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Friedrich der Große zahlte einem Apotheker für ein Geheimmittel gegen Bandwürmer eine stattliche Jahresrente und verlieh ihm noch dazu die Würde eines Hofarztes. Das Geheimmittel war eine große Portion von gepulverter Wurmfarnwurzel. Der Wurmfarn gehört zu den bekanntesten Bandwurmmitteln aus der Kräuterapotheke. Seine Wirkstoffe lähmen die Bandwürmer, sie können sich so nicht mehr am Darm festhalten und werden durch das eingenommenes Abführmittel aus dem Darm entfernt. Für eine Bandwurmkur verwendete man die gepulverte Wurzel oder den Extrakt aus der Wurzel.

Leider ist der Wirkstoff der Farnkrautwurzel in zu hoher Dosis schädlich. Eine zu gering dosierte Anwendung ist dagegen unwirksam. Die Vergiftungserscheinungen beginnen meist mit Kopfschmerzen und Schwindel. Später treten dann noch Ohnmachtsanfälle, Bewusstlosigkeit und Krämpfe auf. Leber und Nieren werden stark beschädigt. Krämpfe und Atemlähmung führen schließlich zum Tod. Daher sollte man solch eine Wurmkur nur unter Aufsicht eines erfahrenen Arztes machen.

Ungefährlicher ist dagegen die Behandlung von weißen Madenwürmern. Besonders häufig treten sie bei Kindern auf. Sie besiedeln den Dick- und den Mastdarm und sorgen hier für lästigen Juckreiz. Anzeichen für einen Wurmbefall sind Leibschmerzen, Zähneknirschen im Schlaf und dunkle Ringe unter den Augen.

Mit einer Tinktur für Einreibungen und Umschläge kann der Wurmfarn ohne Bedenken auf Nebenwirkungen verwendet werden. Die Tinktur hilft bei Kreuzschmerzen, Ischias, Schmerzen und Ziehen bei Rheuma und Gicht, Nervenschmerzen, Schmerzen, die durch Kälte und Zug entstehen, Zahnschmerzen, Wadenkrämpfe, Schreibkrampf und Krampfadern. Auf die schmerzenden Stellen wird ein Umschlag aus einer in Farntinktur getränkte Kompresse ( ein kleines Handtuch oder eine Windel) gelegt, mit einem weiteren Handtuch abgedeckt und dann eine Wolldecke darüber gelegt. Eventuell noch eine Wärmeflasche dazwischen legen.

Für die Tinktur werden die Wurzeln des Wurmfarns ausgegraben und gereinigt. Die Wurzeln werden in kleine Stücke geschnitten, in ein großes Glas gefüllt und mit Ansetzbranntwein übergossen. Das Glas gut verschließen und 3 Wochen stehen lassen. Dann wird die Flüssigkeit abgeseiht und in dunklen Flaschen aufbewahrt. Die Tinktur sollte jedes Jahr neu hergestellt werden.

Nicht nur die Wurzeln helfen bei verschiedenen Krankheiten, auch die Blätter haben ihre Heilkraft. Das wussten auch die Kräuterpfarrer Künzle und Kneipp, sie empfahlen damals den Patienten mit Rheuma und Gicht, mit Wurmfarnblättern gefüllte Kissen und Matratzen zu verordnen.