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Der Eibisch ist eine ausgezeichnete Bienenweide und, auch der Mensch ist dem Eibisch in Dankbarkeit verbunden. Denn die Blätter bilden einen Schleim, der besonders wertvoll ist. Denn er wirkt lindernd, wenn die Atemwege verschleimen. In der Volksheilkunde nennt man den Eibisch deshalb auch „Die Pflanze, die Husten in fünf Tagen heilt“.

Schon in der Steinzeit war der Eibisch für seine heilenden Eigenschaften bekannt Forscher fanden in einem Neantertalergrab, 60.000 Jahre v. Chr., Spuren der Pflanze als Grabbeigabe. Hippokrates nutzte die Pflanze zur Wundheilung. Irgendwann kam der Eibisch nach Griechenland und eroberte auch noch den Rest der Welt, seit wann, das ist unbekannt.

Aufzeichnungen über die Heilpflanze findet man allerdings in den Berichten der Äbtissin Hildegard von Bingen, die im 12. Jahrhundert lebte und schon damals ein umfangreiches Wissen über allerlei Pflanzen und Heilmittel besaß. Eibisch ist also schon lange als Heilpflanze bekannt und heutzutage ist seine heilende Wirkung sogar medizinisch nachgewiesen.

Woher die Eibisch-Pflanze allerdings geographisch ursprünglich stammt, ist immer noch ungeklärt. Man vermutet, dass sie zuerst im Mittelmeerraum heimisch war. Heute ist Eibisch jedoch fast überall auf der Welt zu finden: Vom Mittelmeerraum bis nach Sibirien. Die Pflanze fühlt sich vor allem auf feuchten Böden wohl, daher findet man sie oft auf Feuchtwiesen oder in der Nähe von Gewässern.

Auch wenn man die Pflanze im eigenen Garten anbauen möchte, ist sie recht genügsam und belohnt auch Hobbygärtner nach kurzer Zeit schon mit dekorativen weißen oder rosa Blüten. Für den perfekten Standort der Pflanze sollte man einen feuchten Boden auswählen, denn da gedeiht der Eibisch auch im Garten am besten.

Marshmallows – sind das nicht die kleinen weißen, schaumigen und zuckersüßen Leckereien, die in Deutschland besser als Mäusespeck bekannt sind? Ja, richtig Marshmallows sind Süßigkeiten aber auch die Eibisch-Pflanze ist zumindest in englischsprachigen Ländern unter dem Namen Marshmallows bekannt. Das hat den einfachen Grund, dass früher die etwas gummiartigen und zuckersüßen Leckereien eben aus den Wurzeln der Eibisch-Pflanze hergestellt wurden. Denn die Wurzel des Eibisch ist nicht nur schön schleimig, sondern auch sehr süß, weshalb besonders Diabetiker auf den Genuss von Eibischwurzeln verzichten sollten.

Heute wird Eibisch allerdings nicht mehr zur Produktion des Mäusespecks eingesetzt, aus Kostengründen wird heutzutage nämlich eher Gelatine verwendet, um das Gemisch aus Zucker und Farbstoffen zusammen zuhalten. Trotzdem bestehen die Blätter des Eibischs natürlich auch heute noch aus bis zu 6-10 % klebrigen Schleimstoffen und die Wurzel enthält sogar bis zu 20 % Schleimsubstanzen.

Der Schleim aus den Wurzeln und Blättern des Eibischs wirkt lindert auf alle Entzündungen und hilft bei Problemen der Schleimhäute, denn der Schleim legt sich wie ein schützender Film auf die entzündeten Stellen.
Daher eignet sich Eibisch hervorragend für die Behandlung von Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenbereich, aber auch bei Halsschmerzen und Zahnfleischentzündungen kann Eibisch die Beschwerden lindern. Außerdem sind die Blätter und Wurzeln der Eibischpflanze auch bei der Heilung von trockenem Reizhusten hilfreich. Die Wurzelpräparate nützen darüber hinaus wegen ihres hohen Schleimstoffanteils von 20 % auch gegen Entzündungen in der Magenschleimhaut.

Auch äußerlich, bei Hauproblemen, kann Eibisch die Beschwerden lindern. Mit Eibisch-Bädern aus den Blättern hilft die Pflanze, leichte Verbrennungen zu heilen und kann auch bei rissiger Haut und nass-feuchten Ekzemen kleine Wunder bewirken.

Hier noch mal alle Beschwerden, bei denen Eibisch zu einer Linderung beitragen kann auf einen Blick:
– Husten
– Heiserkeit
– Mundschleimhautentzündungen
– Magenschleimhautentzündungen
– Blasenentzündung
– leichte Verbrennungen
– rissige, trockene Haut
– feuchte und nässende Ekzeme
– Insektenstiche und -bisse

Tee aus Eibischblättern wirkt nicht nur in der kalten Jahreszeit kleine Wunder, sondern ist abgekühlt auch im Sommer ein wirkungsvolles Getränk. Bei Reizungen der Mund- und Rachenschleimhaut oder bei trockenem Reizhusten ist ein Tee aus Eibisch ein gutes Mittel um Abhilfe zu schaffen.

Für die Zubereitung sollte man die Blätter der Pflanze klein schneiden und etwa einen gehäuften Teelöffel (ca. 2 g) mit heißem Wasser übergießen. Danach sollte man das Gemisch durch ein Sieb geben, um so die Blätterstückchen heraus zu filtern. Um eine optimale Wirkung zu erzielen, sollte mehrmals täglich eine Tasse des Eibisch-Tees getrunken werden.

Auch aus den Wurzeln der Pflanze kann man einen Tee herstellen. Dabei sollte man die Eibischwurzeln ebenfalls in kleine Stücke schneiden und ca. 3g der Wurzeln mit kaltem Wasser übergießen. Auf keinen Fall heißes oder kochendes Wasser verwenden, denn durch die Hitze werden die Schleimstoffe in der Wurzel zerstört und der Tee verliert seine Wirkung. Nach dem Aufguss muss dieser dann ca. eine Stunde ziehen und kann dabei gelegentlich umgerührt werden. Ist das Gemisch gut durchgezogen, sollte man auch dieses wieder durch ein Teesieb geben. Nun kann man den Tee kalt genießen oder, wenn man möchte, auch etwas aufwärmen.

Generell können von der Eibisch-Pflanze alle Bestandteile von der Wurzel bis hin zum Blatt medizinisch verwendet werden. Die Blätter der Pflanze findet man heutzutage allerdings vorwiegend nur noch in verschiedenen Tees. So sind die Blätter aber auch die Wurzel oft Bestandteil von verschiedenen Teemischungen gegen Erkältungen oder Husten.

Für andere Medikamente wie zum Beispiel Tabletten oder Sirup, wird meist ein Extrakt aus den Eibischwurzeln verwendet. Gerade in vielen Hustenpastillen ist oft ein Anteil von Eibisch enthalten. Dabei sollte man vor Gebrauch natürlich immer einen Blick in den Beipackzettel und auch auf die Inhaltsstoffe des Medikaments werden. In der Regel liegt eine Tagesdosis von Eibischwurzeln, mit der schon eine gute Wirkung erzielt werden kann, bei ca. 6 g.