Die Wildform und auch viele Zuchtsorten des Paprikas haben ihren Ursprung im tropischen Amerika. Innerhalb der artenreichen Capsicum-Gattung ist der Paprika oder Spanische Pfeffer (Capsicum annuum) heute am weitesten verbreitet. Mit den Spaniern gelangte der Paprika bereits im 16. Jahrhundert nach Europa.
Die artenreiche Gattung Capsicum gehört zu den Nachtschattengewächsen (Familie Solanaceae). Die meisten Arten und Sorten sind in Amerika entstanden, viele weitere Sorten sind aber auch in anderen Ländern herausgezüchtet worden. Bei uns lässt sich Paprika nur einjährig kultivieren und wird bis zu 150cm hoch. Die Pflanzen sind jedoch stark verästelt und verholzen an der Basis. Die satt-dunkelgrünen Laubblätter haben eine eiförmige, glattrandige Gestalt. Die Blätter sind je nach Sorte zwischen 5 und 25cm lang und laufen spitz zu. Die sternförmigen Blüten sind in der Regel weiß, seltener violett gefärbt oder gestreift. Die Blütenkrone ist meist fünfzählig. Sie sitzen in den Blattachseln. Die Früchte haben die für Paprika typische, langgestreckte Schotenform. Zu Capsicuum annuum gehören unter anderem neben dem etwas milderen Gemüse- und Spitzpaprika auch Peperoni und die scharfen Chili-Schoten. Auf die verschiedenen Sorten und Geschmacksrichtungen, sowie ihre Verwendung wird in dem Beitrag Paprika, Pepeorni und Chili in der Küche näher eingegangen.
Die einjährigen Paprikapflanzen brauchen Sonne, viel Wärme und einen sehr nährstoffreichen Boden. Man sät ihn ab März unter Glas oder auf der Fensterbank aus. Unter optimalen Bedingungen innerhalb von weniger als 2 Wochen die Keimlinge erscheinen. Das Keimen wird deutlich erleichtert, wenn man die Samen vor dem Aussäen über Nacht zum Aufquellen in warmes Wasser legt. Nach dem Auflaufen der Keimlinge werden die Pflänzchen pikiert und weiter Indoor gepflegt, bis sie nach den Eisheiligen ins Freiland gepflanzt werden können.
Jede einzelne Pflanze braucht rundum einen Mindestabstand von 30cm. Der Boden muss zuvor gut gedüngt und aufgelockert werden. Er sollte frisch, also weder zu trocken noch zu feucht sein.
Im Hochsommer ab August können die reifen Früchte geerntet werden. Voll ausgereift haben sie eine leuchtend rote Farbe. Beim Ernten muss man die Früchte vorsichtig mit ihren kurzen Stielen abdrehen. Sie werden zum trocknen auf Fäden gezogen und aufgehängt. Später kann man die getrockneten Früchte zu Gewürzpulver mahlen. Man kann sie natürlich auch frisch weiterverwenden. Wichtig ist dabei allerdings, dass aus den halbierten Früchten sorgfältig die weißlich-gelben Zwischenwände herausgebrochen und die sehr scharfen Samen vollständig entfernt werden.
Mit Paprika werden frisch oder getrocknet zahlreiche Gerichte gewürzt und verfeinert. Frischen Paprika kann man auch wie Gurken einlegen. Medizinisch wird Paprika zum Beispiel als Bestandteil von Salben genutzt, die zum Einreiben bei Rheuma dienen. Das bewirkt vor allem durch die Schärfe und Wärme eine bessere Hautduchblutung. Solche Salben sollte man jedoch keinesfalls selbst herstellen, sondern fertig aus der Apotheke beziehen.
Besonders die extrem scharfen grünen, roten oder schwarzen Chilisorten enthalten in den Samen einen hohen Anteil an Capsaicin. Daher sollte man die Samen keinesfalls mit bloßen Händen berühren oder gar zwischen den Fingern zerreiben. Das derart freigesetzte Capsaicin kann zu sehr schmerzhaften Hautirritationen bis zu regelrechten Verbrennungen führen. Gemüsepaprika enthält dagegen nur ganz geringe Mengen von Capsaicin.