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Sempervivum

Untergruppe der Dickblattgewächse

Bei den Arten, Hybriden und Kultivaren der Gattung Sempervivum handelt es sich um mehrjährige, rosettenartige und meist behaarte kleine Stauden, wobei die Haare oft ungleich lang sein können. Sempervivum vermehren sich vor allem vegetativ durch Ausläufer, die in den Blattachseln der Mutterpflanze entspringen. Am Ende dieser Ausläufer bilden sich Tochter-Rosetten, die sich bewurzeln. Selten lassen Sempervivum durch Teilung vermehren.

Die Blätter sind wechselständig angeordnet, ganzrandig, sitzend, d. h. ohne Blattstiele, sie laufen meist spitz zu, sind dickfleischig und bei vielen Arten mit Wimpern an den Blatträndern.

Die Gattung Sempervivum wird in zwei Untergattungen oder Sektionen geteilt:

  •  Sempervivum i. e. S.
  • Jovibarba – zu der allerdings nur 2 Arten zählen, die sich lediglich von den Sempervivum i.e.S. nur darin unterscheiden, dass sie 6-zählige Blüten haben. Beide Sektionen haben die gleiche ökologische Bandbreite und kommen häufig auch zusammen vor.

Die verschiedenen Sempervivum-Arten sind vor allem in den Hochgebirgen Mittel- und Süd-u- einschließlich der Alpen, sowie in Anatolien verbreitet. Das hat den Vorteil, dass sie auch bei uns winterhart sind und das ganze Jahr hindurch im Freiland bleiben können. Man nimmt heutzutage an, dass die Gattung Sempervivum aus einer alten, variantenreichen Sedum-Art hervorgegangen ist.

Die einzelnen Arten der Gattung Sempervivum sind sich untereinander sehr ähnlich in der Wuchsform und im Aufbau der Blattrosette und des Blütenstandes. Andererseits sind sie sehr variabel, was die Zahl ihrer Chromosensätze angeht. Dadurch sind sie innerhalb einer Sempervivum-Art sehr variabel zum – Beispiel, was die Farbkombinationen ihrer Laubblätter angeht. Liebhaber der Gattung haben sich dies zunutze gemacht und in den letzten Jahrzehnten etwa 600 Sempervivum-Kultivare gezüchtet –  die meisten davon sind aus der Hauswurz Sempervivum tectorum hervorgegangen. Im Vergleich dazu  wurde  die Nachzucht in der Natur selten gewordener Sempervivum-Arten und damit der Arterhalt etwas vernachlässigt.

Zu den häufigsten im Garten kultivierten Arten zählen Sempervivum tectorum, die Haus- oder Dachwurz, und Sempervivum arachnoideum, die Spinnenwurz. Diese und einige  weitere Arten wie Sempervivum  calcareum, S. ciliosum, S. globiferum und S. grandiflorum werden in der folgenden Bildergalerie vorgestellt.

Verschiedene Sempervivum-Arten

Im Gegensatz zu den wenigen Sempervivum-Arten, die regelmäßig auch in den Hobbygärten zu sehen sind, hat sich unter Liebhabern der Zuchtsorten eine wahre Sammelleidenschaft entwickelt, denn die Auswahl an Formen und Farbkombinationen unter den mehr als 600 Kultivaren ist riesig, alle sind ausgesprochen genügsam, winterfest und beanspruchen wenig Platz.  Die meisten Sorten sind auf der Basis von Sempervivum tectorum entstanden. Da aber in vielen Fällen nicht mehr eindeutig nachzuvollziehen ist, welche Eltern den Ursprung dieser Sorten bilden, welche Arten und Sorten eingekreuzt wurden, werden diese hier „neutral“ als  Sempervivum-Kultivare bezeichnet. Eine kleine Auswahl zeigt die folgende Bildergalerie. Sie haben schön gefärbte Blattrosetten und bilden am Ende einen hoch über die Blattrosette hinausragenden Blütenstand in Rosa oder Rot.

Form- und Farbenreichtum der Sempervivum-Kultivare

Kultur der Sempervivum-Arten und -Kultivare im Garten

Der wissenschaftliche Gattungsname Semperviuvm ist aus dem Lateinischen abgeleitet mit semper = immer und vivum = lebend. Denn Sempervivum sind wahre Überlebenskünstler, anspruchslos und genügsam in ihren Milieuansprüchen. Auch wenn sie kurz nach der Blüte absterben, haben sie meist bis dahin mehrmals und reichlich für Tochterrosetten gesorgt.

Standort und Bodenverhältnisse

Alle Hauswurz-Arten und -kultivare brauchen einen sonnigen Platz mit einem durchlässigen Untergrund. Dies kann ein Platz im Steingarten, als Beet- und Randeinfassung, auf einer Mauerkrone oder in einer Ritze in der Mauer, in einem Steintrog oder auf dem Dachgarten sein. Auch für die Dachbegrünung sind Sempervivum gut geeignet – immer vorausgesetzt der Boden oder das Pflanzsubstrat ist gut dräniert und es bildet sich keine Staunässe.

Allerdings können die Nährstoffansprüche von Art zu Art unterschiedlich sein. die Echte Haus- oder Dachwurz Sempervivum tectorum braucht zum Beispiel einen nährstoffreichen Untergrund, Die Spinnweb-Hauswurz Sempervivum arachnoideum hat mäßige, mittlere Nährstoffansprüche und die Kugel-Hauswurz Sempervivum (Jovibarba) hirta einen geringen Nährstoffanspruch.

Vermehrung

Die Sempervivum-Arten und -Kultivare lassen sich am besten vegetativ vermehren und zwar durch Abtrennen der Tochterrosetten . Auf diese Weise Ableger gewinnen, das gelingt am besten im Frühjahr (März/ April) oder in Herbst (September/ Oktober). Die generative Vermehrung  mit Hilfe der Samen wird nur in seltenen Fällen an reinen Arten gelingen und sollte dem professionellen Züchter vorhalten bleiben.

 

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