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Schwertlilien

Untergruppe der Zwiebel- und Knollengewächse

Die Schwertlilien der Gattung Iris zählen etwa 300 Arten und unzählige Sorten. Sie sind Stauden mit unterschiedlichen Speicherorganen: Zwiebeln oder fleischig verdickten Rhizomen. Sie besiedeln die unterschiedlichsten Lebensräume der nördlichen Hemisphäre von sehr trockenen bis feuchten und sumpfigen Biotopen. Nur wenige Arten behalten ihr Laub das ganze Jahr hindurch; die meisten werfen ihre Blätter im Jahresverlauf ab.

Im Garten werden Iris vor allem wegen ihrer sehr attraktiven Blüten gehalten. Die typische Blüte einer Iris setzt sich aus 3  Domblättern, 3 Hängeblättern und drei Narbenlappen zusammen. Als Bart-Iris werden Arten und Sorten bezeichnet, die auf den Hängeblättern bart- oder kammförmige Zeichnungen, oft in einer anderer Farbe, aufweisen.

Klassifizierung der Schwertlilien

Die Gattung Iris umfasst zahlreiche Arten, Sorten und Hybriden . Der größte Teil dieser Schwertlilien bilden verdickte Rhizome und wird damit den Blütenstauden zugerechnet. Alle Irisblüten setzen sich aus drei Hängeblättern und drei meist horizontal Domblätter zusammen. Diese Hängeblätter können einen Bart oder einen Kamm haben. Anhand dieser Hängeblätter lassen sich daher die Rhizomiris in Bartiris, Bartlose Irios und Kammiris unterscheiden:
1.1.a. Hohe Bart-Iris

  • Iris pallida

sowie die Barbata-Eliator-Hybriden:

  • Iris ‚Blue Eyed Brunette‘
  • Iris ‚Early Light‘
  • Iris ‚Flamenco‘
  • Iris ‚Krasnia‘
  • Iris ‚Mary Frances‘
  • Iris ‚Matinata‘
  • Iris ‚Peach Frost‘
  • Iris ‚Paradise Bird‘
  • Iris ‚Rippling Rose‘
  • Iris ‚Shepherd Delight‘
  • Iris ‚Sun Miracle‘

1.1.b. Mittelhohe Bart-Iris, sowie die Barbata-Media-Hybriden

  • Iris ‚Bold Print‘
  • Iris ‚Joette‘

1.1.c. Niedrige Bartiris

  • Iris cristata  Zwergschwertlilie

sowie die Barbata-Nana-Hybriden

  • Iris ‚Eyebrigt‘

1.2. Bartlose Iris

zu den Bartlosen Iris zählen folgende Arten:

  • Iris chrysographes
  • Iris douglasiana
  • Iris forrestii
  • Iris fulva
  • Iris graminea – Pflaumen-Iris
  • Iris kerneriana – Spuria-Iris
  • Iris laevigata – Japanische Sumpf-Iris
  • Iris setosa
  • Iris versicolor – Bunte Schwertlilie

sowie die Hybriden und Sorten:

1.2.a. Japonica-Iris

  • Iris ‚Geisha Gown‘

1.2.a. Pacific-Coast Iris

  • Iris missouriensis
  • Iris innominata
  • Iris tenax

1.2.b. Sibirische Iris

  • Iris sibirica -Sibirische Iris
  • Iris ‚Anniversary‘
  • Iris ‚Dreaming Yellow‘
  • Iris ‚Mountain Lake‘
  • Iris ‚Wisley White‘

1.2.c. Spuria-Iris

Iris kerneriana – Spuria-Iris

1.3. Kamm-Iris

2. Zwiebel-Iris

2.1. Hohe Arten

  • Iris x anglica Hybriden
  • Iris x hispanica Hybriden
  • Iris x hollandica Hybriden

2.2. Kleine Arten mit netzhäutigen Zwiebeln

  • Iris danfordiae
  • Iris histrio
  • Iris histrioides
  • Iris reticulata – Netz-Iris

2.3. Kleine Arten mit glatthäutigen Zwiebeln

  • Iris bucharica – Usbekische Schwertlilie 

Im Bild die Blüte der Usbekischen Schwertlilie

  • Iris graeberiana
  • Iris magnifica

Lebensräume und Verwendungsmöglichkeiten der Schwertlilien im Garten

1. Bartiris für Schwertlilien-Rabatten und -Beete

Aus der Deutschen Schwertlilie Iris germanica wurden einige Hundert Hybriden und Sorten gezüchtet, die sich in drei Gruppen einteilen lassen:

1.a. Iris barbata Nana-Hybriden – dies sind Bartiris, die früh blühen (April – Mai) und im Wuchs mit nur 15 bis 35cm Höhe niedrig bleiben.

1.b. Iris barbata Media-Hybriden sind mittelfrühe Bart-Iris, die im Mai blühen und zwischen 50 und 65cm hoch werden.

1.c. Iris barbata Elatior-Hybriden sind hohe und spät blühende Bart-Iris, die zwischen Mai und Juni blühen und zwischen 60 und mehr als 100cm hoch werden.

2. Iris für den Steingarten oder zum Verwildern

Die niedrige und früh-blühende Pflaumeniris eignet sich für einen Platz im Steingarten.

Dafür kommen die Usbekische Schwertlilie Iris bucharica (40cm hoch, blüht im März/ April), die Zwiebeliris Iris danfordiae (10 bis 15cm hoch, Blütezeit bereist im Februar/ März), die Stinkende Schwertlilie Iris foetidissima (30 bis 60cm hoch, Blütezeit im Juni), die Pflaumeniris Iris histroides (10 bis 15cm hoch, blüht im Februar  oder März) und die Netz-Iris Iris reticulata (15 bis 20cm hoch, blüht im Februar oder März) infrage.

3. Iris für den Teichrand

Für einen Platz in der Feuchtzone oder am feuchten Rand des Gartenteichs eignen sich vor allem die beiden Sumpfschwertlilien: die Gelbe Sumpfschwertlilie Iris pesudacorus (sie wird bis 90cm hoch, blüht im Juni / Juli und kann zeitweise auch im flachen Wasser stehen) und die Japanische Sumpfschwertlilie Iris laevigata (bis 80cm hoch, Blütezeit ebenfalls im uni oder Juli blühend).

Die Gelbe Sumpfschwertlilie eignet sich für einen Platz am und im Gartenteich.

4. Iris für frische bis mäßig feuchte Böden

Für permanent frische bis leicht feuchte Bodenverhältnisse kommen vor allem folgende Schwertlilien infrage: die Japanische Schwertlilie Iris ensata (60 bis 80cm hoch, blüht im Juni/ Juli), Holländische Iris Iris-hollandica-Hybriden (50 bis 60cm hoch), Wiesenschwertlilie Iris sibirica (60 bis 120cm hoch, Blütezeit Mai/ Juni), Kamm– oder Steppen-Iris Iris spuria-Hybriden (90 bis 120cm, Blütezeit Mai/ Juni) und Iris versicolor (70cm hoch, Blüetzeit Juni).

Schwertlilien richtig pflanzen

Bart-Iris pflanzt man in der Regel im Juni/ Juli und zwar jeweils in Gruppen von drei bis vier Exemplaren. Bei hohen Sorten sollte der Abstand zwischen den einzelnen Iris etwa 40cm betragen, bei  mittelhohen Exemplaren reichen 20 bis 30cm, bei Zwergformen 10 bis 15cm. Dazu hebt man eine dreieckige, spitzwinklige Grube an, die an der Breitseite etwa 10cm tief ist und zur Spitze hin ansteigt.  Das Rhizom der Bart-Iris setzt man in der spitzen Ecke dieser Pflanzengrube an und breitet die Wurzeln zur Breitseite hinaus. Dann wird die Pflanzgrube soweit mit Erde aufgefüllt, das der obere Teil des Rhizoms noch knapp darüber hinausragt.

Bartlose Iris und die Kamm-Iris haben dünnere Rhizome als die Bart-Iris. Abgesehen von Iris sibirica werden sie im September gepflanzt. Dazu wird das Rhizom gleichmäßig in er flachen Grube ausgebreitet und gleichmäßig etwa 2cm hoch mit Erde bedeckt. Der Abstand zwischen den Rhizomen der einzelnen Iris sollte etwa 40cm betragen.  Einige Wasseririsarten wie die Iris pseudacorus, Iris versicolor und Iris laevigata werden direkt in die feuchte Teicherde gepflanzt, während Iris kaempferei eher einen Platz am Teichrand oder im Sumpfbeet benötigt.

Zwiebel-Iris werden im September/ Oktober werden 10 bis 15cm tief in die Erde gesetzt, wobei der Abstand zwischen den einzelnen Zwiebeln 15 bis 20cm betragen sollte.

Bar-Iris und Bartlose Iris müssen nach Einpflanzen des Rhizoms gründlich gewässert werden, aber Zwiebel-Iris nach dem Eisnetzen der Zwiebeln verständlicherweise erst einmal nicht.

Schwertlilien richtig pflegen

Bei den Bart-Iris dauert es etwa 3 Wochen, bis das Rhizom angewachsen ist; solange muss intensiv gegossen werden, damit der Boden nicht austrocknet. Im Herbst wird Kalium-haltiger Dünger oberflächlich in den Boden eingearbeitet, um die Rhizome abzuhärten. Es kann passieren, dass das Rhizom durch Forst aus dem Boden wieder hochgefroren wird, dann darf nicht wie bei Gehölzen oder Staudenpflanzen wieder in den Boden drücken, dass könne die Rhizomwurzeln beschädigen. Stattdessen bedeckt man das hochgefrorene Rhizom zusätzlich mit Sand oder lockerer Erde. Im Laufe des Frühjahrs wird dann noch einmal mit einem organischen Volldünger gedüngt. Hohe Bart-Iris, die an ungeschützten Plätzen dem Wind ausgesetzt sind, müssen ab Mai, wenn die Stängel wieder austreiben, mit einem Bambusstab, an denen man den Stängel mit Bast locker anbindet, gestützt und vor Windbruch geschützt werden.

Rund um die Bartlose Iris darf der Boden nicht geharkt werden, denn das könnte die dicht unter der Bodenoberfläche liegenden Rhizome beschädigen. Unkraut muss deshalb von Hand entfernt werden und anschließend wird mit einer rund 5cm hohen Schicht aus Gartenkompost oder gut verrottetem Stallmist gemulcht, was zugleich  die weitere Unterbildung unterdrückt.

Schwertlilien vegetativ durch Teilung vermehren

Bart-Iris werden vermehrt, indem man etwa alle drei Jahre das Rhizom freilegt und teilt. Das verbessert zugleich die Blühwilligkeit der Pflanzen. Geteilt wird das Rhizom aber erst nach dem Ende der Blütezeit. Würde man dies unterlassen, dann verklumpt das Rhizom mit den Jahren, der Boden laugt aus und verdichtet, sodass keine Luft mehr bis zu den Wurzeln vordringen kann. Gleichzeitig lässt die Blühkraft nach, oft entwickeln sich auch gar keine Blüten mehr.

Auch die Horste von Bartlosen Iris, Kamm-Iris und Wasser-Iris werden nach einigen Jahren so dicht, dass sie geteilt werden müssen. Bei diesen  vergleichsweise dünnen Rhizomen muss man sie besonders vorsichtig mit der Grabgabel zum Teilen herausheben.

Zwiebel-Iris werden ebenfalls vegetativ durch Teilung vermehrt. Sobald die Laubblätter verwelkt und abgestorben sind, werden die Zwiebeln mit der Grabgabel aus dem Boden gehoben. Die Zwiebeln werden dann für einige Wochen trocken zwischen gelagert, gereinigt und dann de Tochterzwiebeln abgetrennt und an anderer Stelle wieder in den Boden gesetzt. Die Zwiebel der Iris Juno-Gruppe werden dagegen sofort nach dem Ausgraben geteilt und wieder eingepflanzt.

Krankheiten und Schädlingen bei Schwertlilien

Im allgemeinen sind Schwertlilien wenig anfällig gegenüber Krankheiten. Am häufigsten kommt es zum Iris-Blattbrand – zu erkennen an den braunen Spitzen und Blattflecken. Nach der Blütezeit verdorren die Laubblätter. Vorbeugend kann man ab Mai die Pflanzen mit einem Fungizid spritzen.

Außerdem kann die Rhizomfäule auftreten: Die Blattspitzen sterben ab und das Rhizom wird weich und faulig-nass, bis es sich schließlich in eine hellbraune, breiartige Masse auflöst und abstirbt. Faulige Rhizomteile kann man herausschneiden. In fortgeschrittenem Stadium sollte man die befallenen Pflanzen komplett vernichten und in nächster Zeit auch keine Iris mit gesunden Rhizomen an den verseuchten Standort pflanzen. Ganz ähnlich verläuft die ebenfalls durch Pilzbefall verursachte Wurzelfäule. Hier vergilben die Blätter bereits vor der Blüte, die Sprosse können sich krümmen und es bilden sich faulige Stellen an den Rhizomen, bzw. Wurzeln oder Zwiebeln. Auch bei der Wurzelfäule bleibt meist nicht anderes übrig, als die kranken Exemplare auszugraben und vollständig zu vernichten.

Ein Befall mit dem Irismosaikvirus zeigt sich an den gelben Streifen auf den Laubblättern der zwiebel-Iris. Befallene Pflanzen verzwergen und die Blütenblätter sind mosaikartig gefleckt. Infizierte Exemplare der Zwiebel-Iris müssen ausgegraben und vernichtet werden.

An tierischen Schädlingen treten an Schwertlilien vor allem Blattläuse, Wollläuse und Thripse (Blasenfüße) auf. Bei starkem Befall mit Blattläusen verkümmern und verkrüppeln Blütenstängel und Blüten. Betroffen sind sowohl Rhizom- als auch Zwiebel-Iris. Wollläuse erkennt man an kleinen Kolonien weißer wachsartiger Polster an den Wurzeln; außerdem verkümmern die Laubblätter. Thrispe rufen zunächst weiße Punkte auf Blüten und Blättern hervor, die sich im Laufe des Befalls zu ganze Streifen vereinigen.

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