Die Ringelblume wirkt wundheilend, desinfizierend und granulationsfördernd. Sie zerteilt Geschwüre, verhütet Narbenwucherungen, wirkt entzündungshemmend und stillt Wundschmerzen. Für diese vielen Leiden gibt es Ringelblumensalben, Tinkturen und Öle. Die klassische Ringelblumensalbe wurde mit Schweinefett hergestellt, jedoch ist das heutige Schweinefett so mit Giftstoffen aus der Umwelt, dem Futter und der besonderen medizinischen Betreuung der Schweine angereichert, dass es eigentlich nicht mehr als Heilmittelgrundstoff empfehlenswert ist. Die aus Schlesien kommende Ringelrosenbutter stellt man mit Ziegenbutter her. Sie enthält noch heilende Kräfte, da die Ziegen viele Kräuter fressen. Die Ringelrosenbutter hilft bei verdorbenem Magen und wird zum Einreiben verwendet. Wer Ziegenbutter von biologisch ernährten Ziegen bekommen kann, sollte sich die Ringelblumensalbe selbst herstellen. Für Tee, Salben, Öle usw., werden die orangefarbenen Blütenblätter aus dem grünen Blütenkörbchen gezupft.
Für die Ringelrosenbutter nimmt man 500g Ziegenbutter und 100g frisch gezupfte Ringelblumenblüten. Die Butter wird erhitzt, nicht kochen lassen, die abgezupften Blütenblätter dazu gegeben und unter ständigem Rühren 20 Minuten erhitzt. Danach durch ein Tuch abseihen, in Salbengefäß füllen, und kühl aufbewahren.
Für Ringelblumenöl nimmt man ein weithalsiges Schraubglas und füllt es mit frischen Ringelblumen. Das wird dann mit Olivenöl oder Sonnenblumenöl aufgegossen. Das Glas an einen sonnigen Ort für 3 Wochen stellen, dann die Sud abseihen und in Fläschchen füllen. Diese sollten kühl aufbewahrt werden. Man kann das Ringelblumenöl auch mit Lavendelöl, Wallnussöl, Rosmarinöl mischen und dann das Massageöl verwenden. Das Ringelblumenöl ist Ausgangspunkt für die Herstellung der Ringelblumensalbe.
Für die Ringelblumensalbe braucht man 270g Ringelblumenöl, 220g Lanolin, 55g Bienenwachs, 1 Handvoll frisch gezupfte Ringelblumenblüten und 40g Ringelblumentinktur. Das Lanolin schmelzen und dann das Öl dazugeben. Die Blüten hinzugeben und unter Rühren alles 25min erhitzen ohne zu kochen. Dann das Ganze durch ein Tuch seihen und nochmals erhitzen. Das Bienenwachs in einem Topf schmelzen und dazu geben. Zum Schluss die Tinktur dazugeben, alles gut verrühren und in Salbentöpfe füllen.
Für die Ringelblumentinktur werden Ringelblumenblüten in ein Glas gefüllt und mit 45%igem Alkohol übergossen. Das Glas gut verschließen und 3-4 Wochen ziehen lassen. Gelegentlich mal schütteln. Nach den 3-4 Wochen abseihen und in dunkle Flaschen füllen. Die Tinktur eignet sich zur Behandlung offener Wunden und zu Spülungen bei Zahnfleischentzündungen. Zu Verbänden nimmt man einen Teelöffel der Tinktur auf einen Viertelliter abgekochten Wassers.
Die Ringelblume kann noch mehr, sie kann das Lymphsystem anregen. Deshalb wird sie innerlich als Tee und äußerlich für Einreibungen mit Salbe und Öl mit sehr guten Erfolg bei Lymphschwellungen, Lymphknoten, geschwollenen Mandeln mit dicken Halslymphknoten und Lymphschwellungen nach Brustoperationen verwendet.
Für einen Ringelblumentee übergießt man Teelöffel der Blüten mit einer Tasse kochendem Wasser. Zugedeckt ziehen lassen. 3 Tassen täglich trinken. Für einen Lymphtee kann man sie zu gleichen Teilen mischen.
Für einen Frauentee bei schmerzhafter Regel nimmt man Ringelblumen, Schafgarbe, Frauenmantel und Kamille. Die Kräuter werden zu gleichen Teilen gemischt und dann wie den reinen Ringelblumentee zubereiten. Davon soll man täglich 3 Tassen trinken.
Auch in der Kosmetik ist die Ringelblume sehr begehrt. Sie hilft entzündete, gerötete Haut zu beruhigen. Den Ringelblumentee als Gesichtswasser oder für Kompressen verwenden. Bei trockener, empfindlicher und rissiger Haut hat sich das Ringelblumenöl bewährt. Ringelblumentee hat eignet sich sehr gut für Haarspülungen.
Für eine Ringelblumen-Rosen-Creme braucht man 60g Ringelblumen, 40g Eigelb und einige Tropfen Rosenöl. Das Eigelb im Wasserbad etwas anwärmen und cremig schlagen. Das Ringelblumenöl tröpfchenweise unterrühren und unter stetigen Rühren zur Salbe schlagen. Zum Schluss noch das Rosenöl unterrühren. Die Salbe ist ein Labsal für trockene, gereizte Haut und sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden.