[x] Suche schließen

Der Schachtelhalm Equisetum arvense verdankt seine Heilkräfte vorwiegend dem hohen Gehalt an Kieselsäure. Kieselsäure wirkt blutstillend und gewebfestigend. Der Schachtelhalm wirkt entwässert durch die enthaltenden Saponien. Außerdem enthält er Flavone die die Blutgefäße festigen, Salze, Calzium, Kalium, Magnesium und Aluminium.

Viele verschiedene Schachtelhalm Sorten gibt es, von denen einige giftig sind. Es ist überhaupt nicht schwer die verschiedenen Sorten auseinander zuhalten, man muss die Pflanze nur richtig kennen lernen: Ackerschachtelhalm, Waldschachtelhalm, Winterschachtelhalm, Sumpfschachtelhalm (Equisetum paluste), Schlammschachtelhalm (Equisetum limosum) und den Riesenschachtelhalm (Euisetum maximum). Nicht sammeln soll man den Waldschachtelhalm, den Sumpfschachtelhalm und den Schlammschachtelhalm.

Im Frühjahr und Frühsommer sammelt man den Ackerschachtelhalm und den Winterschachtelhalm. Der Winterschachtelhalm hat die gleichen Anwendungsbereiche wie der Ackerschachtelhalm. Beide werden zur Behandlung der Bandscheiben und des Bewegungsaparates eingesetzt. Beim Sammeln darauf achten, dass die Pflanzen keine braunen Flecke haben, das kann nämlich Allergien hervorrufen.

Der Riesenschachtelhalm kann für Bäder verwendet werden. Man schneidet ihn über den Boden ab, trocknet ihn, indem man ihn büschelweise aufhängt. Nach dem Trocknen eventuell braun gewordene Pflanzen aussortieren. Schachtelhalm immer trocken aufbewahren. Um möglichst viel Kieselsäure zu bekommen, bereitet man einen Tee mit 2 Teelöffel Schachtelhalm und setzt es mit einer kalten Tasse Wasser an. Danach erhitzen und ab dem Siedepunkt 20min kochen lassen. Davon trinkt man 3x täglich eine Tasse.

Der Schachtelhalm spielt eine große Bedeutung bei der körpereigenen Abwehr von Giftstoffen und Bakterien, im Wasserhaushalt und der Fettspeicherung. Eine Schachtelhalmkur hilft das Bindegewebe zu stärken, zu festigen und zu reinigen. Weitere Anwendungsgebiete sind schlecht durchblutete Haut, brüchige Fingernägel und Haare, schlechte Zähnen und Zahnfleisch, Bandscheibenschäden, Schwächeerscheinungen des Bindegewebes, der Füße und Unterschenkel wie Krampfadern, Unterschenkelgeschwüre und Senkfuß. Neben dem Tee oder Saft sollte der Schachtelhalm gleichzeitig als Vollbad, Sitzbad, Fußbad, für Kompressen und Umschläge verwendet werden.

Für ein Fußbad für Schweißfüße werden 5L Wasser mit 2 Handvoll Schachtelhalm zum Kochen gebracht, ca. 20min. Dann gibt man 2 Teelöffel Kamille und 1 Esslöffel Salbei dazu und lässt alles zugedeckt ziehen. Danach abseihen und für ein Fußbad verwenden. Anwendung 2 bis 3 x wöchentlich. Bei schlechtem Gewebe und schlecht durchbluteter Haut öfters Ganzbäder mit Schachtelhalmsud nehmen.

Die Volksheilkunde verwendet den Schachtelhalm seit langen zur Blutstillung. Dioscurides verwies schon vor 2000 Jahren darauf hin, Plinius behauptete sogar, dass es genüge den Schachtelhalm nur in der Hand zu halten, um die Blutungen zu stillen. Der in Vergessenheit geratene Schachtelhalm, wie so manch andere Pflanze auch, wurde von Pfarrer Kneipp wieder entdeckt. Er berichtete von vielen Fällen, in denen er Blutungen innerhalb kürzester Zeit stillen konnte. Der frische Presssaft fördert die Blutstillung, regt die weißen Blutkörperchen an, so wird die Abwehr gestärkt, und die Flavone festigen gleichzeitig die Blutgefäße. Den Presssaft kann man innerlich und äußerlich anwenden bei allen Blutungen, sowie als Zusatztherapie bei inneren Blutungen, zu starker Periode, Neigung zu Nasenblutungen und Hämorrhoidalblutungen. Außerdem bei Ekzemen (besonders juckenden), Geschwüren, Gerstenkorn und Augenlidentzündung. Für eine Augenlidentzündung verwendet man folgende Teemischung für Umschläge: 1 Teelöffel Schachtelhalm und 1 Teelöffel Fenchel und kocht beide zugedeckt mit einer Tasse Wasser 20min lang.

Bei allen chronischen Bronchialerkrankungen hat sich der Schachtelhalm ebenfalls bewährt. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Erkrankungen von Blase und Nieren.