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Hornissen gelten zu Unrecht als aggressiv und ihr Stich als lebensgefährlich. Sie sind friedlich und ihr Stich ist nicht gefährlicher als ein Wespenstich, es sei man ist allergisch gegen Insektenstiche. Hornissen stehen unter Naturschutz, sie dürfen nicht getötet und ihr Nest darf nicht zerstört werden.

Hornissen, kurz vorgestellt

Die Hornisse (Vespa crabro) ist die größte einheimische Art der Faltenwespen. Faltenwespen werden sie genannt, weil sie ihre Flügel in Ruhestellung falten. Die Hornissenkönigin kann bis zu 3 ½ cm groß werden, Arbeiterinnen, Drohnen und junge Weibchen sind deutlich kleiner.

Hornissen haben zwar einen wehrhaften Stachel, mit dem sie ihre Beute – das sind andere Insekten bis zur Größe einer Biene – töten. Aber sie sind friedlicher als Wespen und Honigbienen und greifen nur an, wenn sie sich ihrerseits angegriffen, in die Enge getrieben und bedroht oder am Nest gestört fühlen.

Nur die von den männlichen Drohnen befruchteten Weibchen überwintern. Dazu ziehen sie sich in Baumhöhlen, unter Hausdächern zurück oder suchen Schutz unteren lockeren Stücken von Baumrinden. Anfang Mai erwacht die Jungkönigin aus ihrer Winterstarre. Dann beginnt sie ihre Umgebung zu erkunden auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz. Zwischendurch ernährt sie sich vom Saft „blutender“ Bäume oder erbeutet einige Insekten.

Hornissennest im Garten

Hat die Hornissen-Königin einen geeigneten Hohlraum gefunden, dann bildet sie an der Decke der Bruthöhle einen Stiel aus zusammengetragenem Baumaterial und baut am unteren Ende die ersten sechseckigen Waben an. Nach und nach erweitert sie den Bau auf bis zu 50 Waben und beginnt mit der Eiablage. Die ersten Larven schlüpfen nach etwa einer Woche. Sie werden zunächst von der Königin selbst mit Nahrung versorgt, bis sie sich verpuppen und aus den Puppen schließlich die geschlechtslosen Arbeiterinnen schlüpfen.

Sind die ersten 5 bis 10 Arbeiterinnen geschlüpft, dann überlässt die Königin ihnen die täglich anfallenden Arbeiten wie Waben anlegen und putzen, Futtersuche und Fütterung der Larven und konzentriert sich stattdessen ganz aufs Eierlegen.  Diese Arbeiterinnen bleiben mit einer Körperlänge von 1,8 bis 2,5 cm deutlich kleiner als die Königin. Sie töten ihre Beute mit dem Gift ihres Stachels, beißen den Kopf ab und lecken den ausfließenden Körpersaft auf.

Im Hochsommer ist der Hornissenstock auf viele Hundert Arbeiterinnen angewachsen, manchmal können es bis zu 1000 Hornissen in einem Nestbau sein. Nun legt die Königin vor allem Eier, aus denen sich Drohnen und Weibchen entwickeln. Und die Arbeiterinnen konzentrieren sich jetzt auf die Aufzucht dieser Geschlechtstiere. Die alternde Königin wird ebenfalls vernachlässigt, sie verlässt ihr Nest und stirbt im Alter von etwa 1 Jahr. Auch die neuen Weibchen verlassen schließlich das Nest und paaren sich in der Nachbarschaft mit den Drohnen. Schließlich sterben auch die letzten Arbeiterinnen. Die befruchteten Jungköniginnen suchen sich ein Winterquartier, um im nächsten Frühjahr jede für sich einen neuen Hornissenstaat zu gründen. 

Nistplätze im Garten

Hornissen sind Höhlenbrüter, die ihre Nester in den Höhlen alter Bäume in Misch- und Laubwälder anlegen. Da diese aber immer seltener werden, tauchen sie häufiger auch in Parks, Gärten und Siedlungen auf und suchen  nach Ersatz-Nistmöglichkeiten: Das können morsche Baumstümpfe und Totholz sein, aber auch ein verlassener Bienenstock, Dachtraufen alter Schuppen und Gartenhütten, Holzverschalungen an Terrassen und sogar Rollladenkästen.

Hornissen gehören zu den besonders geschützten Insektenarten: Sie dürfen weder getötet, noch darf ihr Nest zerstört werden.  Muss ein Nest wirklich einmal umgesiedelt werden, dann ist dafür eine Genehmigung der zuständigen Naturschutzbehörde einzuholen.

Sind Hornissen gefährlich?

Nein. Hornissen sind eigentlich friedlicher als Wespen und Bienen. Aber sie verteidigen sich, wenn sie sich in die Enge getrieben oder angegriffen fühlen.  Vor allem darf man sie nicht am Nest stören und nie nach ihnen schlagen! Im Gegensatz zu Wespen interessieren sich Hornissen auch nicht für den Kuchenteller oder Saftgläser auf dem Gartentisch, sie sind Insektenfresser!

Und wenn man doch einmal gestochen wird

Der Stich einer Hornisse ist zwar schmerzhaft, weil der längere Stachel tiefer als ein Wespenstich in die Haut eindringt, aber nicht unbedingt gefährlicher. Die Giftmenge, die die Hornissen beim Stechen einspritzen ist nicht größer als die von Wespen.  Nach dem Hornissenstich entwickelt sich ein starker Juckreiz, die Haut rötet sich um die Einstichstelle herum und schwillt an.  Nach 15 min sollten diese Symptome wieder abklingen.

Es sei denn, man hat eine Insektenstichallergie. Dann kann es lebensgefährlich werden und schnelle Hilfe ist notwendig. Allergiker wissen, was zu tun ist und sie sollten stets ihr Notfall-Kit dabeihaben.

Klingen die Symptome nicht ab, kommen stark tränende Augen, Schluck- und Atemnot, Übelkeit und ein hoher Puls hinzu, dann liegt der Verdacht auf eine bisher noch nicht diagnostizierte Insektenstichallergie nahe. In diesem Fall: Notarzt unter 112 rufen, beengende Kleidung öffnen, Füße hoch lagern, die Einstichstelle kühlen, bei Ohnmacht stabile Seitenlage. Und später bei nächster Gelegenheit einen Allergietest machen lassen. Viele weitere Informationen und Tipps zum richtigen Verhalten gegenüber Hornissen, was zu tun ist bei einem Hornissenstich, wie man eine Hornissenstichallergie erkennt, bekommt man beim örtlichen Allgemeinarzt.