In einem Bibelgarten sollen Pflanzen, die bereits in der Bibel erwähnt worden sind, kultiviert werden. Darüber hinaus werden auch andere Elemente aus der Bibel symbolisch dargestellt. Ein Bibelgarten dient damit vorrangig nicht botanischen Interessen, sondern der Veranschaulichung biblischer Inhalte. Das unterscheidet sie von Sammlungen biblischer Pflanzen in Botanischen Gärten. Meist waren es daher Kirchengemeinden, die sich für die Anlage und Pflege von Bibelgärten engagiert haben. In den USA haben solche Bibelgärten eine besonders lange Tradition. Aber auch in Deutschland gibt es bereits mehr als 100 Bibelgärten.
Im Kirch- und Bibelgarten der Gemeinde St. Crucis in Bad Sooden-Allendorf im nordosthessischen Werra-Meisner-Kreis sind christlichen Symbolen wie der Schlange, den Vögeln, einem Quellstein, einem gepflanzten Fisch oder einem sechsseitigen Obelisk mit Szenen der Schöpfungsgeschichte sind von den rund 120 Pflanzenarten mit Bezug zur Bibel diejenigen ausgewählt worden, die in dem oft etwas rauen nordhessischen Klima gedeihen können. U.a. sind Dattelpalmen, Feigen, myrthen, Grantapfelbaum, Disteln und Dornengewächse, Taglilien, Salomonsiegel auch viele Heil- und Klosterpflanzen zu sehen.
Einen besonderen Anblick bietet der alte, herrlich blühende Judasbaum. Judas zu ihnen: „Ich habe eine schwere Schuld auf mich geladen. Ein Unschuldiger wird getötet und ich habe ihn verraten“. „Was geht uns das an?“ antworteten die Priester und Ratältesten. „Das ist deine Angelegenheit!“ Da warf Judas das Geld in den Tempel, lief fort und erhängt sich an einem Baum (Matthäus 27, 4-5). Und historischen Quellen zufolge soll es eben ein solcher Baum gewesen sein, die in jener Zeit in Palästina weit verbreitet war, an dem sich Judas erhängte – daher rührt der Name Judas-Baum.
Mitglieder der Kirchengemiende begannen im Frühjahr 2007 mit der Umgestaltung des ehemaligen Küstergarten zum Bibelgarten. Er liegt zentral in der Altstadt von Bad Sooden hinter der Pfarrkirche St.Crucis.