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Die Gattung Berberis – Berberitzen im Überblick

Untergruppe der Ziersträucher

Bei den Berberitzen – oder Sauerdorngewächsen, wie sie auch genannt werden – handelt es sich um eine artenreiche Gattung von Sträuchern, von denen viele Arten und Sorten auch als Ziersträucher oder Hecken im Garten genutzt werden. Allerdings lassen sich die einzelnen Arten nur schwer voneinander unterscheiden. Am häufigsten im Garten werden jedoch die Gemeine Berbitze Berberis vulgaris als Wildhecke, die vielseitig nutzbare Früchte trägt, gepflanzt und Thunbergs Berberitze Berberis thunbergii, von der es eine dunkel rotlaubige Zwergform Atropurpurea gibt, die häufig als streng geschnittene, niedrige Formhecke gepflegt wird. Am besten trifft man eine Vorentscheidung, wie die Berberitze als  Zierstrauch im Garten genutzt werden soll, sucht sich dazu die passende Art und Sorte anhand der hier vorgestellten Pflanzenpoträts aus und lässt sich dann beim Kauf schließlich eingehend im Gartenfachhandel beraten.

Berberitzen als Strauch und Hecke

Herkunft

Die Mehrzahl der Berberis-Arten hat ihren Ursprung in Ostasien, wo sie vor allem in Bergregionen in Wäldern und an Waldrändern siedeln. Andere Arten wie die Buchsblättrige Berberitze B. buxifolia stammen aus Südamerika. Die Gewöhnliche Berberitze Berberis vulgaris ist dagegen eine europäisch-asiatische Art, die stellenweise auch in Deutschland wild vorkommt.

Botanische Angaben zur Gattung der Berberitzen

Berberitzen sind teilweise nur sommergrün, teilweise immergrün. Ihre Zweige haben spitze, dreizählige Dornen. Die Blätter sind relativ klein. Bei immergrünen Arten behält das Laub meist das ganze Jahr hindurch eine mehr oder weniger grüne Farbe. Sommergrüne Arten bekommen dagegen eine leuchtend gelbe bis rötliche Herbstfärbung. Die Hauptblütezeit fällt in den Mai, Blütenfarbe ist ein gelblicher bis gelb-orange Farbton. Die Beeren sind bläulich-schwarz, bei Berberis thunbergii korallenrot.

Berberitzen werden vor allem als Heckenpflanzen genutzt – entweder streng formal geschnitten oder freiwachsend. Kleinere Arten und Sorten eignen sich ähnlich wie der Buchs auch als Beeteinfassungen. Alle Arten lassen sich aber auch freiwachsend als kleine Gruppen im Garten verwenden.

Berberitzen-Arten und Sorten im Kurzportät

  • Berberis aggregata – Knäuelfrüchtige Berberitze aus China wird bis zu 180cm hoch, gehört zu den laubabwerfenden Arten mit hellgelber Blüte und gelblich-roten Früchten.
  • Berberis buxifolia – Polster-Berberitze, auch Buxusblättrige Berberitze genannt, aus Südamerika wird in der Zwergform Nana nur rund 50cm hoch und deshalb auch als streng in Form geschnittene niedrige Hecke oder Beteinfassung ähnlich wie die niedrigen Buxus-Formen.
  • Berberis candidula – Kissen- Berberitze stammt aus West-China, sie gehört zu den kleinen, immergrünen Arten und eignet sich am besten für eine formlose Hecke. Ihre Blüten sind gelb gefärbt.
  • Berberis darwinii – Darwin-Berberitze ist ein immergrüner Großstrauch aus Südamerika mit goldgelben Blüten und bläulichen Beerenfrüchten.
  • Berberis empetrifolia Krähenbeeren-Berberitze stammt aus Südamerika. Sie bildet einen buschgen, halb-niederliegenden Zwergstrauch. Die Blüten sidn goldgelb, die Früchte schwarzblau gefärbt.
  • Berberis gagnepainii – Gagnepain-Berberitze aus West-China gehört zu den immergrünen, mittelgroßen Berberitzen. Sie hat gelbe Blüten und schwarze Beerenfrüchte.
  • Berberis hookeri – Hookers Berberitze aus dem Himalaja ist ein immergrüner Zwergstrauch. Er hat gelb-grüne Blüten.
  • Berberis julianae – Großblättrige Berberitze ist ein buschiger, stachelreicher und immergrüner Großstrauch aus China mit gelben Blüten und blauschwarzen Beerenfrüchten.
  • Berberis thunbergii ist je nach Sorte ein kleiner bis großer Strauch, dessen Stammform in Ostasien verbreitet ist. Sie hat gelbe Blüten und korallenrote Früchte. Am bekanntesten ist die Zuchtsorte Atropurpurea, die -auf rund 50cm zurecht gestutzt- gerne als kleine, dichte hecke genutzt wird.
  • Berberis trigona – Linearblättrige Berberitze ist ein immergrüner, mittelgroßer Strauch aus Südamerika mit dunkel orange-farbenen Blüten und schwarzen Beerenfrüchten.
  • Berberis verrucosa – Warzen-Berberitze ist ein langsam wachsender, immergrüner Strauch aus China mit leuchtend gelben Blüten und schwarzen, blau bereiften Beerenfrüchten.
  • Berberis vulgaris – Gewöhnliche Berberitze ist eine eurasische Art, die teilweise wild auch in Deutschland vorkommt. Er wird bis 3m hoch, hat goldgelbe Blüte und orange- bis purpurrot gefärbte Beerenfrüchte.
  • Berberis x logolensis – Sauerdorn-Hybride ist aus einer natürlichen Kreuzung zweier südamerikaniser Berberitzen-Arten hervorgegangen. Der mit 1m Höhe mittelgroße und immergrüne Strauch hat orangegelbe, rötlich überhauchte Blüten und blauen Beerenfrüchten.
  • Berberis x stenophylla – Schmalblättrige Berberitze ist eine Hybride. Mit 100 bis 150cm Höhe gehört sie zu den größeren, immergrünen Berberitzen mit orange-gelben Blüten und bläulich schwarzen Früchten.

Pflanzanleitung

Die immergrünen Arten gedeihen sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten. Diese Arten pflanzt man am besten bei mildem Wetter im Zeitraum zwischen September und April. Sommergrüne, laubabwerfende Berberitzen entwickeln an einem sonnigen Platz kräftigere Farben und eine üppigere Blütenpracht. Diese Arten und Sorten pflanzt man am besten bei frostfreiem Wetter zwischen Oktober und März. Kleinere Pflanzen von 30 bis 40cm Höhe, die man als Hecken pflegen will, setzt man in Abständen von 45 bis 60cm in die Erde.
Nach dem Einpflanzen werden alle Triebe um rund ein Viertel gekürzt, das fördert ein dichtes, buschiges Wachstum. Ist das Wetter trocken, wird direkt nach dem Pflanzen kräftig gewässert. Sobald sich der Boden im Frühjahr erwärmt hat, wird gemulcht – am besten mit reifem Gartenkompost.

Die meisten Arten sind ausgesprochen winterhart. Eine Ausnahme bildet beispielsweise Berberis bulbifolia Nana, deren Zweige in strengen Wintern am besten mit etwas Stroh als Schutz umwickelt werden. Das ist besonders dann zu empfehlen, wenn die Sträucher stetem Wind aus Ost oder Nord ausgesetzt sind.
Will man Ärger mit Landwirten vermeiden, dann sollte man Berberitzen nicht in der Nähe von Getreidefeldern pflanzen. Denn besonders die europäischen Berberitzen sind Zwischenwirt für den gefürchteten Getreideschwarzrost.

Schnittanleitung

Berberitzen sind zwar ausgesprochen schnittverträglich, ein regelmäßiger, jährlicher Rück- oder Verjüngungsschnitt ist aber in der Regel nicht notwendig – besonders wenn man sie einzeln oder in Gruppen pflanzt oder als formlose Hecke anpflanzt. Anders sieht es aus, wenn man eine streng formale Hecken anlegen will. Immergrüne Hecken von Berberitzen schneidet man nach der Blüte im Frühsommer in Form; laubabwerfende Berberitzen dagegen erst im Spätsommer. Um ein verkahlen alter Sträucher zu vermeiden, schneidet man die stark verholzten Triebe nach der Blütezeit bis zum Boden zurück. Das regt das Wachstum neuer, junger Triebe an.

Vermehrung

Reine Arten können aus Samen herangezogen werden; als Kaltkeimer werden sie im November in Töpfen ausgesät und in den Kalten Kasten oder ins Frühbeet gestellt. Einfacher und schneller ist die vegetative Vermehrung mit Hilfe von Stecklingen. Halbreife Stecklinge schneidet man zwischen Juli und September, Hartholzstecklinge von laubawerfenden Arten dagegen zwischen Oktober und Dezember.

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