Der Weiße Maulbeerbaum stammt ursprünglich aus China, wo er vor allem zur Zucht von Seidenraupen kultiviert wurde. Über Persien gelangte er nach Südeuropa. Er ist bis zu minus 22 Grad Celsius winterhart und wird daher auch bei uns vor allem als Alleebaum angepflanzt.
Dieser Laubbaum erreicht eine mittlere Endhöhe von 12 bis 15m. Er hat eine rundliche Baumkrone und eine graue Baumrinde. Die Blätter sind wechselständig angeordnet. Blattstiel und Blattspreite sind deutlich voneinander abgesetzt. Die ei- bis herzförmige Blattspreite ist bis zu 18cm lang und hat einen mehr oder weniger gekerbten Rand. Der Laubaustrieb findet verhältnismäßig spät statt, wenn andere Laubbäume längst wieder ihr Laubkleid angelegt haben. Die Blüten sind eingeschlechtlich. Weibliche Blüten haben 4 schuppenartige Kronblätter, die zu 2cm langen Blütenständen vereinigt sind. Die reife Blütenhülle hat eine weiße bis rötliche Farbe. Diese Blütenstände bilden sogenannte Scheinbeeren, die in der Form unseren Brombeeren ähneln und essbar sind. Die männlichen Blüten haben vier Blütenhüllblätter, 4 Staubblätter und bilden ährenförmige Blütenstände.
Der Weiße Maulbeerbaum ist relativ pflegeleicht. Er braucht einen sonnigen und etwas geschützten Standort. Je sonniger der Baum steht, desto süßer werden später seine Früchte. Der Boden sollte kalkhaltig, aber locker und tiefgründig sein. Der Boden darf weder verdichtet sein und zu Staunässe neigen, noch sauer sein (der pH-Wert sollte also oberhalb von 7 liegen, bei einem kalkhaltigen Boden dürfte das normalerweise kein Problem sein). Der Weiße Maulbeerbaum ist frostresistent bis minus 22 Grad Celsius, die Baumscheibe der Jungpflanzen sollten aber sicherheitshalber mit einer Mulchschicht als leichten Frostschutz abgedeckt werden. Damit der Weiße Maulbeerbaum im Hobbygarten nicht endlos wächst und seine volle Höhe von mehr als 12m erreicht, kann man ihn schadlos rechtzeitig zurückschneiden.
Die Beerenfrüchte sind im August reif. Sie sind etwas fader als die Schwarzen Maulbeeren. Sie lassen sich wie Rosinen trocknen und sollen dann auch ähnlich schmecken.
Die Abbildungen zeigen ein erst wenige Jahre altes Exemplar des Weißen Maulbeerbaumes.