Manchmal reicht schon ein einziger falscher Schnitt, und die Rose zickt wochenlang. Vielleicht
kennst Du das auch: Du schneidest einen Strauch zurück – aber die Schnittstelle sieht ausgefranst
aus, der Trieb verkahlt oder wächst krumm weiter. Genau an solchen Stellen wird klar, wie viel eine
gute Gartenschere ausmacht. Sie ist nicht nur Werkzeug, sie ist Deine rechte Hand im Beet.
Warum die Wahl der Gartenschere nicht egal ist
Viele Hobbygärtner unterschätzen am Anfang, wie sehr die Qualität der Gartenschere Einfluss auf
das Pflanzenwachstum hat. Klar, es gibt billige Scheren an jeder Ecke – aber wer länger gärtnert,
merkt schnell: Wenn die Klinge nicht richtig schneidet oder die Hand nach zehn Minuten weh tut,
wird Gartenarbeit zur Qual.
Eine gute Gartenschere sorgt für saubere Schnitte, schützt die Pflanze vor Krankheiten und
macht Dir die Arbeit leichter – besonders, wenn Du viele Gehölze oder Stauden schneiden musst.
Und das ist im Frühjahr, Sommer und Herbst eigentlich immer der Fall.
Saubere Schnitte = gesunde Pflanzen
Ein häufiger Fehler beim Rückschnitt: Die Triebe werden gequetscht, statt glatt durchtrennt. Die
Folge sind ausgefranste Wunden, durch die Pilze, Bakterien und Schädlinge eindringen können.
Besonders bei Obstgehölzen, Rosen oder empfindlichen Stauden ist das ein echtes Problem.
Mit einer hochwertigen Schere schneidest Du dagegen glatt und präzise. Das verkürzt die
Wundheilung und verhindert Infektionen. Gerade beim Frühjahrsschnitt oder beim
Zurückschneiden nach der Blüte spielt das eine große Rolle.
Ergonomie: Auch Deine Hände danken es Dir
Wer regelmäßig im Garten arbeitet, weiß: Nach einer Stunde Rückschnitt kann die Hand richtig
schmerzen – besonders, wenn die Schere zu hart, zu groß oder schlecht gefedert ist. Ergonomische
Gartenscheren sind hier ein echter Segen. Sie passen zur Handgröße, lassen sich leicht
zusammendrücken und haben oft weiche Griffe, die Blasen vermeiden.
Viele moderne Modelle bieten sogar eine verstellbare Griffweite oder spezielle Griffe für
Linkshänder. Für kleinere Hände gibt es kompakte Varianten, die sich angenehmer greifen lassen.
Welche Gartenschere passt zu Deinem Garten?
Nicht jede Schere ist für jede Pflanze geeignet. Es gibt verschiedene Bauarten – und jede hat ihre
eigenen Stärken. Wenn Du weißt, was Du hauptsächlich schneiden willst, fällt die Entscheidung
leichter.
Bypass-Scheren – für präzise Schnitte bei frischen Trieben
Bypass-Scheren arbeiten wie eine Schere: Zwei Klingen gleiten aneinander vorbei. Dadurch
entsteht ein sehr sauberer, glatter Schnitt – perfekt für grüne, lebende Pflanzen wie Rosen,
Stauden oder junge Triebe.
Sie sind allerdings weniger geeignet für trockenes oder hartes Holz. Da kann die Klinge schnell
verkanten oder das Holz splittert.
Amboss-Scheren – für hartes oder trockenes Holz
Amboss-Scheren haben nur eine scharfe Klinge, die auf eine flache Metallfläche (den Amboss)
trifft. Diese Bauweise ermöglicht es, auch dickere oder trockene Zweige mit weniger Kraftaufwand
zu durchtrennen.
Sie sind ideal für ältere Äste, verholzende Triebe oder den Rückschnitt im Spätherbst. Bei frischen
Trieben solltest Du eher auf eine Bypass-Schere zurückgreifen – hier kann der Amboss sonst zu
stark quetschen.
Astscheren – wenn es dicker wird
Für Äste ab etwa 2 Zentimetern Durchmesser reicht eine normale Gartenschere nicht mehr. Dann
kommt die Astschere ins Spiel: Mit langen Griffen und großem Hebelarm durchtrennst Du dickere
Äste kraftsparend. Auch hier gilt: Bypass für frisches Holz, Amboss für Totholz.
Diese Fragen solltest Du Dir vor dem Kauf stellen
Bevor Du zur Schere greifst, überleg Dir ein paar Dinge. Sie helfen Dir, die richtige Wahl zu treffen
– und unnötige Käufe zu vermeiden.
Typische Fragen beim Scherenkauf:
- Welche Pflanzen willst Du schneiden? (Stauden, Obstbäume, Hecken?)
- Wie oft brauchst Du die Schere?
- Hast Du kleinere Hände oder bist Linkshänder?
- Liegt Dein Fokus eher auf Präzision oder auf Kraft?
- Willst Du auch höher gelegene Zweige schneiden (-> Teleskopschere)?
Diese Überlegungen helfen Dir, aus der Vielfalt genau das Modell zu finden, das zu Deinem
Garten passt – und nicht einfach irgendeine Universal-Lösung.
Pflegetipps: So bleibt Deine Gartenschere lange scharf
Eine gute Schere hält viele Jahre – wenn Du sie pflegst. Viele vergessen das und wundern sich,
wenn nach einer Saison schon nichts mehr richtig schneidet.
Ein paar einfache Schritte helfen:
- Nach jedem Einsatz abwischen, besonders bei harzigen Pflanzen
- Regelmäßig ölen – besonders das Gelenk
- Klinge nachschleifen, wenn sie stumpf wird
- Nicht im Freien liegen lassen – Feuchtigkeit führt schnell zu Rost
Nach einem langen Rückschnitttag kannst Du die Schere auch mal kurz in lauwarmes Wasser mit etwas Spüli legen, gut abtrocknen und anschließend ein paar Tropfen Öl auf das Gelenk geben. So bleibt sie geschmeidig und einsatzbereit.
Ersatzteile und Nachhaltigkeit
Viele gute Gartenscheren-Marken bieten Ersatzklingen und Federn an. Das ist nicht nur nachhaltiger, sondern auch günstiger, als gleich ein neues Modell zu kaufen. Achte beim Kauf darauf, dass Du bei Bedarf Teile nachbestellen kannst.
Markenscheren wie Felco, Fiskars oder Berger sind hier oft im Vorteil. Sie sind robust gebaut, gut verarbeitet und bieten in der Regel langfristig Ersatzteile an – eine lohnende Investition, wenn Du regelmäßig schneidest.
Meine Empfehlung: Lieber einmal gut als dreimal billig
Vielleicht hast Du auch schon die Erfahrung gemacht: Eine billige Schere schneidet zu Anfang okay, klemmt dann, wackelt irgendwann – und landet nach zwei Saisons im Müll. Gerade, wenn Du viel mit Pflanzen arbeitest, lohnt sich eine hochwertige Gartenschere mit gutem Schliff und ergonomischem Griff.
Ja, sie kostet mehr – aber die Freude am Arbeiten, der präzise Schnitt und die Langlebigkeit machen es wett. Und mal ehrlich: Wer mehrere Stunden mit einer schlechten Schere kämpft, spart am falschen Ende.
Checkliste: Das macht eine gute Gartenschere aus
Hier findest Du die wichtigsten Kriterien noch einmal übersichtlich zusammengefasst. Diese Punkte helfen Dir, beim nächsten Kauf die richtige Entscheidung zu treffen:
Merkmal | Warum es wichtig ist |
Scharfe Klinge | Für saubere Schnitte, verhindert Krankheiten |
Bypass oder Amboss | Passend zum Schnittgut auswählen |
Ergonomischer Griff | Weniger Belastung für Hände und Gelenke |
Gute Verarbeitung | Langlebigkeit und Präzision bei jedem Schnitt |
Austauschbare Teile | Nachhaltigkeit und Reparaturfreundlichkeit |
Pflegeleicht | Schnelle Reinigung, einfache Wartung |
Wenn Du Dich an dieser Liste orientierst, wird Deine neue Gartenschere nicht nur besser schneiden -sondern Dir die Gartenarbeit spürbar erleichtern.
Eine gute Gartenschere ist kein Luxus, sondern ein essentielles Werkzeug für gesunde Pflanzen und entspanntes Arbeiten. Wenn Du sie bewusst auswählst, regelmäßig pflegst und passend zum Einsatz nutzt, wirst Du den Unterschied bei jedem Schnitt spüren – und Dein Garten wird es Dir danken.