Die Jonquille oder Duftnarzisse ist in Südeuropa weit verbreitet. Insbesondere auf der Iberischen Halbinsel und in Nordafrika, vor allem in Algerien. Sogar auf dem westlichen Balkan (Dalmatien) ist sie eingebürgert worden und verwildert. Neben der Stammart und ihren natürlichen Hybriden wird die Jonquille häufig zu Kreuzungen mit anderen Arten und Sorten genutzt. Diese Hybriden werden in eine eigene Gruppe, den Jonquille-Narzissen, gestellt.
Diese kleine, mehrblütige Narzisse wird nur zwischen 20 bis 25cm groß. Die Zuchtsorten können bis zu 40cm in die Höhe wachsen. Die Jonquille und ihre Zuchtsorten tragen in der Regel 2 bis 6 Blüten am Schaft. Die Blüten haben einen Durchmesser von rund 2,5cm. Sie haben breite ovale Blütenblätter und die Nebenkrone ist relativ kurz. Die Blütenfarbe ist rein gelb, wobei die Nebenkrone etwas dunkler gefärbt ist.
Die Blüten der Jonquille haben einen feinen, sehr charakteristischen Duft. Dies ist der Hauptgrund, weswegen sie gerne kultiviert werden. Die Blütezeit zwischen Mitte April und Mai liegt später als bei allen anderen Wild-Narzissen. Ausnahme ist die Narcissus serotinus, die erst zwischen September und November im Mittelmeergebiet blüht und daher bei uns nicht existieren kann. Die Laubblätter der Jonquille sind im Gegensatz zur Tazette stielrund und binsenähnlich (Binsen = Juncus, daher der Name Jonquille).
Auch diese Wild-Narisse ist frostempfindlich und braucht einen ausreichenden Winterschutz. Die Zuchtsorten und Hybriden der Jonquille sind etwas robuster. In jedem Fall soll der Standort sonnig, warm und windgeschützt sein. Der Boden sollte tiefgründig und locker, humus- und nährstoffreich sein.
Man setzt die Zwiebeln im August/ September etwa 10 bis 20cm tief in die Erde. Der Pflanzabstand sollte ca. 15cm sein. Die Jonquille lässt sich durch Teilen zu umfangreich gewordener Zwiebelhorste oder durch Abtrennen der Brutzwiebeln vegetativ vermehren. Bei der Naturform ist auch die generative Vermehrung durch Aussaat direkt nach der Samenreife möglich.