Die Tulipa kaufmanniana stammt aus Turkistan. Dort besiedelt sie in den Bergregionen Felsmatten, Steinhänge und Buschzonen. Da sie schon früh blüht und einfach zu züchten ist, gehört die Tulipa kaufmanniana mit zu den beliebtesten Wildtulpen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es von dieser kleinen Wildtulpe besonders viele Sorten und Hybriden gibt.
Die Tulipa kaufmanniana und ihre Zuchtsorten werden zwischen 10 und 25cm groß. Die Zwiebel ist eiförmig mit einer papierartigen, braunen Schale. Die Laubblätter sind graugrün. Einige Hybridzüchtungen haben außerdem auf ihren Blättern eine bräunlich-purpurfarbene Zeichnung. Die Blütezeit reicht von März bis April. Die Blütenblätter der Tulipa kaufmanniana sind elliptisch geformt mit einer stumpfen Spitze. Sie sind relativ schmal.
Wegen ihrer sternförmig geöffneten Blüten werden die Tulipa kaufmanniana mitunter auch Seerosen-Tulpen genannt. In voller Sonne breiten sich die Blütenblätter sternförmig aus. Der Durchmesser der Blüten variiert zwischen 6 und 9cm. Die ursprüngliche Wildform hat creme-gelbe Blüten mit einer großen, intensiv gefärbten Blütenmitte und rot leuchtenden Randflecken verschiedener Größe. Die äußeren Blütenblätter haben eine karminrosa oder silbern gefärbte Rückseite.
Von der Tulipa kaufmanniana wurden eine ganze Reihe Sorten und Hybriden gezüchtet. Diese sind teils weiß , teils gelb, orange bis scharlachrot gefärbt. Zu den bekannten Sorten zählen:
Aurea – 10 bis 20cm hoch, goldgelbe Blüten, die auf der Außenseite rot gesteift sind
Königin Wilhelmine – eine frühe Sorte, zwischen 10 und 20cm hoch, die Blüte ist weiß mit einer goldgelben Mitte
Die Tulipa kaufmanniana, sowie ihre Sorten und Hybriden gehören zu den anspruchsloseren Tulpenformen. Sie brauchen lediglich einen sonnigen Platz mit einem tiefgründigen, humus- und nährstoffhaltigen Boden. Der Boden sollte im Frühjahr etwas feucht, im Sommer dagegen trocken gehalten werden.
Die Tulipa kaufmanniana vermehren sich durch Seitenzwiebeln, die sich in großer Zahl bilden. Man bringt die Zwiebeln im Oktober in einer Tiefe zwischen 10 und 15cm in die Erde. Tochterzwiebeln bilden sich oft an Ausläufern, oft sogar in einer Tiefe von 20cm unter der Bodenoberfläche.
Diese Wildtulpe und ihre Zuchtformen sind gut für den Freilandanbau geeignet. Niedrige Sorten eignen sich am besten für einen Platz im Steingarten oder als Randbepflanzung, zum Beispiel von Rasenflächen.