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Gemeine Nachtkerze

Oenothera biennis

Auch bekannt als: Zweijährige Nachtkerze, Schinkenwurzel, Rapontikawurzel

Die Gemeine Nachtkerze Oentehera biennis wird zwar meist als einheimische Pflanze beschrieben, aber eigentlich stammt sie aus Nordamerika. Sie ist jedoch bereits seit langem auch bei uns in Mitteleuropa eingeführt worden, verwildert und breitet sich als Neophyt weiter aus.

Heimat und Ursprung von Oenothera biennis

Die Gemeine oder Zweijährige Nachtkerze stammt ursprünglich aus Nordamerika und Mexiko. Sie ist jedoch inzwischen auch bei uns in Mitteleuropa eingebürgert und verwildert. Sie besiedelt Böschungen, Straßen- und Wegränder, Eisenbahndämme, Magerwiesen und Brachflächen.

Botanische Angaben zur Gemeinen Nachtkerze

Verwandtschaft von Oenothera biennis

Die Gemeine Nachtkerze gehört zur Gattung Oenothera in der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Während die meisten Oenothera-Arten mehrjährig sind, ist Oenothera biennis nur zweijährig.

Botanische Angaben zur Gemeinen Nachtkerze

Die Gemeine Nachtkerze ist zweijährig. Sie bildet im ersten Lebensjahr neben einer dickfleischigen, verästelten Wurzel nur eine flache, am Boden anliegende Blattrosette aus. Diese Rosette wird von schmal-lanzettförmigen Grundblätter mit langen Blattstielen gebildet.

Erst im zweiten Jahr wächst der Haupttrieb bis zu einer höhe von 80 bis maximal 100cm empor. Die an diesem Pflanzenstängel sitzenden Laubblätter sind lanzettartig geformt. Ihr Blattrand ist entweder glatt oder fein gesägt.

Die Blütezeit der Gemeinen Nachtkerze fällt bei uns in Mitteleuropa in die Monate Juni bis September.  Die zitronengelben Blüten bilden eine Lockere Ähre als Blütenstand. Sie öffnen sich in der Abenddämmerung, um mit ihrem Duft Nachtschmetterlinge und andere Insekten anzulocken. bereits im laufe des darauffolgenden Vormittags schließen sie sich wieder und beginnen zu welken.

Anbau, Pflege und Vermehrung im Garten

Standort und Bodenverhältnisse

Die Zweijährige Nachtkerze braucht einen sonnigen Platz mit einem leichten, kargen bis mäßig nährstoffhaltigen, aber gut durchlässigen Boden. Bei zu schweren und staunassen Böden kann sich Wurzelfäule bilden.

Pflege

Die Zweijährige Nachtkerze ist im Übrigen anspruchslos und widerstandsfähig. Sie braucht auch keinen Winterschutz. Sie wird sich mit der Zeit selbst aussäen und allmählich verwildern, wenn man ihrer Ausbreitung im Garten nicht rechtzeitig Grenzen setzt.

Vermehrung

Die Samen werden bei uns zunächst entweder im März im Kalten Kasten oder zwischen Juni und August direkt ins Freiland ausgesät. Die Samenkörner werden 1 bis 2cm hoch mit Erde bedeckt. Unter optimalen Temperaturbedingungen (15 bis 20 Grad Celsius) beträgt die Keimzeit 10 bis 20 Tage. Nach dem Auflaufen und Umpflanzen sollte der endgültige Pflanzabstand 20 bis 25cm betragen.

Verwendung in Küche und Hausapotheke

Einige Nachtkerzen-Arten wurden früher auch zu Heilzwecken genutzt. In manchen Ländern Europas wird die Gemeine Nachtkerze wegen ihrer Pfahlwurzeln als Wurzelgemüse angebaut. Ihre dickfleischigen Wurzeln ähneln im Geschmack den Schwarzwurzeln.

Als Gemüsepflanze ist die Gemeine Nachtkerze auch als Rapunzel oder Rapontika bekannt. Sie wird zwar erst im Oktober geerntet, die Pflanze darf aber bis dahin keine Blüten gebildet haben, denn sonst würde die Wurzel verholzen und damit ungenießbar werden.

Eine zweite in Mitteleuropa heimische Nachtkerzenart

Es gibt eine zweite, mittlerweile in Mitteleuropa verwilderte Nachtkerzenart: Die Rotkelchige Nachtkerze Oenothera glazioviana. Man nimmt an, dass sie eine Hybride ist, die aus der Kreuzung der Gemeinen Nachtkerze Oenothere biennis und einer Unterart hookeri von Oenothera elata hervorgegangen ist.

Die Rotkelchige Nachtkerze ist ebenfalls zweijährig, wird jedoch mit einer Höhe von bis zu 1,80m deutlicher höher als Oenothera biennis. Auch die Blüten sind mit bis zu 6cm größer. Der röhrenförmige Blütenkelch ist rot gestreift oder wenigstens rötlich überhaucht.