[x] Suche schließen

In ganz Europa kennt man den Echten Baldrian Valeriana officinalis, genauso gut wie in Klein- und Mittel-Asien. In vielen Gärten wird der Baldrian als Heilpflanze kultiviert. Man verwendet ihn als Tee für das Herz und den Nerven.

Gesammelt werden die Wurzeln, die ungefähr 1% ätherisches Öl, das Oleum Valerianae, enthalten – eine Verbindung von Borneokampfer (Borneol) mit Baldriansäure (Valeriansäure). In der Wurzel sind noch weitere organische Säuren vorhanden und in kleinen Mengen auch basische Inhaltsstoffe, und zwar die Alkaloide Chatinin und Valerin. Jedoch werden die beiden Alkaloide beim Trocknen wieder zerstört. Außerdem enthält die Wurzel Iridoide (Valepotriate), freie Fettsäuren, aromatische Carbonsäure und die schwer flüchtige Sesquiterpencarbonsäure.

Baldrian dämpft die Erregbarkeit des Gehirnes und auch des Rückenmarks. Mit Baldrian stellt sich das seelische und körperliche Gleichgewicht wieder her. Leider verursacht die regelmäßige Einnahme von Baldrian-Tropfen oder Dragees bei vielen Menschen aber als Nebenwirkung Kopfschmerzen.

In der Heilmedizin wird der Baldrian bei Schlaflosigkeit, beunruhigende Gedanken, übergroßer geistiger Lebhaftigkeit, nervöser Erschöpfung, nervösem Herzklopfen, ängstlicher Übertreibung, so wie bei nervösen Magenbeschwerden angewendet. Als Tee, Tinktur, Tabletten oder Pulver wird der Baldrian verwendet. Oft auch in Kombination mit anderen pflanzlichen Extrakten wie zum Beispiel Melisse, Hopfen oder Weißdorn.

Baldrian kann ebenso für Bäder verwendet werden. Gibt man Baldriantropfen ins Badewasser, dann lösen sich schmerzhafte Muskelverspannungen. Baldrian wird in der Volksmedizin schon seit Jahrhunderten als krampflösendes Mittel angewendet. Vor dem Schlafengehen empfiehlt sich ein Beruhigungsbad mit Baldrian. Dazu werden 100g Baldrianwurzeln mit 3 Liter Wasser 10 Minuten lang aufgekocht, abgeseiht und dann dem etwa 37oC warmem Badewasser beigegeben.

Hilfreich ist es, während einer Entwöhnungsphase von Suchtmitteln, Schlaf- oder Beruhigungstabletten, auf Baldrian zurückzugreifen. Vor allem wenn die nervöse Anspannung anhaltend auftritt.

Baldrian-Tee hilft bei allen genannten Beschwerden. Hier das Rezept: 1 Teelöffel getrocknete, stark zerkleinerte Wurzel, (entweder im September ausgraben und Vorräte anlegen oder in der Apotheke besorgen), mit einem Liter kochendem Wasser übergießen, 10min ziehen lassen, abseihen und je nach Beschwerden eine Tasse des Baldrian-Tees vor dem Schlafengehen trinken. Bei Krämpfen empfiehlt es sich, 3 Tassen des Tees täglich zu trinken.

Solange der echte Baldrian blüht, von Mai bis Juni, ist ein Getränk mit Baldrianblüten eine herrliche Erfrischung, gerade bei großer Hitze. Und auch erhitzte Gemüter beruhigt das Getränk. Dazu gibt man die frisch gepflückten Baldrianblüten mit einigen Zitronenscheiben in eine Karaffe, füllte sie mit kaltem Wasser auf und lässt es eine Zeitlang ziehen.

Baldrianwurzeln werden im September geerntet, am besten morgens oder abends, auf keinem Fall im vollem Sonnenlicht. Es sollte abnehmender Mond sein und in einem Erdzeichen (Stier, Jungfrau oder Steinbock). Leicht lassen sich die Wurzeln herausziehen, danach sollten sie gewaschen werden. Zum Trocknen werden die Wurzeln an einem sonnigen Tag auf eine Schnur gefädelt und an einem Trocknen Platz aufgehängt.

u