Der Gemeine Liguster kommt in weiten Teilen Europas vor, fehlt aber in Mittel- und Nordskandinavien. Sein natürlicher Standort liegt an sonnen-beschienenen Waldhängen und in Gebüschen, sofern der Boden kalkhaltig und nährstoffreich ist. Er steigt in Höhen bis auf etwa 1500m ü. NN auf. Der Gemeine Liguster ist die einzige europäische Ligusterart. Weitere Arten kommen in Süd- und Ostasien, sowie in Australien vor.
Der Liguster bildet einen dichten buschförmigen Strauch mit einem weitverzweigten Wurzelsystem, aus dem immer wieder Schösslingen hervorsprießen. Die dünnen Zweige wachsen aufrecht und haben eine grau-behaarte Rinde. Die Laubblätter stehen entweder gegenständig oder sind zu dritt in Quirlen angeordnet. Sie haben einen kurzen Stiel, die Blattspreite ist etwa 6cm lang und bis zu 2cm breit. Die Blattform ist lanzettartig, die Blattoberseite dunkelgrün, die Unterseite deutlich heller mit einer hervorstechenden Mittelrippe. Vor dem Laubfall im Herbst färben sich die Blätter violett. Die kleinen Blüten sind weißlich bis grünlich weiß gefärbt, duften angenehm und bilden eine endständige, aufrecht stehende Rispe. Die glänzend schwarzen Beerenfrüchte sind ungenießbar. Sie enthalten die braun-violetten Samen.
Von Ligustrum vulgare gibt es neben der Naturform einige Zuchtsorten, u.a.:
– Atrovirens – ein Strauch mit stramm aufrechtem Wuchs und glänzenden, dunkel-grünen Blättern
– Lodense – ein Zwergliguster mit einer Endhöhe von nur 50 bis 70cm Höhe, die Blätter sind zunächst dunkelgrün, nehmen im Winter eine bräunlich bronzene Farbe an.
Liguster ist robust und anspruchslos, ausgesprochen winterhart und passt sich nahezu jedem Boden an. Selbst einen radikalen Rückschnitt verträgt der Liguster gut. Damit er eine natürliche Kronenform entwickeln kann, sollte man ihn aber nur gelegentlich zum Auslichten schneiden. Die Naturform kann über die Aussaat vermehrt werden, die Zuchtsorten vermehrt man vegetativ mit Hilfe von Stecklingen.
Der Liguster wird in erster Linie als Hecke im Garten angepflanzt. Da er auch im Winter immer einen Teil seines Laubes behält, stellt er einen guten Wind- und Sichtschutz dar.