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Stachelschweingras

Miscanthus sinensis 'Strictus'

Auch bekannt als: Das Stachelschweingras wird manchmal auch aufrechtes Zebra-Chinaschilf genannt, was jedoch zu Verwechselungen mit dem eigentlichen Zebragras der Sorte Zebrinus, obwohl dies bogig herabhängende Blätter ab.

Eigentlich ist das Stachelschweingras nur eine Zuchtsorte des China-Schilfs, aber mit seinen gelblich-weiß quergestreiften Blättern ist es ein so ungewöhnliches Ziergras, dass es hier gesondert vorgestellt wird.

Heimat und Ursprung von Stachelschweingras

Das China-Schilf hat sein natürliches Verbreitungsgebiet in Ostasien. Es gibt jedoch weltweit die verschiedensten Zuchtsorten des China-Schilfes, eine besonders auffällige Sorte ist Strictus, das Stachelschweingras. Im Handel wird es oft fälschlich unter dem Sortennamen ‚Zebrinus‘. Das ist jedoch falsch, beide Sorten haben zwar ähnlich quergestreifte Blätter.  Während das Zebragras jedoch recht groß wird, bogig überhängende Blätter bildet und entsprechend viel Platz einnimmt, wächst das horstige Stachelschweingras kompakter und strikt aufrecht in die Höhe.

Botanische Angaben zum Stachelschweingras

Das mehrjährige Stachelschweingras aus der Familie der Süßgräser (Poeaceae) besticht weniger durch seine Blütenstände – da bieten andere Zuchtsorten wie das Silber-Chinaschilf mehr, zumal es n unseren Breiten auch nur selten zum Blühen kommt – , sondern durch sein für Gräser ungewöhnliches Blattmuster. Das Stachelschweingras bildet einen Horst von 130 bis 160cm Höhe und etwa 120 bis 130cm Breite.

Es wächst im Gegensatz zum Zebragras ‚Zebrinus‘ stramm aufrecht, nahezu steif (daher der passende Zuchtname ‚Strictus‘). Mit seinen starr aufrecht, etwas steif abstehenden Borsten und mit dem regelmäßigen Streifenmuster in Grün und blassem Gelb erinnert es an die Borsten eines Stachelschweines, daher auch der deutsche Name Stachelschweingras.

Es hat lange, breit linealische, grüne Blätter mit regelmäßigen gelblichen Querstreifen.Die schilfähnlichen Blätter sind am Ende zugespitzt. Das Laub ist jedoch im Austrieb zunächst rein grün gefärbt, die andersfarbigen Querstreifen bilden sich erst später heraus.

Blütenstände bildet es nur selten, und wenn dann auch nur in geschützten Lagen nach einem langen, warmen Sommer im September oder Oktober. Die federförmigen Blütenrispen haben dann eine bräunliche Farbe, die weit über das Laub des Stachelschweingrases hinausragen. Die einzelne Blüte ist – wie bei den meisten Ziergräsern – winzig klein mit einer Größe von wenigen mm und die Blütenrispe misst weniger als 5cm an Länge.

Kultur vom Stachelschweingras im Garten

Standort- und Bodenverhältnisse

Das Stachelschweingras hat die gleichen Ansprüche an Standort- und Bodenverhältnisse wie die Stammform, das China-Schilf: Es braucht – damit es zur Blüte kommt – einen feucht-warmen, langen Sommer. Als Plaz empfiehlt sich deshalb ein sonniger bis mäßig halbschattiger Platz mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit und einem humus- und nährstoffreichen, frischen bis feuchten, aber durchlässigen Boden. Staunässe verträgt das Stachelschweingras nicht.

Anpflanzen und Pflege

Ähnlich wie das Chinaschilf, sollte man auch das Stachelschweingras am besten im Frühjahr in den Garten pflanzen. Dann hat es genügend Zeit, sich bis zum Spätherbst gut und robust zu entwickeln. Bei Trockenheit muss es mit genügend Wasser versorgt werden. Im Frühjahr braucht es eine einzelne, aber intensive Düngung, am besten mit einem organischen Langzeitdünger wie halbverrottetem Stallmist, getrocknetem Ringerdung in Pelletform oder ähnlichem.

Winterschutz und Rückschnitt

Das Stachelschweingras ist zwar laut Gartenliteratur bis minus 20 °C winterhart, als Kübelpflanze sollte es jedoch einen leichten Winterschutz bekommen, damit das Pflanzgefäß mit dem Substrat nicht durchfriert. Freistehende Exemplare sollte an der Spitze zusammengebunden werden, um den Horst etwas vor Regen und Nässe zu schützen. Wie bei Ziergräsern allgemein üblich, wird auch das Stachelschweingras erst im Frühjahr (zwischen Februar und März) zurückgeschnitten und zwar bis auf etwa Handbreite über dem Boden.

Vermehrung

Es kann nur durch Teilen vegetativ vermehrt werden, da es als horstiges Gras keine Ausläufer bildet.  Der Horst wird vorsichtig ausgegraben und das Wurzelgeflecht vorsichtig mit Hilfe von zwei Grabgabeln auseinander gezogen. Da das Stachelschweingras nur selten Blüten bildet, aber vor allem keine Früchte, stehen auch keine Samen zur Aussaat zur Verfügung.

Verwendung in Garten und Floristik

Da das Stachelschweingras einen kompakten Horst bildet und einen straff aufrechten Wuchs hat, kommt es im Gegensatz zu anderen Sorten des Chinaschilfs mit relativ wenig Platz aus. Es eignet sich deshalb auch für geringere, zur Verfügung stehende Pflanzflächen und sogar als Kübelpflanze.  Man setzt es deshalb entweder als Soiltärpflanze in Töpfe, Rabatten oder Beete oder auch in Gruppen, wobei den Abstand zwischen den Gräsern dann mit etwa 40 bis 50cm ausreichend ist. Es kann sogar als Hecke gepflanzt werden.

Das Stachelschweingras kann auch am Rand eines Gartenteiches stehen, dazu sollte aber ein möglichst trockener bis frischer, vor Überschwemmung sicherer und sonniger Platz gewählt werden.

Sehr harmonisch wirkt das Stachelschweingras auch in Kombination mit anderen Stauden mit deutlich anderen Blattformen, wie dem Schaublatt, dem Mammutblatt oder Farnen (obwohl dies eher Pflanzen eher für den Halbschatten oder Schatten sind) oder hohen Felbericharten, Frauenmantel oder Sonnenhut und anderen gelb-blühenden  Stauden.

Auch im trockenen Kiesbeet, am Rand eines Heidegartens oder Ziergrasgruppe im Präriegartens wirkt das Stachelschweingras sehr dekorativ.

Auch nach dem Schnitt sind Halme und Blätter des Stachelschweingrases noch lange haltbar. Es eignet sich daher gut für einen Trockenstrauß, auch wenn das Laub langsam verbräunt.

Bemerkungen und Hinweise

Das Stachelschweingras ist in allen Pflanzenteilen ungiftig, sollte jedoch trotzdem nicht am Rand von Kinderspielplätzen oder in Gärten mit Kleinkindern gepflanzt werden, da es beim Spielen und Pflücken durch den scharfkantigen Blattrand und den starr aufrechten, stachelartigen Wuchs zu  Schnitt- und Stichverletzungen kommen kann.

Das Stachelschweingras ist robust und wenig anfällig für Schädlingsbefall oder pilz- und andere Pflanzenkrankheiten. Es kann sich jedoch bei anhaltender Überschwemmung und Staunässe Wurzelfäule bilden.