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Vor 450 Jahren schrieb Paracelsus über das Johanniskraut (Hypericum perforatum), dass Gott den Menschen das Kraut zur Heilung schenkte. Für ihn war das Johanniskraut ein Universalmittel und so widmete er der Pflanze ein ganzes Kapitel. Schon damals verwendete Paracelsus das Johanniskraut zur Behandlung von Depressionen, Melancholie und Hysterie.

Johanniskraut sammelt man, wenn es in voller Blüte steht. In der Blüte steckt das heilende Hyperiein. Die Stängel und Blätter enthalten weitere wichtige, medizinisch wirksame Stoffe wie Gerbstoffe, ätherische Öle und Flavone, und dies sind nur einige der wichtigsten Stoffe. Das Kraut schneidet man über dem Erdboden ab, bindet es in Sträuße und hängt diese kopfüber an einen luftigen, schattigen Platz zum Trocknen auf. Ist das Kraut trocken, wird es klein geschnitten und in einem Gefäß aufbewahrt.

Für einen Tee nimmt man einen Teelöffel Johanniskraut und setzt ihn in einer Tasse mit kaltem Wasser an. Dann kocht man ihn kurz auf, deckt ihn ab und lässt alles noch etwas ziehen. 1 bis 3 Tassen täglich trinken. Eine Kur dauert 4 bis 6 Wochen.

Die bekannteste Zubereitung des Johanniskraut ist das rubinfarbene Johanniskrautöl. Hierfür sammelt man die Blüten, füllt damit ein Schraubglas und gießtes mit kaltgeschlagenem Olivenöl oder Sonnenblumenöl auf. Es dürfen keine Pflanzenteile von Öl unbedeckt sein. Gut verschließen und 3 Wochen in der Sonne stehen lassen. Danach abseihen und in dunkle Flaschen füllen, kühl aufbewahren. Sollte sich am Boden ein trüber, wässriger Bodensatz gebildet haben, muss man ihn vorsichtig abgießen.

In einer anderen Flasche setzt man das Kraut mit etwas Leinöl an, das Öl selbst hat brandstillende Kräfte, und man erhält so ein gutes Mittel gegen Sonnenbrand und Brandwunden. Dieses Öl kann man auch in Heilsalben mit einarbeiten. Bei Kindern mit Konzentrations- und Sprachstörungen wendet man das Öl an, auch bei Bettnässern ist Johanniskrautöl eine große Hilfe. Kinder sollen täglich 1 bis 2 Tassen Tee trinken oder sie bekommen von der Tinktur 2x täglich so viele Tropfen, wie viele Jahre sie alt sind.

Johanniskrautöl kann man auch tropfenweise auf Zucker, ca. 10 Tropfen 2 bis 3 mal täglich einnehmen. So kann es heilend bei Magen und Darmschleimhautentzündung wirken, als auch bei einem nervösen Magen.

Um eine Tinktur herzustellen werden Blätter und Blüten gesammelt und in ein Schraubglas gefüllt. Mit 45%igem Alkohol vollständig übergießen, so dass alles gut bedeckt ist. Das Glas gut verschließen und 3 bis 4 Wochen stehen lassen, dabei ab und zu schütteln. Abseihen, in dunkle Tropffläschen füllen.

In der Homöopathie bezeichnet man das Johanniskraut auch als Arnika der starken Nerven, denn das Johanniskraut ist eines der besten Mittel gegen Nervenleiden. Johanniskraut hellt das Gemüt auf, hilft schwermütigen Menschen wieder ihr Leben zu meistern, es stärkt die Nerven, gleicht aus bei Depressionen, bei nervlicher Erschöpfung, hilft bei Kopfschmerzen nach Gehirnerschütterung und ist bei Schlafstörungen, die auf Grund einer nervlichen Erregung oder einer Anstrengung entstehen, sehr hilfreich. Bei all diesen Zuständen trinkt man bei Bedarf 2 bis 3 Tassen Tee täglich, oder man nimmt von der Tinktur 3 x 20 Tropfen täglich.

In der Kosmetik wird das Johanniskraut als Hautpflegemittel bei entzündeter, trockner und rissiger Haut verwendet. Mit Johanniskrauttee kann man auch ein Gesichtsdampf oder eine Kompresse machen; gerade bei besonders fettiger und unreinen Haut, zeigt das Kraut sein ganzes Können. Hamammeliswasser und Johanniskrauttee zu gleichen Teilen mischen und man hat ein Gesichtswasser das zur Reinigung von entzündeter, empfindlicher Haut wirksam ist. Es kann auch die Haut regenerieren und den Stoffwechsel der Haut wieder aktivieren.