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Grauschimmel Erreger

Der Grauschimmel – oder auch Gruschimmelfäule genannt – wird durch den Schlauchpilz Botrytis cinerea aus der Familie Sclerotiniaceae gebildet.

Befallene Pflanzen

Betroffen von Grauschimmelbefall sind mehr als 200 Pflanzenarten, darunter Sommerblumen im Freiland, Gemüse, vor allem Tomaten und Salat, als Zimmerpflanzen u. a. das Alpenveilchen, sowie Gewächshauskulturen.

Grauschimmel Schadensbilder

Es bildet sich ein samtig-weicher, grauer Schimmelbelag auf den faulenden Blättern.

Von massivem Grauschimmel-Befall  betroffene Tomatenpflanze (Foto: Rasbak, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported).

Erdbeere von Grauschimmel überzogen (Foto: Rasbak, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported).

Besonders große Schäden durch Grauschimmelbefall an Erdbeeren, die durch Schneckenfraß vorgeschädigt worden sind oder auf denen sich zu viel Feuchtigkeit angesammelt hat. Es hilft wenn man unter und zwischen den Erdbeerpflanzen Stroh auslegt oder die Pflanzen auf einem Folienbeet anpflanzt. Auch die nach Regenfällen häufig etwas zu weichen Himbeeren werden vom Grauschimmel befallen.

Der Grauschimmelpilz Botrytis cinerea besiedelt im Garten organisches Material aller Art und infiziert dabei mitunter auch Ein- und Zweijährige Sommerblumen, sowie mehrjährige Blütenstauden.  Meist werden die Blütenknospen oder die geöffneten Blüten befallen. Das gilt besonders während feuchter, regennasser Witterungen. Am meisten gefährdet sind dann vor allem die Sorten mit gefüllten Blüten, das sich dort das Regenwasser sammelt und erst langsam abtrocknet. Außerdem können auch die neuen, noch nicht ausgehärteten, weichen Triebe der Stauden dem Grauchimmelpilz zum Opfer fallen. Auch die Früchte der Himbeerruten und -Sträucher werden häufig vom Grauschimmelpilz befallen.

Der Grauschimmelpilz befällt aber auch durch Spätfröste vorgeschädigte Triebe von Konferenzen und Laubgehölzen.

Bei zu feuchtem Milieu und tiefem, lockerem und durchlässigem Boden wie z. B. können Salatköpfe vom Botrytis cinerea-Pilz befallen und von einem Schimmelbelag überzogen werden, sodass sie regelrecht in sich zusammenfallen.

Grauschimmelbefall tritt vor allem in einem Milieu mit hoher Luftfeuchtigkeit auf. Z. B. nach längeren Regenfällen auf Blütenknospen von Zierpflanzen und Ziersträuchern, besonders Sorten  mit gefüllten Blüten. diese können sich dann nicht öffnen und verfaulen stattdessen. Auch in Gewächshäuser und Wintergärten, in denen eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, kann es plötzlich zu massivem  Befall der Pflanzen mit dem Grauschimmelpilz kommen.

Neben einer hohen Luftfeuchtigkeit kommen weitere Faktoren hinzu, die einen Grauschimmelbefall stark fördern können:

  • Verletzungen an den Pflanzen, die eine Eintrittspforte für die Pilzsporen bieten,
  • ein zu hoher Stickstoffanteil im Dünger, der eine Zunahme der Blattmasse und ein rasches Stängelwachstum beschleunigt, sodass die Pflanzengewebe nicht ausreifen und abhärten können,
  • zu enge und dichte Bepflanzung, sodass die Luftzirkulation zwischen den Pflanzen ausgebremst wird
  • zu hohe Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht; denn das fördert die Taubildung, ein Wasserfilm bedeckt zu Tagesanbruch die Pflanzenblätter, der nicht richtig abtrocknen kann.

Sonderfall Edelfäule

Auch Weinreben können von Grauschimmelbefall betroffen sein. Oft gelangt der Botrytis-Pilz durch das bereits durch Echten Mehltau vorgeschädigte Gewebe ins Innere der Weibeeren. Das ist vor allem bei warmen, feuchtem Wetter der Fall. Die sogenannte Edelfäule bildet sich an reifen Trauben  an sonnig warmen Herbsttagen und Morgennebel bei einem Reifegrad der Trauben von etwa 80 Grad Oechsle.  Das gelingt in Deutschland nur in wenigen Weinbauregionen, z. B. an der Mosel. Mithilfe von seinen Enzymausscheidungen perforiert der Grauschimmel-Pilz die Haut der Beeren und dringt ins Innere ein. Dadurch trocknet bei warm-trockenen Herbstwetter die Weinbeere langsam aus und verliert an Feuchtigkeit – als Ergebnis wird der Zucker im Beerensaft konzentriert. Schließlich ändern sich Färbung und Aroma, das honigartige Edelfäulebukett entsteht.

Ist es im Herbst jedoch nicht warm und trocken genug, dann bildet sich keine Edelfäule, sondern ein ganz normaler Grauschimmelbelag und die Weinbeeren werden ungenießbar.

Grauschimmel Befallszeit

Botrytis-Befall kann während der gesamten Vegetationszeit der Pflanzen auftreten.

Vorbeugen

Vorbeugend werden immer wieder abgestorbene und abgefallene Blätter und Blüten abgesammelt und entfernt, um das Infektionsrisiko zu senken.

Grauschimmelbefall speziell an Erdbeerpflanzen lässt mit Hilfe eines Kieselpräparates (Cohrs Erdbeer-Pflegemittel) vorbeugen.