oben, sondern hängen an den Zweigenden herab. Mit ihrer purpur-braunen Färbung bilden die Zapfen einen schönen Kontrast zur stahlblauen Benadelung der Blautanne.
Die Standortansprüche der Blautanne gleichen denen der europäischen Tannenarten. Sie brauchen einen schattigen bis halbschattigen Platz, der Boden sollte leicht sauer bis neutral sein, frisch und humusreich, aber durchlässig und möglichst kalkfrei oder zumindets kalkarm sein. Wie alle Tannen brauchen sie ausreichend Wasser und müssen bei trockenem, schneefreiem Wetter auch im Winter an frostfreien Tagen etwas gewässert werden, da sie auch in der Wintersonne über ihre Nadeln Wasser verdunsten.
Auch die Blautanne wird genau wie andere Zierkoniferen im Garten häufiger von der Sitkafichtenlaus befallen. Den Befall sollte man regelmäßig zwischen Oktober und März mit Hifle einer sogenannten Klopfprobe kontrollieren und bei Bedarf mit einem speziell für solche Blattläuse entwickelten, bienen-ungefährlichen Insektizid, welches stark mit Wasser verdünnt wird, auf die befallenen Stellen sprühen.
Die Sitkafichtenlaus befällt zunächst die Nadeln im Bauminneren und „arbeitet“ sich dann im Laufe des Frühjahres zu den äußeren Nadeln vor. Durch das Saugen geschädigte Nadeln erkennt man an den gelben Flecken. Ab Juni verlassen die Läuse die Nadelbäume und wechseln auf Gräser als Zwischenwirte über.