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Stadt Garten mit formalen Wasserbecken, Lounge, Teakdecks

Vor allem in der Stadt müssen Gartenbesitzer zumeist mit kleinen Flächen auskommen. Doch die begrenzte Dimension führt nicht zwangsläufig zur weniger attraktiven Gestaltung. Denn selbst kleine Gärten lassen sich in optische Highlights verwandeln, wenn einige Grundregeln Beachtung finden.

Die Planung: Was für ein Garten soll es sein?

Besonders kleine Gärten profitieren davon, wenn sie thematisch einheitlich angelegt werden. Im Ergebnis entstehen optische Schmuckstücke, die ihre absolute Dimension vergessen lassen. Hobbygärtner sollten sich vor der Planung der einzelnen Elemente zunächst für einen generellen Stil entscheiden. Dieser bindet sich nicht an das Format des Grundstückes, sondern an die persönlichen Vorlieben:

Japanischer Garten

Stein und Wasser bilden im japanischen Garten die prägenden Elemente. Auf kleinem Raum lassen sie sich durch einen Teich, geharkte Kiesflächen, Steinlaternen und thematisch passende Gartenfiguren einbringen. Japanischer Zwergflieder, Schirmbambus, Zwerg-Blutpflaume und Goldahorn setzen farbliche Akzente und sprengen mit ihrem Wachstum nicht die zur Verfügung stehende Fläche. Auch Farne, Bonsai-Gewächse und Pfingstrosen passen perfekt in den kleinen Japan-Garten.

Wildgarten

In einem Naturgarten sollen sich nicht nur die menschlichen Nutzer, sondern auch die Vertreter der Fauna wohlfühlen. Dies gelingt mit einem Teich, der Amphibien einen Lebensraum bietet, sowie einer Trockenmauer, deren Zwischenräume Käfern, Eidechsen und Spitzmäusen als Rückzugsort dienen. Duftende Kräuter, Polsterstauden und ein Sommerblumenbeet locken Schmetterlinge an und sorgen für Farbtupfer.

Englischer Garten

Wo (relativ) weitläufige Rasenflächen und Heckenlabyrinthe nicht hineinpassen, schaffen Fans englischer Landschaftsgärten mit geometrisch angelegten Rasenflächen und durch Hecken eingefasste Sitzplätze dennoch das typisch britische Flair. Buchsbaumkugeln, Rankgitter mit Ramblerrosen sowie Beete mit Lupinen, Rittersporn und Phlox schaffen den Eindruck eines Country-Gartens. Das Zentrum der Rasenfläche krönt eine Steinsäule mit dekorativer Pflanzschale oder Vogeltränke.

Rosengarten

Sollen Rosen der Hauptdarsteller im Garten sein, gilt es, Sorten mit verschiedenen Wuchshöhen geschickt zu kombinieren, um die Architektur auszunutzen. Kletterrosen sind geeignet um Spaliere und Mauern zu beranken, während Sorten mit einer Wuchshöhe von etwa einem Meter (z.B. die Austin-Rose „Darcey Bussell“) als Mittelpunkt eines Beetes fungieren. Erfahrene Gartenplaner unterstreichen die Blütenfarbe der Rose durch kontrastfarbige Gewächse wie den gelben Frauenmantel oder den violetten Hain-Salbei.

Sonderfall Vorgärten

Der Vorgarten erweckt den ersten Eindruck des Hauses und verdient daher besondere Aufmerksamkeit. Auch hier steht Gartenfreunden in den meisten Fällen nur wenig Platz zur Verfügung. Um dennoch ein harmonisches Bild zu schaffen, sollten sie sich an folgende Regeln halten:

  • Immergrüne Gewächse wie Rhododendron, Buchsbaum und Stechpalme sorgen dafür, dass der straßenseitige Anblick des Hauses während des gesamten Jahresverlaufes attraktiv bleibt.
  • Bereits beim Anlegen des Vorgartens sollten Hausbesitzer an die endgültige Wuchshöhe der Gehölze denken. Wer versucht, einen Baum durch starken Rückschnitt zu begrenzen, provoziert einen stärkeren Austrieb, sodass die Pflanze bald ihre Größe zurückerlangt hat. Besser fällt die Wahl von vornherein auf Kugelahorn oder Kugelrobinie, die sich durch ihr langsames Wachstum und die wenig ausladende Krone als ideale Hausbäume auszeichnen.
  • Das Pflanzenarrangement sollte mit dem Stil des Gebäudes visuell in Einklang stehen. Ein Beet mit Mohn, Fingerhut und Akelei schafft hier den passenden Rahmen für einen Altbau auf dem Land, währen Buchsbaumkugeln und geometrisch beschnittene Hecken den Stil moderner Architektur aufgreifen. Pflanzgefäße in gradlinigen oder verspielten Formen unterstreichen wirkungsvoll die Ausstrahlung des Anwesens.
  • Zumeist muss der Vorgarten funktionalen Elementen Platz bieten, die sich ebenfalls in die Gestaltung einbinden lassen. Ein dekorativer Briefkasten, eine Verkleidung für Mülltonnen aus Metall oder Holz sowie ein berankter Unterstand für die Fahrräder tragen zur ästhetischen Wirkung bei.

Tipps zur besonders schönen Gestaltung kleiner Gärten

Steht für den Garten nur eine begrenzte Fläche zur Verfügung, sollten Hobbygärtner verstärkt auf die Komposition ihrer Anlage achten. Mit einigen Tricks lässt sich der Garten optisch erweitern:

  • Aufteilung bringt optisch mehr Größe: Anstatt die Fläche des Gartens einheitlich anzulegen, bringen Beete, Sitzbereiche und Spielflächen, die jeweils durch niedrige Hecken oder Mauern abgetrennt sind, mehr visuelle Spannung in kleine Gärten. Wird der Besucher durch abwechslungsreiche Elemente eingeladen, jede Ecke des Geländes zu erkunden, wirkt auch ein begrenzter Garten deutlich größer.
  • Drei Dimensionen nutzen: Rankwände mit Wein oder Clematis, Kletterrosen, Hochbeete und begrünte Trockensteinmauern lenken den Blick in die Höhe. Niveauunterschiede durch einen Senkgarten, in den eine steinerne Treppe hinabführt, oder eine erhöhte Holzterrasse laden zum neugierigen Begehen des Terrains ein, selbst wenn es mit einem Blick erfassbar ist.
  • Blickachsen für ein harmonisches Bild: Jede abwechslungsreiche und spannende Gartengestaltung braucht Höhepunkte, die das Auge anziehen und zum Verweilen einladen. Dies kann die Aussicht auf einen idyllischen Sitzplatz am Gartenende sein, die Sicht auf ein Wasserspiel oder eine Skulptur. Führt ein gepflasterter Weg zum visuellen Highlight der Anlage, erhält sie zusätzlich optische Weitläufigkeit. Intensiviert wird dieser Effekt, wenn Pfade nicht gerade, sondern geschwungen verlaufen und mit wenigen aber relativ großen Platten ausgelegt werden.
  • Die passende Vegetation: Um die Grenzen des Grundstückes zu kaschieren, eignen sich immergrüne Sträucher. Pflanzen mit panaschierten Blättern oder bunte Akzente wie der japanische Goldahorn bringen Licht in dunkle Winkel der Anlage. Generell sorgt ein Kontrast von großblättrigen und tiefgrünen Gewächse im Vordergrund sowie kleinblättrigen und hell blühenden Pflanzen im Hintergrund für die maximale Tiefenwirkung, da er den Sehgewohnheiten des menschlichen Auges entgegenkommt. Weiße und bläuliche Blüten in der Ferne schaffen optische Weite, während rote und lila Blüten kleine Gärten schnell dominieren. Wer das Auge des Betrachters mit Trompetenbäumen, Zierapfel oder einer mit Blauregen berankten Pergola nach oben führt, lenkt geschickt von Länge und Breite des Grundstückes ab.

Rosen im Kleingarten

Fazit

Die exakte Planung ist im kleinen Garten die wichtigste Voraussetzung, selbst wenn das Resultat hinterher verspielt und zufällig wirken soll. Wenn Hobbygärtner einige Regeln der optischen Gestaltung befolgen, schaffen sie spannungsvolle und idyllische Räume, die zum Entspannen einladen und beengte Wohnverhältnisse vergessen lassen.

Bildquellen:
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