[x] Suche schließen

Wolliger Flieder

Syringa pubescens

Auch bekannt als: Der Wollige Flieder wird in der älteren Gartenliteratur noch unter seinem inzwischen aber ungültigen wissenschaftlichen Namen Syringa meyeri geführt.

Heimat und Ursprung von Syringa pubescens

Der Wollige Flieder  kommt mit einigen Unterarten in China und Korea vor. Er wächst vor allem in mittleren bis Hoch-Lagen (zwischen 300 und 3.400m ü. NN) an Berghängen, im Dickicht und in Wäldern, sowie am Ufer von Flüssen. Der Wollige Flieder besiedelt lehmige bis sandig-lehmige, nährstoffhaltige Böden in voller Sonne und im lichten Halbschatten.

Botanische Angaben zum Wolligen Flieder

Verwandtschaft von Syringa pubescens

Der Wollige Flieder gehört zur Gattung Syringa in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). In den 1990-ziger Jahren wurde einige bis dahin als eigenständige beschriebene Flieder-Arten als Unterarten von Syringa pubescens umbenannt: Syringa microphylla, der Kleinblättrige Flieder, als S.pubescens microphylla, Syringa julianae Julianes Flieder als S. pubescens julianae und Syringa patula, der Ausladende Flieder als S. pubescens patula.

Botanische Angaben zum Wolligen Flieder

Der Wollige Flieder wird je nach Unterart und Zuchtsorte zwischen 150 und maximal 300cm hoch und bis zu 200cm breit. Die relativ dünnen Zweigen können kahl oder flaumig behaart sein, sie haben einen runden oder vierkantigen Querschnitten und es fehlen ihnen die Endknospen.

Auch die Laubblätter können kahl oder behaart sein. Die Form der Blattspreite reicht von breit eiförmig bis schmal lanzettförmig oder geschlitzt. Je nach Unterart und Sorte kann diese Blattspreite zwischen 1,5 und bis zu 13cm lang sein und zwischen 1 und 6cm breit sein. Der Blattsteil ist zwischen einem halben und sechs Zentimeter breit.

Die Blüten stehen in bis zu 16cm langen Rispen. Sie sitzen direkt an den Blütenstandachsen an oder haben kurze Stiele. Die Blütenkrone kann weiß, rosa, lila bis purpurn gefärbt sein. Die Kornröhre der Blüte ist zylinder- bis trichterförmig.

 Unterarten und Zuchtsorten

Vom Wolligen Flieder sind 4 Unterarten bekannt:

  • Syringa pubescens pubescens – diese Nominatform kommt in den Bergregionen von fünf chinesischen Provinzen in Höhenlagen zwischen 900 und 2.100m ü. NN vor. Sie hat meist kahle, unbehaarte, vierkantige Zweigen und Blütenstände. Die Blütezeit fällt in die Monate Mai bis Juni, die Früchte reifen zwischen Juni und August heran.
  • Syringa pubescens julianae – Julianes Flieder genannt hat dagegen Zweige und Blütenstandsachsen mit einem runden Querschnitt. Die Blütenfarbe ist purpurn, Blütezeit Mai bis Juni, die Früchte reifen erst im Oktober. Diese Unterart kommt in der chinesischen Provinz Hubei vor. In der älteren Literatur wird sie als eigenständige Art Syringa julianae geführt.
  • Syringa pubescens microphylla – Kleinblättriger Flieder. Diese Unterart hat ebenfalls Zweige und Blütenstandachsen mit einemrunden Querschnitt. Sie hat einen purpurfarbenen Blütenkelch, meist nur leicht flaumig behaart. Diese Unterart blüht zwischen Mai und Juni, die Fruchtreife fällt in die Monate zwischen Juli und Oktober. Sie kommt in etlichen Provinzen Chinas in Höhenlagen zwischen 500 und 3.400m ü. NN vor. Von dieser Unterart sind drei Varietäten mit regional begrenztem Vorkommen bekannt, die sich vor allem in den Blütenfarben voneinander unterscheiden: Syringa pubescens microphylla var. microphylla hat purpur-rote Blüten mit dunkel purpurnen Staubbeuteln. Die Varietät potaninii hat dagegen weiße Blüten, leicht rosa überhaucht, und die dritte Varietät flavanthera hat ebenfalls weiße Blüten, aber gelbe Staubbeutel.
  • Syringa pubescens patula – Ausladender Flieder genannt. Diese Unterart kommt in China und Korea vor. Sie hat flaumig behaarte, leicht vierkantige Zweige und Blütenstandsachsen. Sie blüht zwischen Mai und Juli, die Fruchtreife fällt in die Monate August bis Oktober. In der älteren Literatur wird sie noch als eigenständige Art Syringa patula geführt.

Neben diesen natürlich vorkommenden Unterarten gibt es auch einige Zuchtsorten von Syringa pubescens:

  • Syringa pubescens ‚Palibin‘ – der Samtflieder oder Samthaar-Flieder ist eine Sorte, die nur 150cm hoch und breit wird. Sie hat eine buschige und langsam wachsende Form. Die kleinen, eiförmigen Laubblätter sind dunkelgrün gefärbt. Die Blütenknospen sind purpurrot, während die geöffneten Blüten eher lila-rosa gefärbt sind. Die einfachen ungefüllten, aber intensiv duftenden Blüten bilden dichte Blütenrispen. Blütezeit ist der Juni. Der Samtflieder wird häufiger als die Stammform des Wolligen Flieders im Garten als Zierstrauch kultiviert.
  • Syringa pubescens ‚Miss Kim‘ – diese Sorte wird auch Mandschurischer Flieder genannt. Eine bis zu 3m hohe Flieder-Sorte mit lila Blüten.
  • Syringa pubenscens microphylla ‚Superba‘ – dies ist eine Zuchtsorte des Kleinblättrigen Flieders. Von der Royal Horticultural Society wird sie allerdings noch als Sorte einer Fliederart Syringa microphylla geführt mit dem deutschen Namen Herbstflieder, der sich auf die lange Blütezeit von Juni bis zu einer Nachblüte im Oktober bezieht.  Sie hat kleine,eifrömige Laubblätter, die spitz zulaufen und rosarote bis lila-rosa, intensiv duftende Blüten, die kleine, lockere Rispen als Blütenstände bilden. Diese Sorte wird nur 150 bis 200cm hoch und ebenso breit.

Kultur des Wolligen Flieders im Garten

Standort und Bodenverhältnisse

Auch der Wollige Flieder braucht einen warmen, sonnigen Platz im Garten. Im Halbschatten bekommt er deutlich weniger Blüten.

Als Pflanzsubstrat reicht ein normaler, mitteschwerer Gartenboden, der frisch bis feucht, aber durchlässig und nährstoffhaltig sein sollte. Optimal ist ein neutraler bis leicht alkalischer Boden.

Man pflanzt den Wolligen Flieder am besten an einen offenen Platz mit ausreichender Luftzirkulation. Als Pflanzzeit empfiehlt sich das Frühjahr.

Pflegemaßnahmen

Der Wollige Flieder braucht vor allem an heißen, trockenen Tagen viel Wasser.

Der Wurzelbereich wird im Frühjahr mit einer dünnen Auflage aus reifem Gartenkompost gemulcht. Ein jährliche Volldünger-Gabe reicht aus, um den Nährstoffbedarf des Flieders zu decken.

Die Blütenstände schneidet man am Ende der Blütezeit, sobald die Blüten zu welken beginnen, ab. Davon empfiehlt sich bei älteren Exemplaren des Wolligen Flieders gelegentlich ein Auslichtungsschnitt, wenn die Zweige zu dicht ineinander wachsen.