[x] Suche schließen

Egal ob es sich um Garten- und Edelwicken oder die Wildformen von Hecken- und Zottiger Wicke handelt, es gibt eine allgemein anwendbare Grundsätze für die Anzucht, Wuchsform und Pflege der Wicken.

Wicken sollte man in der Regel unter Glas vorkultivieren – je nach Art und Sorte zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Die meisten Wicken haben hartschalige Samen, die besser keimen, wenn man sie über Nacht in lauwarmem Wasser einweicht. Man steckt anschließend jeweils 3 bis 5 Samen etwa 1cm tief in Anzuchterde in ein Pflanztöpfchen oder eine Anzuchtschale. Sobald sie gekeimt sind, müssen sie etwas kühler und vor allem hell stehen. Säet man sie stattdessen in einem beheizten Frühbeetkasten aus, dann werden sie pikiert, sobald sich nach den Keimblättern die ersten beiden echten Blattpaare öffnen. Die Pflanzen in einem solchen Frühbeetkasten müssen ab März täglich gutgelüftet werden, damit sich kein Schimmel bildet. Je nach kleinklimatischen Bedingungen werden die Setzlinge dann Mitte Mai oder nach Ende der Eisheiligen ins Freiland ausgepflanzt.

Man kann Wicken entweder buschförmig einfach wachsen lassen, wobei sie eventuelle eine Stütze brauchen, oder man zieht sie als Kletterpflanzen heran. In jedem Fall muss man ein ausreichend großes Loch graben, indem die Wurzeln genügend Platz finden und sich später ungehindert ausbreiten können. Die einzelnen Pflanzen werden eingesetzt, die Erde ringsum fest angedrückt und dann reichlich angegossen.

Je nachdem welche Wuchsform gebildet werden soll, setzt man die Jungpflanzen in eine Reihe mit jeweils 15 bis 20cm Pflanzabstand oder man bildet Horsten von jeweils 2 bis 3 Pflanzen. Dann sollte der Abstand zwischen den einzelnen Horsten etwa 25 bis 30cm betragen. Neben jede einzelne Pflanze kommt ein Stöckchen oder Zweig als Stütze, an den die Pflanze locker mit Bast oder Bindfaden angebunden wird. Sind die Pflanzen kräftig genug und groß geworden – je nach der Wickenart kann dies 3 bis 6 Wochen dauern – dann bekommen sie ihre endgültige Kletterhilfe.

Wicken, die relativ klein bleiben, bekommen etwa 90cm lange Stangen , Arten und Sorten, die über einen Meter hinauswachsen, bekommen eine Kletterhilfe von 1,5 bis 2m Höhe. Je nach der gewünschten Kletterform können dies Bohnenstangen, Plastiknetz oder Drahtgitter sein. Dabei muss jeder einzelne Trieb an das Klettergerüst angebunden werden, damit er später nicht unter dem Gewicht von Laubwerk, Blüten und Früchten abrutscht. Sobald die Pflanzen eine Höhe von 25cm erreicht haben, entfernt man alle schwachen Triebe. An den übrigen Trieben schneidet man die Ranken an jedem Blattpaar ab. Dann wird der Haupttrieb an die Kletterstange oder an das Gitternetz angebunden und seine Seitentriebe entfernt. Schließt knipst man alle Blütenstände ab, die weniger als 4 Blütenknospen haben. Wichtig ist außerdem, dass man die Pflanzen in den ersten Wochen nach dem Anwachsen etwa alle 1 bis 2 Wochen mit ausreichend Flüssigdünger versorgt, sonst werfen sind die Knospen noch vor dem Aufblühen ab. Auch das regelmässige Gießen und Wässern darf nicht vergessen werden, denn der Wasserbedarf der meisten Arten und Sorten ist relativ hoch. Damit die Erde rund um die Pflanzenbasis auch im Hochsommer feucht bleibt und nie völlig austrocknet, mulcht man sie ab Anfang Juni mit einer dünnen Schicht von reifem Kompost oder einem anderen organischen Langzeitdünger.

Weniger, aber größere Blüten erhält man, wenn jeweils nur einen Trieb am Spalier hochzieht. Solche Wicken eigen sich später besonders gut als Schnittblumen.