Schattige Bereiche auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten empfindet man oft für eine Kübelbepflanzung als kritisch. Wenig Licht, kühle Temperaturen und eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit sorgen dafür, dass viele sonnenliebende Pflanzen dort nicht gut wachsen. Es gibt jedoch Pflanzen, die mit schattigen Plätzen gut klarkommen und sich dort wohlfühlen. Wir geben einen Überblick, wo man Pflanzkübel im Schatten aufstellen kann, welche Kübelpflanzen im Schatten gut gedeihen und welche Bedingungen sie dafür brauchen.
So gedeihen Schattenkübel sicher

- Leichte, durchlässige Erde, um Staunässe zu vermeiden
- Eher größere Kübel wählen, um Austrocknung zu vermeiden
- Wurzeln brauchen genug Platz, um sich auszubreiten
- Lieber weniger und öfter gießen
Schatten ist nicht gleich Schatten
Bevor man sich im Gartenfachmarkt für Pflanzen für seinen Pflanzkübel entscheidet, sollte man den Standort genau analysieren. Schatten ist nämlich nicht gleich Schatten.
An Nordwänden oder unter dichten Hecken findet man beispielsweise Vollschatten, denn hier kommt so gut wie gar kein Licht an. An halbschattigen Plätzen hingegen scheint die Sonne wenige Stunden am Tag oder wird durch Blätter hindurch gefiltert. Lichter Schatten entsteht unter hohen Bäumen mit lockerer Krone.
Je nachdem, mit welchem Schattentyp man es zu tun hat, sollte man die Pflanzen wählen und pflegen. An schattigen Standorten ist es in der Regel kühler. Sie trocknen nicht so schnell aus wie Sonnenplätze, was die Gefahr der Staunässe erhöht, was bei der Bepflanzung zu berücksichtigen ist.
Schattenverträgliche Blühpflanzen

Blühfreudige Pflanzen wie das Fleißige Lieschen, Begonien oder Hortensien wachsen im Schatten zuverlässig. Sie brauchen wenig Sonne, um über Monate hinweg auch in dunklen Ecken Farbe zu bringen.
- Fleißiges Lieschen: Das Fleißiges Lieschen überzeugt im Schatten, weil es mit seinen dünnen, lichtempfindlichen Blättern auch geringe Lichtmengen optimal nutzt und so kontinuierlich Blüten bildet.
- Begonien: Sie gedeihen gut im Schatten, weil sie mit ihren robusten Blättern und ihrem geringen Lichtbedarf auch bei wenig Sonnenlicht effizient Photosynthese betreiben können.
- Fuchsien: Fuchsien gedeihen im Schatten, weil sie kühle, feuchte Bedingungen bevorzugen und ihre Blätter sowie Blüten bei geringer Sonneneinstrahlung nicht verbrennen oder welken.
- Tränendes Herz: Das Tränende Herz wächst gut im Schatten, weil es kühle, geschützte Standorte bevorzugt, an denen seine zarten Triebe und Blätter nicht durch die direkte Sonne austrocknen.
Strukturpflanzen und Blattschmuck
Strukturpflanzen sind robuste, meist ganzjährig grüne Pflanzen. Sie ergänzen andere Pflanzen im Beet oder Pflanzkübel. Farne, Funkien und Efeu wachsen optimal an schattigen Plätzen.
- Funkien: Ihre großen, schattentoleranten Blätter sind speziell darauf ausgelegt, auch bei wenig Licht gut und kräftig zu wachsen. Ihre großen Blätter strahlen Eleganz und Ruhe aus.
- Farne: Farne stammen ursprünglich aus feuchten Waldgebieten und wachsen dort mit ihrem hohen Chlorophyllgehalt auch bei wenig Licht optimal. Sie verleihen der Umgebung eine natürliche, waldartige Atmosphäre.
- Efeu: Efeu gedeiht bei wenig Licht. Sein immergrünes, an Schatten angepasstes, glänzendes Laub wirkt dabei sehr dekorativ.
Robuste Gehölze für schattige Plätze

Für eine dauerhafte Bepflanzung sind schattenverträgliche Gehölze die richtige Wahl. Sie sind meist mehrjährig und bieten so über viele Jahre ganzjährig ein attraktives Erscheinungsbild. Außerdem sind sie meist robust, gut schnittverträglich und kommen mit einem begrenzten Wurzelraum gut klar.
- Hortensien: Hortensien wachsen gut im Schatten, weil ihre großen Blätter viel Licht auffangen können und sie in kühleren, lichtärmeren Bereichen weniger Stress durch Hitze und Austrocknung haben.
- Eiben: Sie sind extrem schattenverträglich, robust und lassen sich im Kübel gut formen und langfristig kultivieren.
- Hartriegel: Hartriegel kommen mit Halbschatten bis Schatten gut zurecht und überzeugen im Kübel durch ihre dekorative Rinde und eine gute Winterhärte.
- Felsenbirne: Die Felsenbirne ist anpassungsfähig und eignet sich im Kübel durch ihr moderates Wachstum sowie ihre attraktive Blüte und Herbstfärbung.
Kräuter für den Pflanzkübel im Schatten
Auch Kräuter wie Schnittlauch, Minze oder Petersilie gedeihen an schattigen Standorten. Sauerampfer liebt halbschattige Plätze. Essbare Pflanzen wachsen im Schatten zwar meist etwas langsamer, sie überzeugen jedoch durch Aromatik und Pflegeleichtigkeit.
Die richtige Erde für Schattenpflanzen

Damit Pflanzen im Schatten gesund bleiben, ist die richtige Erde entscheidend. Schattenpflanzen brauchen einen luftigen Boden, der gleichzeitig Feuchtigkeit gut speichern kann. Humusreiche Erde bietet hier ideale Bedingungen.
Die meisten Arten vertragen herkömmliche Blumenerde. Diese kann man mit Kompost, Rindenhumus oder Kokosfasern vermengen, damit der Boden locker wird. Die Erde sollte nie zu dicht sein, da die Verdunstung im Schatten geringer ist. Sonst besteht die Gefahr, dass die Erde zu nass bleibt und es zu Staunässe kommt.
Der richtige Substrataufbau
Das A und O für das optimale Gedeihen von Kübelpflanzen ist die Schichtung im Topf. Damit überschüssiges Wasser gut abfließen kann, empfiehlt sich am Boden eine Drainageschicht. Sie besteht aus Blähton, grobem Kies oder zerbrochenen Tonscherben.
Darüber folgt die eigentliche Substratschicht, die ausreichend hoch sein sollte, damit die Pflanzen genügend Platz für ihre Wurzeln haben.
Eine abschließende Mulchschicht verhindert Austrocknung, hält die Erde locker und reduziert das Wachstum von Unkraut. Wichtig ist zudem die Wahl eines großen Kübels: Je mehr Erdvolumen, desto stabiler ist das Feuchtigkeitsniveau im Pflanzkübel, was gerade im Schatten ein Vorteil ist.
Optimale Pflege im Schatten
Die Pflege unterscheidet sich von der sonniger Pflanzen. Schattige Standorte haben weniger Verdunstung. Es muss seltener gegossen werden, dennoch ist das Risiko von Staunässe erhöht. Die Erdfeuchte sollte man daher regelmäßig prüfen.
Beim Düngen gilt: Weniger ist mehr. Durch das langsamere Wachstum benötigen Schattenpflanzen geringere Nährstoffmengen. Ein moderater, organischer Dünger reicht meist aus.
Verblühte Pflanzenteile entfernt man regelmäßig. Außerdem kontrolliert man die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge wie Schnecken, die sich im Schatten besonders wohlfühlen.