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Ob der Garten im Februar auch weiterhin in Winterruhe verharrt oder sich bereits erste Frühlingszeichen regen, das hängt nicht nur von regionalen Unterschieden ab, sondern auch vom Klimaverlauf im Winter. Auch unser mitteleuropäisches Winterwetter wird ja bekanntlich von Jahr zu Jahr instabiler und lässt sich nicht mit Sicherheit mehr voraussagen (>Das Gartenjahr, >Phänologie – die Jahreszeitenuhr für den Garten). Bauernkalender, die über Jahrzehnte den richtigen Zeitpunkt für die Arbeiten im Garten bestimmten, haben längst ihre Gültigkeit verloren. Um so wichtiger ist es, den eigenen Garten und die Entwicklung der Pflanzen im Jahresverlauf zu beobachten und möglichst auch in Form von Notizen oder gar einem eigenen Gartentagebuch festzuhalten. Hält der Garten im Februar noch Winterschlaf, dann beschränkt sich die Gartenpflege auch weiterhin auf die Kontrollgänge und wenigen Eingriffe wie im Januar. In jedem Fall kann man sich an typischen Winterblühern wie den Winterlingen, Winterjasmin und den Christrosen erfreuen. Verlief der Winter jedoch bisher mild, dann blühen bereits vor dem Frühlingsbeginn Schneeglöckchen, Krokusse und Primeln. Und das ist dann auch schon der „Startschuss“ für die eigentliche Gartenarbeit.

 

Bodenbearbeitung

Im Februar, wenn noch viele Beete brach liegen, kann man mit der Bodenverbesserung beginnen. Zu schwere, lehmig-tonige Böden können mit Sand aufgelockert und durchlässiger gemacht werden. Sandige Böden werden mit lehmhaltiger Erde und etwas Gesteinsmehl aufgebessert. Reifer Kompost wird auf die Beete verteilt und oberflächlich eingearbeitet. Um die natürlich gewachsene Humusschicht nicht zu stören, darf der Boden nicht umgegraben werden.

 

Einjährige Sommerblumen

Auch wenn die Hauptaussaatzeit der einjährigen Sommerblumen erst im März beginnt, kann man jetzt schon einige Arten auf der Fensterbank oder unter Glas aussäen.

NameAussaatVorkulturAuspflanzenFreilandansprüche
Bartfadensonnig, frischer Boden
Begoniensonnig oder Halbschatten, Beeteinfassungen
Eisenkraut sonnig, warm, durchlässiger Boden
Leberbalsam sonnig, warm, nährstoffreicher Boden
Lobelien (Männertreu)sonnig o. Halbschatten, Beetränder
Löwenmäulchensonnig, warm, nährstoffreicher Boden
Schmuckkörbchen sonnig, warm, nährstoffreicher Boden
Sommerasternsonnig, lockerer, durchlässiger Boden
Ziertabak sonnig, windgeschützt, lockerer Boden

Zweijährige Sommerblumen

Ist der Boden bereits aufgetaut, dann kann man bei milder Witterung ab der zweiten Februarhälfte mit dem Auspflanzen einiger Arten beginnen. Dazu zählen u. a. Vergissmeinnicht,  Königskerzen und Fingerhut. Als Frostschutz deckt man die Pflanzen mit etwas Reisig ab.

Stauden

Die meisten mehrjährigen Stauden haben eine lange Keimzeit und entwickeln sich nur langsam. Sie können schon ab Februar unter „Glas“ (auf der Fensterbank, im Frühbeet, im Wintergarten oder Gewächshaus) ausgesät werden.

Stauden, die im letzten Herbst nicht zurückgeschnitten wurden, werden jetzt im Februar zurechtgestutzt. Hochgefrorene Stauden drückt man wieder fest in den Boden und häufelt sie mit etwas Erde an. Anschließend werden sie wieder mit Reisig oder Laub als Frostschutz abgedeckt.

Zwiebelgewächse

Zwiebelblumen, die nicht winterhart sind und erst im Laufe des Sommers blühen, können jetzt im frostgeschützten, mäßig warmen Raum vorgetrieben werden.

Wühlmäuse können jetzt im Garten schon viel Ärger bereiten. Ihre Wintervorräte sind aufgebraucht und nagen sie die Tulpenzwiebeln an (Narzissen werden verschont!). Man kann sie mit beköderten Lebendfallen bekämpfen.

Bäume und Sträucher

Sobald der ärgste Frost vorbei ist, kann mit dem Schnitt der Obstbäume begonnen werden. Ältere Bäume mit einer zu dichten Krone müssen nun ausgelichtet werden. Die 3 dicksten Leitäste, die waagerecht vom Stamm abzweigen, lässt man stehen. Denn von diesen gehen die Seitentrieb aus, an denen später die kurzen Fruchttriebe sitzen. Beim Auslichtungsschnitt werden nur Seitentriebe und Wasserschossen herausgeschnitten. Entfernt werden alle Triebe, die senkrecht nach oben oder unten wachsen, die ins Kroneninnere hineingewachsen sind oder die zu dicht nebeneinander stehen.

Auch andere Gehölze kann man an frostfreien Tagen zurückschneiden, z. B. Immergrüne Hecken wie Liguster oder Koniferen.

Frühlingsblüher wie die Forsythien dürfen jetzt allerdings noch nicht, sondern erst nach Ende der Blütezeit geschnitten werden.

Schnitthölzer, die noch wenigsten vier Augen haben, kann man später auch zur Stecklingsvermehrung nutzen. Dazu werden sie zur weiteren Verwendung in Sand eingelagert, aber so, dass zwei Augen aus dem Sand noch herausschauen.

Liegt der Garten im ländlichen Gelände ohne eine eigene Einzäunung, dann sollte man die Gehölze vorsichtshalber vor Verbiss durch Wild schützen.

Starke Temperaturschwankungen können im Winter dazu führen, dass die Baumrinde aufplatzt. Ein Kalkanstrich im Spätherbst kann wirksam davor schützen. Hat man dies im Herbst versäumt, dann kann man auch an sonnigen Tagen einfach ein schmales, langes Holzbrett an die Südseite des Stammes lehnen.

Gemüse

Zum Frühgemüse gehört vor allem der Rhabarber. Stülpt man einen durchsichtigen Eimer oder eine Plastikhaube darüber, dann treibt er noch schneller aus.

Wenn man jetzt Frühkartoffeln vortreibt, kann man sie später schon im Juni ernten. Dazu wählt man kleine, gesunde Knollen aus. Sie kommen in eine Holzkiste dicht an dicht und zwar ohne Erde. Die Seite der Kartoffel, auf der die meisten Augen zu sehen sind, kommt dabei nach oben. Die Kiste bleibt zwei Tage bei Raumtemperatur (20o C) stehen, dann kommt sie in einen hellen, luftigen Raum bei etwa 10o C. Dann bilden sich aus den Augen kurze, aber kräftige Keime. Werden die Kartoffeln zu warm gehalten, dann treiben lange und zu dünne Keime aus, die leicht abbrechen.

Gartenteich

Ist Schnee auf die geschlossene Eisdecke gefallen, dann sollte man ihn vorsichtig wegfegen, aber ohne die Eisfläche zu betreten! Denn nur so kann noch etwas Sonnenlicht durch die Eisschicht dringen und die Sauerstoffproduktion der Unterwasserpflanzen in Gang halten.