Die ursprüngliche Heimat sind die Flussauen und Bergwälder SO-Europas, Kleinasiens bis Afghanistan im Mittleren Osten. Natürliche Bestände der Morgenländischen Platane findet man vor allem noch entlang von Flussläufen auf lockeren Böden in Regionen mit milden Wintern und relativ trockenen Sommern. Sie wächst in Höhenlagen bis zu 600m ü. NN.
Diese Platane wird durschnittlich 25m hoch, in seltenen Fällen kann sie bis zu 40m erreichen. Jungbäume haben zunächst eine pyramidenförmige Krone, die mit zunehmendem Alter auslandender und runder wird. Der Stamm ist schlank und gerade, nimmt aber später eine massive Gestalt mit einzelnen Höckern an. Die glatte Rinde löst sich mit der Zeit in großen, graubraunen Platten ab; darunter erscheint die hellere, creme- bis grünlich-weiß gefärbte Borke. Die Laubblätter sind deutlich gelappt oder handförmig geteilt. Die einzelnen Lappen sind gezähnt. Die bis zu 25cm langen und breiten Blätter sind wechselständig angeordnet. Die Blüten sind eingeschlechtlich, d. h. es gibt männliche Blüten, die hellgelb gefärbt sind, und rötlich gefärbte weibliche Blüten. Sie bilden kugelförmige Blütenstände, die zu mehreren an einem langen Stiel hängen. Die Frucht bildet eine zusammengesetzte Kugel. Mehrere dieser Fruchtkugeln hängen in kleinen Gruppen zusammen an jeweils einem einzigen Stiel. Die Samen werden vom Wind zerstreut.
Platanen brauchen einen sonnigen, geschützten Platz und einen entsprechenden Freiraum, um sich zu voller Höhe und Breite entwickeln zu können. Der Boden sollte tiefgründig, frisch, aber nicht staunass, und nährstoffreich sein. Diese Platane ist auch bei uns in Mitteleuropa winterfest, verliert aber im Herbst ihr Laub.
Neben der Morgenländische Platane gibt es zwei weitere Arten: Die Amerikanische Platane Platanus occidentalis und die Spanische Platane Platanus hispanica. Alle drei lassen sich weniger an der Wuchsform als an der Form ihrer Blätter unterscheiden. Bei der Spanische Platane könnte sich nicht um eine eigenständige Art, sondern um eine Hybride handeln, die aus der Kreuzung von Amerikanischer und Morgenländischer Platanen hervorgegangen ist, die bereits im 17. Jahrhundert in Europa aufgetaucht ist. Andere Experten halten sie für eine Mutation der Morgenländischen Platane. Eine dritte Spezialistengruppe hält die Spanische Platane für den Nachkommen einer längsten ausgestorbenen Art (Platanus aceroides), die vor zig-Millionen Jahren in Europa weit verbreitet war, wie fossile Funde belegen. In jedem Fall bilden die heute noch existierenden drei Platanenarten eine sehr alte, eng miteinander verwandte Gattung von Laubbäumen, die einst wohl wesentlich weiter als heute verbreitet war.