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Die Weinraute gehört leider zu den eher selten verwendeten Gewürzpflanzen in der Küche und auch in der Heilkunde gerät sie immer mehr in Vergessenheit. Dioskurides, Plinius und Cicero erwähnten die Weinraute damals schon als gutes Heilmittel und für Mithridates von Pontos war die Weinraute ein wichtiger Bestandteil des nach ihm benannten Gegengift „Mithridates“. Ihr ätherisches Öl und die enthaltenen Alkaloide führen zu schweren Nebenwirkungen bei falscher Anwendung. Das kostete der Weinraute ihren Platz in den Heilpflanzen-Bücher, sie verschwindet immer öfters, was eigentlich sehr schade ist. Besser wäre es, den richtigen Umgang mit der Pflanze zu beschreiben, denn das bringt mehr als „ungesundes“ Halbwissen

Ihre medizinisch wirksamen Inhaltsstoffe, darunter Flavonoide, Ätherisches Öl, Alkaloide, Furane, Cumarine und Pyrecumarine, können bei einige Krankheiten hilfreich sein. Zum Beispiel bei chronisch venöser Insuffizienz, Pyspepsie, Abtreibung, Entzündungen, Krämpfe, Leber und Gallenbeschwerden, Menstruationsbeschwerden, Ödeme und Wurmbefall.

Bei Befall mit Madenwürmern hilft ein Tee, den man selbst zubereiten kann. Dazu braucht man 4g Samen von der Weinraute, 1 bis 2g Blüten des Rainfarns und 500ml Wasser. Die Weinraute in dem Wasser aufkochen lassen, dann den Sud vom Herd nehmen und die Rainfarn Blüten zugeben. Jetzt lässt man dieses erkalten. Nachdem der Tee erkaltet ist, trinkt man eine Hälfte schluckweise und die andere Hälfte muss rektal mit einem Einlauf gemacht werden.

Mit einer Weinrauten-Tinktur können Verstauchungen, Sehnenscheiden und Knochenhautentzündungen gemildert werden. Man gibt frisches Weinrautenkraut in ein verschließbares Gefäß und schüttet Doppelkorn darüber, bis alles zugedeckt ist und lässt das Ganze dann zwischen 2 und 6 Wochen ziehen. Ab und an muss man geschüttelt werden. Schließlich die Tinktur abseihen und in dunkle Fläschchen abfüllen.