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Eigentlich ist der Beifuß ein unauffälliges Kraut. Er ist verwandt mit dem Estragon (Artemesia dranuculus), der Eberraute (Artemisia abrotanum) und dem Wermut (Artemisia absinthum). Er gehört zu der großen Familie der Korbblütler (Asteraceae). Trotzdem ist der Beifuß eine beliebte Pflanze, die auch bei uns hoch geschätzt wird. Ob in der Küche oder als Heilkraut, der Beifuß ist ein vielseitiges anwendbares Kraut. Verwendbar sind als Gewürz in der Regel nur die zarten Blätter und die Rispen. Blätter, Rispen und die Beifuß-Wurzel werden auch in der Pflanzenheilkunde genutzt.

Beifuß hat einen, aromatischen, würzigen, leicht bitteren Geschmack, der besonders gut passt zu fettreichen, schwer verdaulichen Gerichten. Am häufigsten wird der Beifuß zur Weihnachtszeit in der Küche genutzt. Eine Weihnachtsgans von 5kg braucht mindestens zwei Zweige Beifuß, um den richtigen Geschmack zu bekommen. Das Kraut eignet sich auch prima z. B. für Eisbein, Wellfleisch und Ente. Doch auch Käse und Eiergerichte, Kartoffeln und Salate bekommen einen angenehmen Geschmack durch Beifuß. Da er ein Wintergewürz ist, bekommt man ihn leider meistens nur in den Wintermonaten zu kaufen.

Als Heilkraut wurde der Beifuß schon in der Antike verwendet. Bis heute nimmt er in der Naturheilkunde und in der Volksmedizin einen festen Platz ein. Seine Inhaltsstoffe sind ätherische Öle (Thujo, Linalool, Cineol, Camper), Bitterstoffe (Sesquiterpenlactone), Cumarine, Flavonoide u.a. Quercetin, Artemisin). Kopfschmerzen, Wechseljahre, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Beschwerden bei Menstruation, Gallenbeschwerden und Unruhezustände können mit Hilfe von Beifuß gelindert werden. Da der Beifuß den Wirkstoff Artemisinin enthält, wird er auch erfolgreich im Kampf gegen Malaria eingesetzt. Auch bei Leberleiden, Magen-Darmbeschwerden, Epilepsie, Blähungen, Blasen Entzündungen, Mundgeruch, Muskelkater, Schwindsucht und Hämorrhoiden soll Beifuß helfen können.

Zubereitung von Beifußtee: Dafür werden 1 TL Beifußkraut mit 1/4l Wasser übergossen. Den Beifußtee 5 Minuten ziehen lasse, abseihen und dann schluckweise trinken.

Zur innerlichen Anwendung tut ein Glas Beifußwein gut – etwa bei Verdauungsbeschwerden. Man nimmt dazu 20g Beifußkraut und setzt es mit einem Liter Wein an, lässt es dann 10 Tage ruhen. Ab und zu muss man es schütteln. Nach 10 Tagen das Ganze abseihen und in eine gut verschließbare Flasche füllen.

Vorsicht: Beifuß darf nicht überdosiert werden. Bei Schwangerschaft und Stillzeit darf nicht angewendet werden. Auch nicht bei Fieber. Beifuß kann Allergien auslösen!