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Oft wird in Gartenbüchern und -zeitschriften geraten, Sommerblumen und Stauden direkt nach der Blüte zurückzuschneiden. Dabei muss man aber bedenken, dass die Sommerblumen – egal ob ein- oder zweijährig nur ein einziges Mal blühen und danach absterben. Wenn man also in den nächsten ein bis zwei Jahren noch einmal die gleiche Blütenpracht haben will, dann sollte man warten, bis die Blüten befruchtet worden sind und Früchte mit reifen Samen entwickelt haben. Die kann man dann ernten, lagern und zur richtigen Zeit wieder aussäen.

Stauden sind dagegen definitionsgemäß mehrjährige, krautige Pflanzen. Die lassen sich – soweit es sich um natürliche Arten und keine Hybriden oder eingekreuzte Zuchtsorten handelt – sowohl vegetativ, d.h. in der Regel durch Stecklinge, als auch durch das Saatgut vermehren. Da aber die Entwicklung von Früchten und Samen die Staude viel Energie kostet, wird meist geraten, es nicht soweit kommen zu lassen und stattdessen die  blütentragenden Stängel zurückzuschneiden, sobald die Blüten zu welken beginnen. Dann hat man nämlich bei einigen Stauden die Chance auf eine zweite Blüte im Spätsommer oder Herbst, die allerdings meist spärlicher ausfällt als die erste Blüte. Wer stattdessen nach und nach seine Stauden selbst vermehren will, der sollte die Pflanzen erst einmal ausreifen, Früchte und Samen bilden lassen. Die kann man ernten und je nach Staudenart im Herbst oder Frühjahr wieder aussäen. Die generative Vermehrung von Stauden erfordert zwar viel Geduld, denn bis aus den Keimlinge wieder neu ausgewachsene Stauden entstanden sind, das kann dauern und viele Stauden blühen dann auch nicht gleich im ersten Jahr. Andererseits ist die Vermehrung von Pflanzen durch ihre Samen verglichen mit der Stecklingsvermehrung, die einiges an Erfahrung und Fingerspitzengefühl verlangt, wesentlich einfacher – vorausgesetzt man bietet den Sämlingen die artgerechten Milieubedingungen.

Samen von Sommerblumen und Stauden

Form und Farben der verschiedenen Pflanzensamen von Sommerblumen und Stauden sind fast ebenso vielfältig wie die Pflanzen selbst.

Wie erwähnt, die Vermehrung durch die Samen funktioniert nur bei reinen, natürlichen Arten. Hybrid-Sorten sind wenigstens aus der Kreuzung zweier Arten hervorgegangen. Und bei Aussaat spalten die Nachkommen dann zum großen Teil wieder in die Eigenschaften ihrer Eltern auf. Viele Zuchtsorten bilden auch gar keine Samen mehr, weil sie sogenannte gefüllte oder halb-gefüllte Blüten haben, denen Staubbeutel und Narben systematisch abgezüchtet und stattdessen in Blütenblätter umgewandelt wurden.