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Gräser brauchen nicht nur Licht und Wasser, sondern wie alle Pflanzen auch Nährstoffe für den Energiestoffwechsel und das Wachstum. Nur ein ausreichend und ausgewogen mit Nährstoffen versorgtes Gras wächst gut, ist gesund und robust und ergibt – zusammen mit bewässern, Vertikutieren und Aerifizieren – einen gepflegten Rasen.

Die einzelnen Nährstoffe und Spurenelemente erfüllen dabei unterschiedliche Funktionen:

Stickstoff (N) wird vor allem für die Produktion von Proteinen n den Aufbau von Pflanzenmasse benötigt. Ausreichende Stickstoffgaben fördern ein stetes und gesundes Wachstum. Der Stickstoffbedarf ist daher bei allen Grasarten hoch, aber zu hohe Konzentrationen schaden. Wird mit Stickstoff überdüngt, dann nimmt das Längenwachstum von Halmen und Blätter zu stark zu, während die Zellwände zu weichen und empfindlich bleiben. Außerdem steigt der Wasserverlust durch die Transpiration über die Blattoberflächen. Und schließlich ist das Mähen bei längeren Blättern schwieriger. Bei zu viel Stickstoff bildet sich vermehrt Rasenfilz, sodass öfters vertikutiert werden muss. Wird zu viel Stickstoff gedüngt, dann drohen die Graswurzeln zu verätzen, und sie wachsen nur schlecht und bleiben zu flach. Dann droht die Gasnarbe zu reißen und die Gräser werden anfälliger gegenüber Trockenheit.

Der Bedarf an Stickstoff liegt je nach Rasenart zwischen bei 10 bis 40 Gramm pro Quadratmeter und Jahr. Wird die Stickstoffzufuhr richtig dosiert, dann fördert es das Breitenwachstum der Gräser, die Blätter werden straffer und unempfindlicher gegen Störungen, Pilzbefall und anderen Krankheiten. Offene Stellen und andere Schäden im Rasen wachsen schneller wieder zu. Außerdem behalten die Gräser ihre sattgrüne Färbung.

Phosphat (P2O3) verwendet das Gras vor allem für das Wachstum der Wurzeln. Es ist verantwortlich für den Energietransport und fördert die Produktion von Enzymen. Je nach Rasenart werden 4 bis 8 Gramm Phosphat pro Quadratmeter und Jahr benötigt. Phosphat kann meist gut im Boden festgelegt werden und ist oft ausreichend vorhanden. Dementsprechend kann der Phosphatanteil im Dünger gering gehalten werden.

Kali (K2O) benötigt benötigt das Gras vor allem zur Straffung und Stabilisierung der Zellwände. Das fördert die Widerstandsfähigkeit, Verletzungen werden seltener und der Wasserverlust durch die Blattoberfläche wird verringert. Außerdem förert Kali die Anlage von Reservestoffen. Pro Jahr und Quadratmeter Rasenfläche werden – je nach Rasentyp – zwiscehn 8 und 16 Gramm benötigt, bei sehr durchlässigen Sandböden sogar 24 Gramm, da auf solchen Böden Kali leicht mit dem Sickerwasser ausgewaschen wird.

Wichtig ist vro allem ein ausgewogenes Verhältnis von Stickstoff, Phosphor und Kali, welches etwa 3 :1:1 betragen sollte.

Hinzu kommen Eisen, Magnesium und andere Spurenelemente, die für die Synthese des Chlorophylls notwendig sind, den Energietransport fördern und den aufgenommen Stickstoff überhaupt erst nutzbar machen. Außerdem sind diese Spurenelemente für den Aufbau von Enzymen wichtig.

Bewährt hat sich eine dreimalige Düngung im Jahresverlauf: Die Frühjahrsdüngung nimmt man am besten erst im Mai vor, wenn die Austriebphase der Gräser bereits abgeschlossen ist. Dann sichert man das weitere Wachstum in den darauffolgenden Wochen. Als günstig für eine Sommerdüngung gilt die Zeit zwischen Ende Juli und Mitte August; also wenn die größte Hitzeperiode meist vorbei ist und wieder stärkere Sommerniederschläge einsetzen. Diese Sommerdüngung gibt den Gräser neue Kraft und fördert die Anlage von Reservestoffen für den kommenden Winter, sowie die Widerstandskraft gegen Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall. Mit der Herbstdüngung soll weniger das Blatt- als das Wurzelwachstum gefördert werden. Deshalb sollte erst gedüngt werden, wenn die Bodentemperatur permanent unter 10oC bliebt. Die Herbstdüngung verleiht dem Rasen auch im Winter eine satte Färbung und fördert das Rasengrün im nächsten Frühjahr.

Für den Rasen werden verschiedene Düngemischungen angeboten. Man unterscheidet zwischen mineralischen und organischen Düngern, sowie einem Gemisch aus organischen und mineralischen Anteilen. Ferner wird zwischen Kurz- und Langzeitdüngern unterschieden. Kurzzeitdünger enthalten Nitrat oder Ammoniakstickstoff, also den Stickstoff in leicht verfügbarer Form. Bei einem rein mineralischen Kurzzeitdünger kann jedoch besonders bei sehr durchlässigen, sandigen Böden viel Stickstoff von den Gräsern ungenutzt im Untergrund versickern, sodass es notwendig wird, nach 2 bis 3 Wochen bereits wieder nachzudüngen.

Bei einem Langzeitdünger ist der Dünger nicht sofort voll verfügbar, sondern wird in kleinen Dosen über einen längeren Zeitraum an Boden und Gras abgegeben, deshalb wird er effizienter genutzt. Entweder ist der Dünger von einem Mantel aus anderen Stoffen umhüllt (man denke an die bekannten Düngerkügelchen und – kegel). Eien zweite Möglichkeit besteht , die Nährstoffe in einer komplexeren chemischen Verbindung bereitzustellen, die nur über eine längere Zeit abgebaut werden. Bekannt dafür ist z.B. die Langzeitkomponente Isodur. Eine dritte Möglichkeit besteht darin, den Dünger in Form rein organischer Substanzen wie z. B. Hornspäne. Da solche Horndünger eigentlich nicht wasserlöslich sind, müssen erst von Mikroorganismen im Boden aufgeschlossen werden. Nachteil solcher rein organischer Dünger ist, dass sie nur bei ausreichender Feuchtigkeit und bestimmten Temperaturbereichen von den Mikroorganismen umgewandelt werden. Bei anhaltender Trockenheit und niedrigen Temperaturen sind solche Horndünger unwirksam. Vorteil ist andererseits, dass man solche organischen Langzeitdünger kaum überdosieren kann und damit die Verätzung der Graswurzeln ausgeschlossen ist. Außerdem sind organische Langzeitdünger über viele Wochen wirksam.

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