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Trauer-Fuchsschwanz

Amaranthus hypochondriacus

Auch bekannt als: Düsterer Amaranth, Trauer-Amaranth

Der Trauer-Amaranth hat im Gegensatz zum Garten-Amaranth einen aufrecht stehenden Blütenstand. Beide Arten werden in Mitteleuropa in  den Gärten als einjährige Zierpflanzen kultiviert. Als Nutzpflanze hat der Trauer-Amaranth jedoch seine Bedeutung weltweit verloren, da er weniger ertragreich ist als der Garten-Fuschsschwanz.

Heimat und Ursprung von Amaranthus hypochondriacus

Der Trauer-Fuchsschwanz stammt vermutlich ursprünglich aus dem Südwesten Nordamerikas oder aus Mittelamerika.

Man nimmt inzwischen jedoch an, dass es sich beim Trauer-Fuchsschwanz um eine Kulturpflanze handelt, deren Stammform Amaranthus powellii ist, der ebenfalls im Südwesten Nordamerikas vorkommtund  in den Amaranthus cruentus eingekreuzt wurde. Danach würde  es sich beim Trauer-Fuchsschwanz also eigentlich um eine Hybride handeln. Archäologische Funde von Pflanzenteilen des Trauer-Fuchsschwanz in einer Pueblo-Siedlung in Arizona aus dem 14.Jahrhundert n. Chr. stützen die Annahme, dass es sich in jedem Fall um eine alte Kulturpflanze handelt.

Bis vor wenigen Jahrzehnten wurde der Trauer-Fuchsschwanz sowohl in Mexiko als auch in Nordindien angebaut. Diese Fuchsschwanz-Art war jedoch nicht so ertragreich wie der Garten-Fuchsschwanz Amaranthus caudatus.

Wie der Trauer-Fuchsschwanz überhaupt von Amerika nach Asien gelangen konnte, bleibt unklar. Denn als die ersten europäischen Forschungsreisenden nach Indien gelangt, war der Aamaranth-Anbau bereits in voller Blüte.

In Mitteleuropa ist der Trauer-Aamaranth bereits an vielen Stellen von kultivierten Beständen in die unmittelbare Umgebung der Gärten aus verwildert. Er scheint sich jedoch bisher nicht invasiv weiter auszubreiten.

Botanische Angaben zum Trauer-Fuchsschwanz

Verwandtschaft von Amaranthus hypochondriacus

Der Trauer-Fuchsschwanz ist eine von mehr als 60 Arten der Gattung Amaranthus, die eine eigenständige Familie der Fucsschwanzgewächse (Amaranthaceae) bilden. Im Gegensatz zum Garten-Fuchsschwanz mit seinen stets hängenden Blütenständen hat der Trauer-Fuchsschwanz immer aufrecht stehende Blütenstände.

Die Stammform und auch alle Zuchtsorten des Trauer-Fuchsschwanz haben stets aufwärts gerichtete Blütenstände, wobei – wie hier im Bild zu sehen – es eine langen Mittelähre und schräg von der Mittelachse abstehende, deutlich kürzere Seitenähren gibt. 

Beschreibung des Trauer-Fuchsschwanz

Im Garten wird neben dem Garten-Fuchsschwanz Amaranthus caudatus mit seinen hängenden Blütenähren vor allem Amaranthus hypochondriacus, der Trauer- oder Düstere Fuchsschwanz kultiviert, eine Art mit aufrecht stehenden Blütenähren. Die mittlere Ähre ist verlängert, die Seitenähren bleiben dagegen meist kurz und sind einander angenähert.  Die Blütezeit fällt in die Monate Juli bis September. Der Blütenstand kann eine Länge von bis zu 45cm erreichen.

Die Blüten sind meist rötlich bis purpurrot gefärbt, sie können aber auch  grün oder gelblich sein. Diese Blüten sind stets eingeschlechtlich, also entweder männlich oder weiblich. Die männlichen Blüten haben zwischen 3 und 5 sogenannte Perigonblätter, die den weiblichen Blüten fehlen.  Die männlichen Blüten sitzen im oberen Teil der Blütenähren und haben jeweils 5 Staubblätter. Die weiblichen Blüten haben stattdessen drei Narben. Aus dem Fruchtknoten der weiblichen Blüten bildet sich eien Kapselfrucht, die immer nur ein einziges Samenkorn enthält und , wenn der Samen herangereift ist, mit einem ringförmigen Riss aufspringt.

In seinem ursprünglich Verbreitungsgebiet kann der Trauer-Fuchsschwanz mehr als 2m in die Höhe wachsen, als Gartenpflanze in Mitteleuropa bliebt er jedoch wesentlich kleiner. Auch bei diesem Fuchsschwanz handelt es sich um eine einjährige, krautige Art. Er hat eien kräftige Pfahlwurzel.

Der aufrecht stehende Stängel hat eine leicht gerippte Oberfläche und bleibt bis unterhalb des Blütenstandes unverzweigt.  Der Stängel ist grünlich gefärbt, kann aber auch purpurrot überlaufen und im beren Teil mit Flaumhärchen besetzt sein.

Die wechselständigen Laubblätter stehen in einer Spirale rund um den Stängel. Die Laubblätter sind grülich gefärbt, manchmal auch rötlich überhaucht oder violett gefärbt.  Die Laubblätter sind in Stiel und Spreite geteilt. Dabei sind bei den unteren Stängelblättern die Blattstiele etwa gleich lang die wie Blattspreite, bei den oberen Stängelblättern sind sie dagegen deutlich kürzer.  Die lanzettartige oder eiförmige Blattspreite wird bis zu 12cm lang und hat einen glatten oder etwas gewellten Blattrand.

Anbau, Pflege und Vermehrung des Fuchsschwanzes im Garten

Standort und Bodenverhältnisse

Die Kultur im Garten ist für alle Amaranthus-Arten gleich. Der Fuchsschwanz braucht einen sonnigen, warmen Platz mit einem frischen bis leicht feuchten, aber durchlässigen, nährstoff- und humusreichen Boden.

Pflege

Einmal am richtigen Platz bei optimalen Bodenverhältnissen ausgesät oder angepflanzt, braucht der Trauerfuchsschwanz praktisch keine weitere Pflege. Man muss sich jedoch dafür sogren, dass die Erde weder völlig austrocknet noch dass sich Staunässe einstellt.

Vermehrung

Man sät ihn entweder ab April direkt ins Freiland aus oder kultiviert ihn bereits ab März unter Glas in Anzuchtschalen vor. Die mittlere Keimtemperatur liegt dabei zwischen 15 und 18 Grad Celsius. Nach 2 Wochen kann man die Temperatur allmählich auf 12 bis 15 Grad Celsius absenken.

Samen des Fuchsschwanz

Fuchsschwanz etwa 2 Wochen nach der Aussaat

Fuchsschwanz mit Keimblättern und ersten Blattpaar etwa 4 Wochen nach der Aussaat

Fuchsschwanz mit zwei Blattpaaren 5 Wochen nach Aussaat

Nach dem Auspflanzen der Fuchsschwanz-Jungpflanzen mit 4 Blattpaaren ins Freiland

Nach rund 1 Monat kann man die Keimlinge pikieren und in kleinen Töpfen vereinzeln. Nach den Eisheiligen können die Pflänzchen dann ins Freiland gesetzt werden, wobei der Pflanzabstand je nach Sortenhöhe zwischen 30 und 50cm betragen sollte.

Der Trauer-Fuchsschwanz neigt besonders stark zur Selbstaussaat und taucht jedes Jahr nicht nur in der unmittelbaren Umgebung der Vorhjahrespflanzen, sondern an weit entfernten Plätzen im Garten, ja sogar auf dem Balkon in Blumenkästen und Kübeln, die eigentlich bereits für andere Pflanzen reserviert sind, und manchmal auch auf dem Dachgarten auf. Um das unkontrollierte Ausbreiten und Verwildern im Garten und darüber hinaus zu verhindern, schneidet man die Blütenstände rechtzeitig vor der Samenbildung ab.

Verwendung in Küche und Hausapotheke

Auch wenn der Trauer-Fuchschwanz als Nutzpflanze stark an Bedeutung verloren, in Indien und in Mexiko werden die Samen immer noch geerntet und zu Mehl verarbeitet. Zum Brotbacken eignet sich dies Mehl jedoch nicht, da es im Gegensatz zu Getreidemehl glutenfrei ist. Stattdessen werden daraus in Mexiko alegrias, in Indien chapatis – also flache Teigfladen gebacken. Außerdem lässt sich aus den stark erhitzten Samen Poppcorn herstellen.

Die Samen haben einen hohen Eiweßgehalt. Wertvolle und gesundheitsfördernde Bestandteile sind vor allem Rutin, Nicotiflorin und Isoquercitin, außerdem ein hoher Gehalt als Ballststoffen. Die Kontzentration an Squalen ist ähnlich hoch wie der im Olivenöl und kann helfen, den Cholesterinspiegel im Blut zu senken.