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Prinzipiell brauchen die meisten Zwiebelpflanzen einen sonnigen bis höchstens halbschattigen Platz. Das gilt zumindest für die bekanntesten Frühlings- und Sommerzwiebeln wie Krokus, Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Einige Zuchtformen haben hohe, schlanke Stängel mit einer großen und entsprechenden Blüte. Sie drohen unter dem Gewicht der Blüte sich nach unten zu neigen und dann abzubrechen oder sie werden durch Windbruch umgeknickt. Solche Zwiebelgewächse sollten einen windgeschützten Standort bekommen und eventuell eine zusätzliche Stütze.

Zwiebelpflanzen unter laubabwerfenden Bäumen und Stäuchern

Kleine, sehr früh blühende Zwiebelpflanzen wie die Blausternchen und Schneeglöckchen kann man aber auch unter sommergrünen Gehölzen pflanzen. Denn sie blühen ja bereits, wenn Bäume und Sträucher noch kein Laub haben und das volle Sonnenlicht durch das Geäst bis auf den Boden vordringen kann.

Davon abgesehen hängt die Standortwahl aber auch von der Verwendungsart ab, ob die Zwiebelpflanzen zum Verwildern in den Rasen oder in den Steingarten sollen, zur Randbepflanzung genutzt, als reines Blumenbeet, welches ausschließlich mit verschiedenen Gruppen von Zwiebelgewächsen bepflanzt, oder als Schnittblumen dienen sollen.

Zwiebelpflanzen im Steingarten

Für den Steingarten eignen sich vor kleinere Zwiebelgewächse wie Krokus, Scilla, Zwergnarzissen, Traubenhyazinthen, Wild- und Botanische Tulpen. Die meisten von ihnen stammen aus Bergregionen mit eher kargen, steinig-kiesigen Böden – da spricht ein Platz im Stein- oder Alpingarten ihren Naturell. Man setzt sie in kleinen Tuffs (das sind kleine Gruppe zwischen 3 und 5 Pflanzen) sortenrein in freie Nischen zwischen polsterbildenden, niedrigen Stauden oder freie Ecken zwischen größeren Steinen. Solche größeren Steine oder Felsbrocken spielen eine wichtige Rolle für das Mikroklima im Steingarten und dienen als Wärmespeicher und geben diese Wärme nach und nach an die Pflanzen in ihrer Nähe ab. Denn auch die wilden Zwiebelgewächse aus den Bergregionen lieben die Wärme und siedeln sich an solchen wind- und wärmegeschützten Plätzen an. Zunächst müssen Kies und Steinsplitter vom Pflanzplatz entfernt werden, dann lockert man den Boden und gräbt die Pflanzlöcher etwa doppelt so tief, wie die Zwiebeln dick sind. Der Abstand zwischen den Zwiebelgewächsen sollte der späteren Breite der Zwiebelpflanze entsprechen. Anschließend wird der Boden wieder eingeebnet und eventuell mit Kies bedeckt.

Zwiebelpflanzen im Blumen – und Staudenbeet

Sollen die Zwiebelpflanzen mit Stauden und anderen mehrjährigen Gewächsen kombiniert werden, dann pflanzt man diese zunächst und setzt den die Zwiebeln auf die Freiflächen dazwischen. Bei dieser Anbauform ist besonders auf ausreichende Pflanzenabstände zu achten, damit die von Jahr zu Jahr größer werdenden Stauden nicht die blühenden Zwiebelpflanzen verdecken. Generell sollte man jeweils mindestens einen halben bis einen Quadratmeter zwischen den Stauden (unter Berücksichtigung ihrer endgültigen Höhe) Freifläche für die Zwiebelpflanzen reservieren. Die Zwiebeln werden vor dem Einsetzen erst einmal gleichmäßig auf der vorgesehenen Fläche verteilt. Der Pflanzabstand zwischen den Zwiebelpflanzen entspricht wiederum ihrer späteren Breite. Mit dem Einpflanzen beginnt in der Mitte des Platzes. Dazu werden mit einem kleinen Handspaten die Pflanzlöcher gegraben. Die Pflanztiefe sollte dem doppelten Durchmesser der Zwiebel entsprechen. Die Zwiebeln müssen verständlicherweise immer mit der Spitze nach oben eingepflanzt werden. Dann werden die Pflanzlöcher mit dem Erdaushub bedeckt, aber nicht festgetreten. Diese Fläche sollte man markieren, um sie später nicht versehentlich mit anderen Pflanzen zu besetzen oder darauf herumzutreten, dann es dauert ja einige Monate bis die Zwiebelpflanzen an der Oberfläche erscheinen. Hat man Frühlingszwiebeln zwischen die Stauden gesetzt, dann man die im Sommer wieder freiwerden Platze im Wechsel mit ihnen mit einjährigen Sommerblumen belegen.

Ein Beet nur für Zwiebelgewächse

Wertvolle Zuchtsorten und Hybriden kommen am besten in einem ausschließlich für Zwiebelpflanzen zu Geltung. Besonders dann, wenn sie auch als Schnittblumen genutzt werden soll. Handelt es sich dabei um den kommerziellen Anbau von Schnittblumen, dann werden sie in der Regel sortenrein in einfach zu bewirtschaftenden Reihen angepflanzt. In der Hobbygärtnerei kommt es natürlich eher darauf an, Größe, Formen und Farben so zu kombinieren, dass sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt. Beispiele dafür findet man zum Beispiel auf landes- und Bundesgartenschauen, Schlossgärten und anderen öffentlichen Anlagen. Um die Zwiebeln nicht zu erschöpfen, sollte man von jeder Gruppe immer nur ein paar Exemplare als Schnittblumen für die Vase oder ein Gesteck entnehmen. In einem solchen Beet kann man die Zwiebeln etwas dichter pflanzen, als es der Pflanzenbreite entspricht. Im kommerziellen Anbau sollte der Reihenabstand zwischen 30 und 40cm betragen; im eigenen Hobbygarten ordnet man die einzelnen Arten und Sorten nicht in reihen, sondern in geschlossenen Gruppen an. Um ein möglichst geschlossenes Gesamtbild zu bekommen, muss man aber auch die Pflanzenhöhen und die Blütenzeiten berücksichtigen.

Zwiebelgewächse im Rasen

Besonders Krokusse und Narzissen kann man gut im Rasen verwildern lassen. Andere Zwiebelgewächse wie Tulpen oder Hyazinthen eignen sich dazu weniger, weil sie zu spät blühen oder jeden Herbst wieder ausgegraben werden müssten. Will man die natürliche Wirkung einer Blumenwiese erzeugen, dann setzt man die Zwiebeln nach dem Zufallsprinzip oder man legt kleine Gruppen an der Peripherie der Rasenfläche an. Zum Ausstanzen der Pflanzlöcher verwendet man ein spezielles Zwiebelpflanzgerät, das ist ein Metallzylinder mit Griff. Der Zylinder wird doppelt so tief wie der Zwiebeldurchmesser in den Boden gestochen und dann mit dem so ausgeschnittenen Rasen- und Bodenstück herausgezogen. Dann legt man die Zwiebel mit der Spitze nach oben ins Pflanzloch und deckt sie mit dem ausgehobenen Boden ab. Will man eine Gruppe von Zwiebelpflanzen anlegen, dann ist es wichtig, dass das ganze Rasenstück erhalten bleibt. Dazu sticht man mit einem Spaten ein H in den Rasen und klappt die beiden Hälften auf. Die darunter freiliegende Erde wird mit einer kleinen Harke aufgelockert, dann wieder mit dem Pflanzgerät Löcher ausgestochen, die Zwiebeln hineingelegt, mit Erde bedeckt und eingeebnet und schließlich die Rasensoden wieder zurückgeklappt, angedrückt und angegossen. Legt man keinen besonderen Wert auf einen lupenreinen Golfrasen, sondern erfreut sich an den langsam verblühenden Zwiebelpflanzen inmitten von Gras, Märzveilchen und Gänseblümchen, dann man mit dem ersten Rasenmähereinsatz bis Anfang Mai, bei spätblühenden Gartentulpen sogar bis Ende Mai warten. Sonst wird es nichts mit dem allmähliche Verwildern. Denn nach dem Verblühen sind die Nährstoffreserven der Zwiebel vollkommen erschöpft. Dann muss sie erst einmal mit Hilfe ihrer Blätter erst einmal neue Reserven für die nächste Saison anlegen. Dazu muss man die Blätter stehen lassen, bis sie völlig vergilt und vertrocknet sind. Gibt man ihnen dazu nicht genügend Zeit, sondern fährt einfach mit dem Rasenmäher darüber, dann stirbt die Zwiebel aus. Da hilft es auch nichts, wenn man sie vor dem Rasenmähen ausgräbt. Dann kann sie auch gleich wegschmeißen und sich für den Herbst neue Zwiebeln zum Einpflanzen zulegen – was viele „Golfrasen“-liebhaber auch wirklich tun.