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Ähnlich wie bei den Stauden und Sommerblumen gibt es auch beim Rasen Saatgut und vorkultivierte Gräser als Fertigrasen. Am bekanntesten ist der Rollrasen, in Bahnen fertig geschnittener und aufgerollter Fertigrasen. Damit lässt sich sehr schnell eine Brachfläche begrünen und bereits nach wenigen Tagen in der Rasen trittfest. Allerdings hat das seinen Preis: Ein Rollrasen kommt wesentlich teurer als ein selbst mit Saatgut angelegter Rasen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Kahle Neubaugelände lassen sich damit schnell begrünen. Mit dem Rollrasen lassen sich schadhafte Rasenflächen ausbessern und Hanglagen lassen sich mit Rollrasen auch leichter begrünen als mit einem selbst angezogenen Rasen. Außerdem hat man über lange Zeit einen wirklich unkrautfreien Rasen mit einem gleichmäßigen Erscheinungsbild.

Rollrasen wird von hierauf spezialisierten Gartenbaufirmen in riesigen Flächen angelegt. Erst bei Bedarf und auf Anfrage werden daraus einzelne Bahnen herausgeschnitten und aufgerollt. Mittlerweile reicht das Angebot auch beim Rollrasen vom reinen Zierrasen über Gebrauchsrasen bis zu besonders strapazierfähigen Spiel- und Sportrasen.

Doch auch beim Rollrasen ist eine gute Bodenvorbereitung erste Voraussetzung, dass der Rasen gut anwächst und eine satt-grüne Fläche bildet. Und mit der Bodenvorbereitung sollte man beginnen, bevor man den Rollrasen bestellt. Denn Rollrasen muss möglichst bald wieder Bodenkontakt bekommen, er kann nicht lange zwischengelagert werden, sonst droht er sich zu überhitzen und zu vertrocknen. Nach der Anlieferung muss er innerhalb von maximal 36 Stunden abgerollt und ausgelegt werden.

Bevor man die Rasenbahnen ausgelegt, werden etwa 40 Gramm Volldünger por Quadratmeter in den Boden eingearbeitet. Mit dem Verlegen der ersten Rasenbahn wird an der äußeren Längskante der Rasenfläche begonnen. Jede einzelne Bahn wird dabei gleich an den Boden angedrückt. Man arbeitet dabei von den verlegten Bahnen aus, ohne die vorbereitete Fläche zu betreten. Damit es keine Trittstellen und Dellen im Rasen gibt, kniet man sich dabei auf ein Holzbrett. Die Bahnen müssen lückenlos aneinander anschließen. Überstehende Kanten sticht man mit dem Spaten oder schneidet die Kanten mit einem sauberen, scharfen Messer nach. Schnittreste werden nicht weggeschmissen, sondern feucht und schattig gelagert. Denn damit lassen sich später schadhafte Stellen und Lücken im Rasen ausbessern.

Damit die Rasenbahnen einen intensiven Bodenkontakt bekommen, werden sie anschließend mit einer Walze angedrückt. Dabei sollte man die Walze nicht parallel, sondern diagonal zu den Bahnen bewegen.

Damit der Rollrasen gut anwächst und sich auch die einzelnen Bahnen miteinander durch das Wurzelgeflecht der Gräser verzahnen, muss innerhalb der kommenden 2 Monate immer wieder intensiv und gleichmäßig gewässert werden. Der Rollrasen kann jedoch bereits etwa 1 Woche nach dem Verlegen zum ersten Mal gemäht werden, vorausgesetzt die Halme haben eine Mindesthöhe von 8cm erreicht. Dabei muss der Rasenmäher einen sauberen Schnitt mit einem scharfen Messer liefern (ideal wäre dazu ein Spindelmäher). Dabei wird – ähnlich wie beim Anwalzen – nicht parallel, sondern schräg zu den Bahnen gemäht. Das Schnittgut darf nicht liegenbleiben, sondern muss, wenn der Rasenmäher keinen Fangkorb hat, vorsichtig abgerecht werden.