Untergruppe der Zwiebel- und Knollengewächse
In der Kategorie Hyazinthen werden hier zum einen die großen Garten-Hyazinthen (Hyacinthus orientalis), auch Holländische Hyzinthen egnannt, und die wesentlich kleineren Traubenhyazinthen der Gattung Muscari vorgestellt.
Die Hyazinthe Hyacinthus orientalis hat ihren Ursprung in West- und Mittelasien und wird seit langem in vielen Sorten als beliebtes und intensiv duftendes Zwiebelgewächs im Freiland, in Balkonkästen und Töpfen sowie nach Vorbehandlung auch zur Treiberei als Zimmerpflanze kultiviert. Diese Hyazinthen haben stets nur einen großen Blütenstand mit zahlreichen Blüten in Weiß, Blau, Violett oder Rosa.
Einige auf die Hyazinthenzucht spezialisierte Gartenbetriebe bieten aber auch sogenannte Multiflorahyazinthen (auch Römische Hyazinthen genannt), die mehrere kleinere, aber nicht minder schöne Blütenstände haben.
Aus der Gattung Muscari werden neben der eigentlichen Traubenhyazinthe Muscari armeniacum auch die Straußhyazinthe M. botryoides und zwei weitere Arten (M. comosum und M. tubergenianum) in verschiedenen Sorten mit blauen, rosa und purpurnen Blüten im Garten gepflegt.
Holländische Gartenhyazinthen haben stets nur einen Blütenstand pro Zwiebel.
Gelb blühende Sorten der Garten-Hyazinthe sind relativ selten. Hier Mitte März sind die Blütenknospen noch geschlossen.
Multiflora-Hyazinthen haben stets mehrere, etwas kleinere, aber umso intensiver duftende Blütenstände pro Zwiebel.
Sowohl die Zwiebeln der Großblumigen Hyazinthen-Hybriden als auch Multiflora-Hyazinthen werden im Frühherbst eingepflanzt. Die Großblumigen oder Holländischen Hybriden setzt man an einem sonnigen bis halbschattigen Platz etwa 10 bis 15cm tief in den gut durchlässigen Boden. Der Boden muss gut dräniert sein und Wasserabzug ungehindert möglich, sonst beginnen die wurzeln der Hyazinthen bald zu faulen. Multiflora-Hybriden kann man stattdessen auch in Töpfe pflanzen.
Hyazinthenzwiebeln treiben
Speziell präparierte Zwiebeln werden bereits im August /September zum Treiben eingetopft. Weitere Details im Beitrag Zwiebelgewächse treiben
Hyazinthen bilden von Natur aus nur wenige Brutzwiebeln. Aber man kann nachhelfen und die Zahl der Brutzwiebeln künstlich erhöhen. Dazu sucht man sich im Herbst eine gesunde, dicke Zwiebel aus und schneidet sie am Zwiebelboden mit einem scharfen, sauberen Messer kreuzweise ein und pflanzt die Mutterzwiebel wieder in einen großen Topf. Im ersten Jahr danach ist noch nichts zu sehen. Erst im zweiten Frühjahr zeigen sich neben der Mutterpflanze einige, kleinere Triebe. Sobald diese verwelkt sind, nimmt man die Hyazinthenzwiebel aus der Erde und trennt die Tochterpflanzen mit ihren Brutzwiebeln na der Basis ab und setzt separat in Erde. Es wird dann allerdings noch bis zu vier Jahren dauern, bis sie zum ersten Mal blühen.
Hyazinthen lassen sich auch durch Samen vermehren. Ihre Samen befinden sich in den Fruchtkapseln, die schließlich gelb werden und aufspringen. Die Samenkörner müssen danach sofort wieder in die Erde. Man sät sie am besten in einem größeren Anzuchttopf aus, wobei der Pflanzabstand etwa 2 bis 3cm betragen sollte. Als Anzuchtsubstrat wählt man normale Blumenerde oder riefen Gartenkompost gemischt mit Torf (oder besser Kokosfaserhumus als Torfersatz, um die letzten intakten Hochmoore Europas zu schützen).
Zunächst wird im Frühjahr lediglich ein Blatt erscheinen. Es wird regelmäßig gegossen, bis das Laub im Herbst wieder eingezogen wird. Dann darf bis zum Herbst nicht gegossen werden. Dann beginnt man wieder zu gießen, um einen Trieb anzuregen. Zusätzlich wird es gedüngt. Nach der nächsten Wachstumsperiode im Frühjahr wird die Hyazinthenzwiebel umgepflanzt. Es kann insgesamt 3 bis 4 Jahre nach der Aussaat dauern, bis diese Hyazinthen zum ersten Mal blühen, und auch dann sind die Blütenstände anfangs noch vergleichsweise klein. Außerdem kann es passieren, dass die Tochterpflanzen in aussehen und Farbe von der ursprünglichen Zuchtsorte abweichen.
Fazit: Hyazinthen selbst vermehren – egal ob durch Samen oder Brutzwiebeln , ist ein mühseligen Geschäft und erfordert viel Geduld.
Hyazinthenzwiebeln kann man bereits im Winter vortreiben und zum Blühen bringen, indem man sie mit Hilfe spezieller Hyazinthengläser vortreibt. Der Gartenfachhandel bietet dazu Hyazinthengläser mit einem engen Hals. Das Hyazinthenglas wird bis zur Engstelle etwa 1cm unter dem Hals mit Wasser aufgefüllt und dann die Hyazinthenzwiebel in die breite obere Schale gesetzt. Das Hyazinthenglas muss nun für einige Zeit dunkel und kühl stehen (bei einer Raumtemperatur von etwa 10 bis 13 °C).
Dort lässt man die Hyazinthenwurzeln in das Wasser hineinwachsen, bis sie etwa 10cm lang sind. Nun setzt man das Hyazinthenglas ins Warme (bei etwa 18 bis 20 C Raumtemperatur) und an einen hellen Platz, z.B. auf eine Fensterbank. Das verdunstete Wasser muss regelmäßig bis 1cm unter den Hals des Hyazinthenglases aufgefüllt werden.
Ist die Hyazinthenzwiebel verblüht, muss sie entfernt und weggeworfen werden. Sie kann nicht ausgepflanzt werden, da ihre Zwiebel im Gegensatz zu den Gartenhyazinthen keine Gelegenheit hatte, für nächste Jahr genügend Reservestoffe in der Zwiebel anzulegen.
Die Zwiebelfäule (Fusarium-Krankheit) ruft an Hyazinthen-Zwiebeln faulende, weiche Stellen hervor, die vom Zwiebelboden bis ins Innere der Zwiebel eichen. Zur Vorbeugung sollte man jährlich die Anbaufläche wechseln. Zwiebeln kann man vor dem Pflanzen präparieren, dazu werden sie für eine halbe Stunde in eine 0,05-prozentige Benomyl-Lösung getaucht.
Stängel- und Zwiebelälchen (Nematoden): Der Befall mit diesen Fadenwürmern ist an den bleichen Streifen auf den Blättern der Hyazinthen zu erkennen. Dann kommt es zu Missbildungen, schließlich stirbt die Hyazinthe ab. Schneidet man die befallene Zwiebel auf, so werden bräunlich gefärbte Ringe sichtbar. Befallene Pflanzen umgehend ausgraben und vernichten.
Blau blühende Traubenhyazinthen Muscari armeniacum
Blauviolett blühende Straußhyazinthen Muscari botryoides
Die Zwiebelchen der 4 Muscari-Hyazinthen setzt man zwischen August und November an einem sonnigen Platz etwa 8cm tief in die Erde. Am besten kommen sie zur Geltung im Steingarten, am Rand einer Blumenrabatte oder als Beeteinfassung. Sie eignen sich aber auch gut für die Kultur im Topf oder als Schnittblumen. Sie sähen sich leicht an Ort und Stelle von selbst aus, vermehren sich aber auch vegetativ und bilden mit der Zeit dichte Zwiebelpolster, die man spätestens nach 3 Jahren teilen sollte. Dazu zieht man die zwiebelballen vorsichtig auseinander.
Wuchshöhe:
15-25cm
Blütenfarbe:
Blütezeit:
April-Mai
Winterfest:
ja
Wuchshöhe:
15-30cm
Blütenfarbe:
Blütezeit:
April-Mai
Winterfest:
ja