Dieser Steinsame stammt aus der westlichen Mittelmeerregion.
Der Enzianblaue Steinsame gehört zusammen mit der Schwesterart Lithoderma purpureocaerulea, der ebenfalls gerne als Steingartenpflanze gepflegt wird, zur Gattung Lithoderma (früher Lithospermum) in der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Der Gattungsname Lithodora leitet sich aus den altgriechischen Lithos = Stein und Dora = Geschenk ab. Nach einer anderen Version bezieht sich der Name Steinsame auf die steinharten Teilfrüchte.
Lithodora diffusa ist ein teilweise verholzender Halbstrauch (auch wenn er in vielen Gärtnereien als Staude angeboten wird) mit einer Wuchshöhe von 10 bis 20cm und einer Breite von 60cm und mehr. Die Laubblätter sind dunkelgrün gefärbt und haben eine raue, behaarte Oberfläche.
Zwischen Mai und Juni, in milden Regionen jedoch manchmal schon im April, erscheinen die blauen Blüten. Diese Naturform findet man heutzutage aber nur noch selten in den Gärten. Häufiger wird die Zuchtsorte ‚Heavenly Blue‘ mit ihren besonders intensiv blauen Blüten kultiviert.
Im Spätsommer reifen die sehr harten, elfenbeinfarbenen Früchte heran, dann beginnen die Laubblätter bereits zu welken. Die Samen enthalten schwach-giftige Alkaloide.
Der Enzianblaue Steinsame braucht einen sonnigen Platz mit einem kalkfreien(!), sauren Boden aus Humus und Sand. Statt Torf empfiehlt sich ein Zusatz aus Lauberde. Der Platz sollte außerdem windgeschützt sein. Beim Einpflanzen arbeitet man etwas reifen Gartenkompost mit in den Boden ein. Schwere Böden werden mit Hilfe von Sand oder Kies leichter und durchlässiger gemacht.
Der Boden darf nie völlig austrocknen, sondern sollte frisch bis mäßig feucht gehalten werden, aber trotzdem gut durchlässig bleiben.
Störende Zweige kann man nach der Blütezeit zurückschneiden.
Der Steinsame sollte vorsichtshalber vor Frostschäden durch einen ausreichenden Winterschutz gesichert werden, schließlich ist seine ursprüngliche Heimat der Mittelmeerraum. Auch wenn die Stecklinge (s. Abschnitt Vermehrung) im Spätherbst schon bewurzelt sind, müssen sie noch frostfrei überwintert werden.
Steinsamen vermehrt man am besten vegetativ mit Hilfe von 4 bis 6cm langen Achselstecklingen aus den Seitentrieben des Halbstrauches, und zwar nach der Blütezeit im Juli oder August. Vor und nach dem Schneiden sollte man die Pflanzen gießen. Diese Stecklinge werden, bis sie bewurzelt sind, in einem feuchten Sand/Torf-Gemisch – ersatzweise nimmt man statt Torf auch Kokoshumus – gehalten und durchgehend feucht gehalten. Deshalb nach Bedarf ausreichend bewässern.
Der Steinsame ist ein immergrünes Zwerggehölz, welches aber teilweise krautig weiche Triebe hat und sich als Polsterpflanze vor allem als Bodendecker in Steingärten, trockenen Kiesbeeten, für Pflanzschalen und Kübel oder als Randbepflanzung in Blumenrabatten und Staudenbeeten eignet.