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Offiziell beginnt der Sommer erst am 21. Juni, aber zumindest in den wärmeren Regionen hat der Frühsommer bereits Anfang Juni Einzug gehalten. Deutliche Anzeichen sind u. a.  die Holunderblüte, die Ernte der ersten reifen Erdbeeren und Süßkirschen und – weniger erfreulich für Allergiker – auch der Pollenflug der Gräser ist schon in vollem Gang.

Unser grünes Wohnzimmer - der Garten

Im Juni können sich die ersten heißen, trockenen Tage bilden. Dann müssen die Pflanzen im Zier- und Nutzgarten muss im Zier- und Nutzgarten zusätzlich gegossen werden – am besten mit weichem, kalkfreiem Regenwasser.

Zwiebelgewächse

Die Zwiebeln von Hyazinthen und hochgezüchteten Tulpen hebt man nach dem Abwelken etwa alle 2 bis 3 Jahre mit einer Grabegabel vorsichtig aus der Erde, säubert und schlägt sie in Sand ein, um sie dann im Herbst wieder einzupflanzen. Um ihre Brutzwiebeln zu ernten und zur Vermehrung zu nutzen, gräbt man auch die Narzissen aus, nimmt die Tochterzwiebeln ab und setzt sie im Hebst wieder in die Erde in einem extra dafür angelegten Anzuchtbeet.

Sommerblumen

Spätestens jetzt müssen die zweijährigen Sommerblumen ausgesät werden, damit sie bis zum Spätherbst soweit herangewachsen sind, dass sie den Winter gut überstehen und dann im Frühjahr oder Sommer tatsächlich blühen. Wer sie bereits im Mai ausgesät hat, kann sie jetzt schon pikieren. Im Spätsommer kommen die Zweijährigen dann an ihren endgültigen Standort.

Stauden

Stauden, die erst im Spätsommer oder Herbst blühen, bekommen im Juni eine Zwischendüngung mit etwas reifem Kompost. Wenn die Erde an Hitzetagen auszutrocknen droht, muss gewässert werden – allerdings nicht in der prallen Mittagssonne, sondern entweder am frühen Morgen oder abends vor Sonnenuntergang. Man kann den Boden rund um die Stauden auch mit Rasenschnitt, Holzschnitzeln oder Stroh mulchen, um das Austrocknen des Bodens sowie das Aufkommen von Unkraut zu verhindern. Rindenmulch ist dazu weniger geeignet, da es dem Boden Stickstoff entzieht.

Viele Stauden blühen im Spätsommer ein zweites Mal, wenn sie nach der ersten Blüte im Juni zurückgeschnitten werden, möglichst bis auf handbreit über dem Boden. Zwickt man verblühten Köpfchen ab, dann lässt sich damit die Blütezeit verlängern – auf diese bringt man den Staudenphlox zum Beispiel dazu, dass er den ganzen Sommer hindurch blüht.

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Die verblühten Teile des Staudenphlox werden regelmäßig entfernt; dadurch lässt sich die Blütezeit bis zum Sommerende verlängern.

Verblühte Stauden können im Juni auch schon vegetativ durch Teilung vermehrt und umgepflanzt werden.

Bäume, Sträucher und Hecken

Im Juni blühen auch die Linden. Die Lindenblüten kann man sammeln, trocknen und in der kalten Jahreszeit daraus einen Tee gegen Erkältungskrankheiten zubereiten.

 

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Anfang Juni reifen bereits die ersten Stachelbeeren heran.

Hecken aus laubabwerfenden Gehölzen die Liguster oder Hainbuche können jetzt im Juni bereist geschnitten werden. Allerdings ist das Heckenschneiden wegen brütender Singvögel in aller Regel zwischen 1.April und 1.Oktober per Gesetz untersagt. Abgeblühte Sträucher wie die Rhododendren, Flieder, Magnolien und Blauregen können jetzt aber ausgelichtet werden; die älteren Triebe werden dabei bis zum Boden zurückgeschnitten – allerdings nicht häufiger als alle 2 bis 3 Jahre.

Bei stark wachsenden Apfelbäumen können jetzt die Triebe entfernt werden, die nach dem Erziehungsschnitt im Winter, gewachsen sind. Durch das Abspreizen und Absenken von Zweigen bekommen Obstbäume mehr Licht.

Der Juni ist auch der ideale Monat, um Stecklinge aus laubabwerfenden Gehölzen zu schneiden und zur vegetativen Vermehrung zu nutzen.

Rosen

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Die meisten Rosen haben nun Hochsaison.

Rosen können im Juni – um sie widerstandsfähiger gegen Pilzkrankheiten werden zu lassen – mehrmals mit einer Brühe oder Tee aus Schachtelhalm besprüht werden.

Bei anhaltender Trockenheit müssen auch Rosen intensiv gewässert werden. Verwelkte Rosenblüten schneidet man ab, vor allem wenn es sich um unfruchtbare, dicht gefüllte Sorten handelt. Dazu schneidet man die Blüten der Edelrose zusammen mit 2 Laubblättern oberhalb des dritten Blattes mit einer sauberen, scharfen Rosen- oder Gartenschere ab. Rosen, die büschelförmige Blütenstände bilden werden dagegen ohne Laubblätter, also oberhalb des ersten Laubblattes mit einer Rosenschere abgeschnitten.

Wildrosen und solche Rosen mit einfachen Blüten lässt man dagegen stehen, damit sich aus ihnen nach der Befruchtung durch Bienen, Hummeln und andere Insekten Hagebutten entwickeln können, die nicht nur im leuchtende Farbakzente im herbstlichen Garten setzen, sondern auch eine wertvolle Winternahrung für die Weichfutterfresser unter den Singvögeln sind.

Rasen und Blumenwiese

Die Natur- und Blumenwiese kann im Juni zum ersten Mal gemäht werden – entweder per Hand mit der Sense oder maschinell mit einem Balkenmäher.

Erdbeeren

Die eigene Erdbeerernte hat nun Hochsaison. Um sie auch im nächsten Jahr ihre volle Tragfähigkeit zu erhalten, werden sie nach der Ernte geteilt und an einen anderen Platz versetzt. Da Gartenerdbeeren im 2. Jahr am üppigsten tragen, muss rechtzeitig für Nachwuchs gesorgt werden. Dazu lässt man die kräftigsten Ableger an der Mutterpflanze heranwachsen, bis sie im August abgetrennt und separat gepflanzt werden können.

Gemüse

In wärmeren Regionen räumt das Frühgemüse jetzt das Feld und schafft Platz Wirsing, Grünkohl, Poree, und Bleichsellerie. Auch die meisten Fenchelsorten können erst ab Mitte Juni ausgesät werden. Man zieht sie Töpfen vor und pflanzt sie dann zwischen Ende Juli und Mitte August aus.

Rhabarber darf nach dem 24. Juni nicht mehr geerntet werden, da er dann zu viel schädliche Oxalsäure gebildet hat.

Küchen- und Heilkräuter

 

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Auch im Kräutergarten können bereits die ersten Küchenkräuter und Heilpflanzen geerntet werden (Im Bild die Kräuterspirale im Lehrpfad Witzenhausen).

Minze und Zitronenmelisse können handbreit über dem Boden abgeschnitten und zum Trocknen kopfunter aufgehängt werden. Ihr Aroma ist kurz vor der Blüte am intensivsten. Schnittlauch kann ebenfalls vor der Blüte dicht über dem Boden zurückgeschnitten werden, dann treibt er bald wieder aus. Johanniskraut wird erst Ende Juni geerntet, ebenso Kamille. Koriander, Ruccola, Kerbel, einjähriges Bohnenkraut, Basilikum und Gartenkresse können im Juni noch einmal nachgesät werden.

Gartenteich

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Im Juni können auch wärmeliebende Fische, die den Winter im Aquarium verbracht haben, wieder in den Teich gesetzt werden. Im Juni droht auch die erste Algenblüte bei Nährstoffüberangebot. Vorbeugen kann man, indem man starkzehrende Teichpflanzen wie den Rohrkolben oder Binsen pflanzt, die dem Wasser einen Großteil überschüssiger Nährstoff entziehen.