Die meisten Hobbygärtner lassen es sich nicht nehmen, in der eigenen grünen Oase Tomaten anzubauen. Ob im Garten oder in einem Kübel auf dem Balkon: Der Auswahl zum Anpflanzen von Tomaten sind nur wenige Grenzen gesetzt. Jungpflanzen sind zwar auch in Garten- und Baumärkten erhältlich. Doch wer von einer besonders großen Sortenauswahl profitieren möchte und Wert auf kräftige Tomatenpflanzen legt, zieht die Gewächse vor.
Hierbei sollten Hobbybotaniker einige Aspekte beachten.
Tomaten vorziehen: Der richtige Zeitpunkt
Gärtnereien, Baumärkte oder Online-Shops für Saatgut sind die richtigen Ansprechpartner, um Samen für die gewünschten Tomatenpflanzen zu erhalten. Dann ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zum Aussäen der Pflanzen zu finden. Zahlreiche Gärtner beginnen bereits im Januar oder Februar mit der Aufzucht.
Allerdings sollten Botaniker diesen Zeitpunkt nur auswählen, falls ein beheiztes Gewächshaus und künstliche Beleuchtung vorhanden ist.
Werden diese Voraussetzungen nicht erfüllt, ist der ideale Zeitpunkt zum Vorziehen der Tomaten Mitte März gekommen. Die Gewächse benötigen ungefähr sechs bis acht Wochen, bis sie groß genug sind, um ins Beet eingepflanzt werden zu können.
Die Pflanzen sind jedoch frostempfindlich und reagieren empfindlich auf Temperaturen von weniger als fünf Grad Celsius. Aus dem Grund sollten Hobbygärtner die Gewächse erst im Freiland auspflanzen, wenn jegliche Gefahr für Nachtfrost gebannt ist. Für diesen Zeitpunkt wählen viele Botaniker den Zeitraum nach dem 15. Mai bzw. nach den Eisheiligen aus.
Nicht zu zeitig beginnen
Hobbygärtner rechnen deshalb acht Wochen rückwärts, um den Zeitraum von der Aufzucht der Samen bis zum Auspflanzen zu ermitteln. Der ideale Termin ist deshalb Mitte März.
Wer einen früheren Zeitpunkt wählt, muss damit rechnen, dass die Tomatenpflanzen auch relativ zeitig sehr hoch gewachsen sind. Aus dem Grund ist es sinnvoll, nicht zu zeitig mit der Aussaat zu beginnen.
Tomaten aussäen: Was ist erforderlich?
Wer diese Tomatenaufzucht Tipps beherzigt, sät die Gewächse ab Mitte Mai aus. Neben den entsprechenden Aussaatgefäßen sind etwas Wasser sowie Substrate erforderlich. Kleine Schilder und ein Stift helfen dabei, die einzelnen Pflanzen besser zuzuordnen und den Überblick über einzelne Sorten zu bewahren.
Samen vorquellen: Für eine bessere Aussaat
Bereits vor der Aussaat können Hobbygärtner die Keimfreudigkeit von Tomatensamen steigern, indem die Samen über Nacht in Kamillentee vorquellen. Eine gute Wahl sind Kokosquelltöpfe, die keimfrei sind und nicht schimmeln. Zudem können Hobbybotaniker in den kleinen Saatschalen aufs Pikieren der Gewächse verzichten. Für die Aussaat in den Quelltöpfen genügt es, die kleinen Behälter in Wasser aufquellen zu lassen und daraufhin sofort auszusäen.
In Kombination mit etwas Kokos-Substrat gedeihen die Samen sogar noch schneller. Im Idealfall bewahren Hobbygärtner die Samen und Quelltöpfe in einem kleinen Gewächshaus auf. Bei bestem Keimbedingungen und mit regelmäßigem Lüften gedeihen die Tomatensamen besonders gut.
Vorteile von Saatschalen
Alternativ können Garten- oder Balkonbesitzer die Tomaten in Saatschalen vorziehen. Diese Aussaat eignet sich für alle Personen, die älteres Saatgut nutzen oder sehr viele Pflanzen anziehen möchten. Eine gute Wahl sind Plastikschalen, in denen ursprünglich Obst wie Weintrauben aufbewahrt wurde.
Ein Vorteil dieser Schalen besteht in bereits vorhandenen Abflusslöchern, aus denen überschüssiges Wasser dringt. In diese Schalen legen Hobbybotaniker feine und keimfreie Anzuchterde sowie Samenkörner im Abstand von zwei bis drei Zentimeter. Diese Samen werden mit einer Erdschicht von ungefähr 0,5 Zentimetern abgedeckt.
Beschriftung von Schildern: Für mehr Ordnung
Eine Beschriftung der einzelnen Sorten ist unerlässlich, um unter mehreren Pflanzen den Überblick zu bewahren. Hierfür sind Aufkleber oder kleine Schilder die ideale Wahl. Allerdings sollten Gartenbesitzer darauf achten, dass die Beschriftungen nicht nass werden.
Hobbygärtner gehen auf Nummer sicher, indem sie die Namen der einzelnen Sorten mit wasserfesten Stiften auf den Behältern notieren.
Wissenswertes zum Standort und Pikieren
Fürs Keimen benötigen die Samen Temperaturen von 20 bis 23 Grad und ausreichend Helligkeit. Im Idealfall sind die ersten Keimlinge nach spätestens zwei Wochen sichtbar.
Generell gilt: Je kälter die Temperaturen sind, desto länger dauert die Keimung.
Nach dem Keimen benötigen die Samen kühlere und hellere Bedingungen. Zudem ist es wichtig, dass die Erde stets feucht ist. Sind die kleinen Pflanzen kräftig gewachsen und ist ein zweites Paar an Keimblättern vorhanden, können die kleinen Gewächse pikiert werden.
Dies ist zumeist etwa drei Wochen nach der Aussaat der Fall. Generell ist Pikieren nur bei einer Aussaat in Schalen erforderlich.
Fürs Pikieren wählen Gärtner ausschließlich kräftige Jungpflanzen aus, da aus diesen Gewächsen wiederum die kräftigsten Pflanzen entstehen. Diese Tomaten heben die Pflanzenzüchter sorgsam mit einem kleinen Pikierstab aus der Erde. Daraufhin benötigen die pikierten Exemplare einen größeren mit Anzuchterde gefüllten Topf. Gut zu wissen: In dem Fall darf die Tomate gern etwas tiefer als in der Schale eingepflanzt werden.
Wissenswertes zum Umpflanzen
Beim Umtopfen sollten Hobbybotaniker unbedingt einen größeren Behälter als die vorherigen Schalen oder Töpfchen auswählen. Bei Nutzung eines Kokos-Quelltopfs ist es sogar möglich, die Pflanzen samt Behälter komplett umzutopfen.
Damit die Gewächse optimal gedeihen, ist ein Standort am Fenster der geeignete Platz. Weil Temperaturen von rund 15 Grad als ideal gelten, sind über einer Heizung angebrachte Fensterbänke nur bedingt geeignet.
Tomaten optimal gießen und düngen
Die Pflanzen benötigen nicht nur regelmäßig Wasser, sondern ebenfalls Nährstoffe. Allerdings ist keine zusätzliche Düngung erforderlich, wenn die Erde schon vorgedüngt ist. Alternativ ist handelsüblicher flüssiger Dünger die beste Wahl. Zu viel Dünger fügt den Tomaten dennoch eher Schaden zu.
Schrittweise Gewöhnung an die Sonne
Wer sich an kräftigen Tomaten erfreuen möchte, sollte die Gewächse bei einer Anpflanzung im Freiland zwingend abhärten. Schließlich sind Tomaten nach einer Aufzucht im eigenen Zuhause noch nicht an UV-Licht gewohnt.
Pflanzen Hobbygärtner die Tomaten ohne Eingewöhnungsphase aus, drohen die Blätter zu verbrennen. In dem Fall werden die Blätter weiß und papierartig. Deshalb ist es ratsam, die Gewächse anfangs stundenweise unter freiem Himmel ans Licht zu gewöhnen und dadurch einen natürlichen UV-Schutz aufzubauen.
Schritt für Schritt zu kräftigen Tomaten Mehrere Schritte sind erforderlich, um kräftige Tomaten vorzuziehen und auszupflanzen. Deshalb sind Hobbygärtner gut beraten, die Tomaten von Anfang an unter idealen Bedingungen aufwachsen zu lassen. Wer alle wichtigen Details beachtet, darf sich ab Juli gewiss auf eine üppige Tomatenernte freuen.