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Gewöhnlicher Flieder

Syringa vulgaris

Steckbrief

Blütenfarbe(n)
 
Blütezeit
Mai bis Juni
Höhe
4-6m
Licht
Sonnig / Halbschatten
Winterfest
ja
Pflege
einfach
Vermehrung
mittel
Sorte
natur
Lebensdauer
ausdauernd
Wuchsform
Großstrauch oder kleiner Baum
Boden
durchlässig, nährstoffreich, nicht zu sauer
Wasserbedarf
mittel
Düngerbedarf
mittel
Der Gewöhnliche Flieder Syringa vulgaris fällt erst zur Blütezeit ins Auge. Dann steht er mit seinen leuchtend lila Blüten den Edelflieder-Sorten kaum nach, zumal seinen ungefüllten, einfachen Blüten stets auch intensiv duften.

Heimat und Ursprung von Syringa vulgaris

Der Gewöhnliche Flieder ist in Südosteuropa und Südwestasien heimisch. Dort besiedelt er Waldränder und Gebüsche. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet war jedoch wesentlich kleiner und reicht von Zentral-Albanien bis ins nördliche Rumänien. Sie ist längst in vielen weiteren Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas eingebürgert und verwildert.

Die Anfänge dazu wurden bereits im Mittelalter gelegt: Die ersten Exemplare des Gewöhnlichen Flieders gelangten 1560 vom damaligen Konstantinopel nach Wien. Ende des 16. Jahrhunderts tauchte der Gewöhnliche Flieder in Frankreich auf; später war er regelmäßiger Bestandteil mitteleuropäischer Bauerngärten. Mitte des 19.Jahrhunderts schließlich gelang die Züchtung der ersten Hybriden von Syringa vulgaris. Damit begann der Einzug des Edelflieders als Zierstrauch auch in den Hobbygärten.

In Deutschland steht der gemeine Flieder inzwischen auf einer schwarzen Liste invasiver Pflanzenarten, die als Neophyten andere einheimische Pflanzen verdrängen.

Botanische Angaben zum Gewöhnlichen Flieder

Der Gewöhnliche Flieder wird zwischen 4 und 6m hoch. Er bildet einen einen sommergrünen, laubabwerfenden Strauch oder kleineren Baum.  Die Rinde hat eine graue oder grünlich braune Färbung; ältere Äste und der Stamm weisen Längsrisse auf.

Die Laubblätter haben eine spitz zulaufende Herzform mit einem glatten Rand. Die Blattspreite ist bis zu 12cm lang, die Blattstiele zwischen 1 und 3cm lang. Die Blätter sind gegenständig angeordnet und haben eine mittelgrüne Farbe.

Die Blütezeit beginnt normalerweise im Mai, in klimabegünstigten, wärmeren Regionen oft schon im April. Die Blütenkrone ist stes vierzählig. Die Blüten duften intensiv und haben bei der Stamm- und Naturform  des Gewöhnlichen Flieders eine violette Farbe. Es wird ein bis zu 20cm langer, rispenförmiger Blütenstand gebildet. Die zweiklappigen, verholzten Fruchtkapseln reifen im September heran.

 

Anbau, Pflege und Vermehrung im Garten

Standort und Bodenverhältnisse

Der Gewöhnliche Flieder kann sowohl an einen sonnigen als auch im Halbschatten gepflanzt werden. Allerdings blüht er im Halbschatten weniger üppig. Der Boden sollte trocken bis mäßig feucht, gut durchlässig und relativ nährstoffreich sein. Optimal ist es, außerdem wenn der Boden leicht alkalisch (pH>7)  und kalkhaltig ist. Vor allem aber verträgt auch dieser Flieder keinen verdichteten oder staunassen Boden. Zu sandiger Boden sollt mit etwas Lehm und Gartenkompost bindiger gemacht werden.

Pflegemaßnahmen

Jungsträucher brauchen beim Einpflanzen eine erste Düngergabe in Form von reifem Gartenkompost oder einem anderen organischen Volldünger. Die Wurzelscheibe wird ebenfalls mit Gartenkompost oder gut verrottetem Stallmist gemulcht. Später reicht einmal jährlich und zwar am besten im April eine Düngergabe.

Jungsträucher müssen an heißen, trockenen Sommertagen reichlich gewässert werden, sonst beginnen sie zu welken. Alte Fliedersträucher können auch längere Trockenphasen ohne Gießen durchstehen.

Am Ende der Blütezeit werden die Blütenstände abgeschnitten – am besten an einem sonnigen, warmen Tag ohne regen. Auslichtungs- und Rückschnitte kann man das ganze Jahr hindurch vornehmen.

Vermehrung

Den Gewöhnlichen Flieder kann man sowohl aus Samen ziehen als auch mit Hilfe von Stecklingen vegetativ vermehren. Statt Stecklinge zu schneiden, kann man zur Vermehrung auch einfach die Schösslinge nehmen, die sich rings um die Mutterpflanze bilden. Man gräbt dazu die Schösslinge zum Sommerende aus. Haben sich bereits genügend Wurzeln gebildet, können sie gleich wieder an anderer Stelle eingepflanzt und gut angegossen werden. Sollten die Schösslingen noch zu wenig Wurzelwerk haben, dann kommen sie zunächst für einige Zeit in ein Gefäß mit Wasser, bis sich genügend Wurzeln gebildet haben.