Um den Überblick über die enorme Fülle der Tulpenarten, -sorten- und formen zu behalten, hat man sich bereits vor Jahrzehnten auf eine international gültige Klassifizierung geeinigt. Dabei lassen sich die Tulpen in drei große Klassen einteilen: Wildtulpen, Botanische Tulpen und Gartentulpen.
In die Klasse der Wildtulpen gehören sowohl die reinen, natürlichen Arten, sowie zusätzlich auch die Zuchtsorten der hohen Wildtulpen und der Wildtulpen mit roten Blüten.
In der Klasse der Botanischen Tulpen werden die Zuchtsorten und hybriden von drei Wildtulpen-Arten zusammengefasst, die sich deutlich im Aussehen von den Stammarten unterscheiden.
In der Klasse der Gartentulpen werden die Tulpen geführt, die durch intensive Züchtung besondere, charakteristische Blütenformen entwickelt haben und sich deutlich von den einfacheren Wildtulpen unterscheiden. Diese Gartentulpen werden in Frühe, Mittelfrühe und Spätblühende Garten-Tulpen eingeteilt. Frühe Garten-Tulpen haben einfache oder gefüllte Tulpen in kräftigen Farben mit meist intensiver Duftnote. Zu den Mittelfrühen Garten-Tulpen werden die Triumph-Tulpen, manchmal auch die Darwin-Hybriden gerechnet. Sie haben breit becherförmige , große Blüten auf hohen Stielen. Die Blütenfarbe ist kräftig, oft durch einen breiten, andersfarbigen Saum betont.
Prachtvolle Tulpen
Eine besondere Formenvielfalt kennzeichnet die Späten Garten-Tulpen: die Einfachen Späten Gartentulpen wurden früher auch als Landhaus-, Cottage oder Breeder-Tulpen bezeichnet. Sie haben schlanken, eiförmige Blüten. Zu dieser Gruppe werden heutzutage auch die Darwin-Tulpen gezählt, die teilweise mit den Cottage-Tulpen gekreuzt worden sind. Darwin-Tulpen gehören heute zu den am meisten von Hobbygärtnern gepflegte Garten-Tulpen. Darwin-Tulpen haben ein fast rechteckig Blütenprofil. Die Blüten sind leuchtend gefärbt mit einem satinartigen Schimmer und haben kräftige Stiele. Dagegen haben die Lilienblütigen Tulpen schmale, spitz zulaufende Blütenblätter, die nach außen umschlagen und damit wirklich einer Lilienblüte ähneln. Die Gefransten Tulpen haben teilweise schattierte Blüten mit einem deutlich gefransten Rand. Sie werden manchmal auch Crispa-Tulpen genannt. Bei den Viridiflora-Tulpen haben die Blütenblätter auf der Außenseite grüne Streifen oder Flammenmuster. Rembrandt-Tulpen sollen in ihrer Farbgebung den typischen Gemälden von Rembrandt ähneln. Diese Rembrandt-Tulpen sind durch Virusinfektion aus Cottage-Tulpen hervorgegangen. Sie haben dadurch Blüten mit marmorierten, geflammten oder gestreiften Mustern. Die in den Blüten lebenden Viren schaden den Rembrandt-Tulpen nicht, können aber andere Tulpen zugrunde richten. Damit diese Viren nicht auf andere Garten-Tulpen überspringen können, muss man Rembrandt-Tulpen räumlich strikt getrennt von anderen Tulpen anpflanzen. Besonders deutlich gewellte und geschlitzte Blütenränder haben die Papagei-Tulpen, die darüber hinaus meist mehrfarbig sind. Die Päonienblütigen Tulpen haben bauchige, dichtgefüllte Blüten, die an Pflingstrosen (=Päonien) erinnern.
Bezeichnung |
Höhe (cm) |
Blütezeit |
Garten-Tulpen |
||
Frühe Garten-Tulpen |
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mit einfachen Blüten |
20-40 |
April |
mit gefüllten Blüten |
20-40 |
April |
Mittelfrühe Garten-Tulpen |
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Triumph-Tulpen |
40-60 |
Ende April-Mai |
Späte Garten-Tulpen |
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Einfache Späte Tulpen |
50-70 |
Mai |
Lilienblütige Tulpen |
50-70 |
Mai |
Gefranste Tulpen |
50-70 |
Mai |
Viridiflora-Tulpen |
50-70 |
Mai |
Rembrandt-Tulpen |
30-50 |
Mai |
Papagei-Tulpen |
30-50 |
Mai |
Päonienblütige Tulpen |
30-50 |
Mai |
Botanische Tulpen |
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Fosteriana-Tulpen |
20-40 |
März-April |
Greigii-Tulpen |
20-40 |
März-April |
Kaufmanniana- oder Seerosen-Tulpen |
15-30 |
März-April |
Wildtulpen |
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Hohe mit schlanken Blüten |
15-45 |
April-Juni |
Kleine mit roten Blüten |
5-50 |
März-Mai |
Kleine mit gelben Blüten |
10-35 |
März-Mai |
Kleine mehrfarbige |
5-30 |
März-April |
Zwergtulpen mit violetten Blüten |
5-25 |
März-April |