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Einige Lilienarten bilden besondere Brutzwiebeln, die sich zur vegetativen Vermehrung nutzen lassendie Bulben. Es gibt sogenannte Achselbulben und Stängelbulben.

Achselbulben oder Bulbillen – wie sie auch genannt werden – bilden sich in den Achseln der Stängelblätter. Diese kleinen Brutzwiebeln lösen sich im Herbst von der Mutterpflanze, fallen zu Boden und beginnen dort auszutreiben. Wenn man Glück hat, stehen dann im folgenden Jahr viele kleine Jungpflanzen rund um die Mutterpflanze. Diesem Glück kann man nachhelfen, indem man diese Achselbulben gezielt zur vegetativen Vermehrung nutzen. Wenn die Bulbillen im Spätsommer voll ausgereift sind, lassen sie sich von Hand relativ leicht ablösen und an anderer Stelle, d.h. etwas weiter von der Mutterpflanze entfernt, wieder in den Boden einpflanzen. Oder man kultiviert sie erst einmal in einem Anzuchtgefäß vor. Die kleinen Brutzwiebeln werden ca. 1 bis 2cm tief in die Erde gesetzt. Als Pflanzsubstrat empfiehlt sich Anzuchterde oder ein Gemisch aus Sand und humushaltiger Gartenerde im Verhältnis 1:1. zu den Liliengewächsen, die solche Achselbulben bilden, gehören z.B. die Feuerlilie Lilium bulbiferum und die Tigerlilie Lilium lancifolium.

Andere Lilien bilden dagegen sogenannte Stängelbulben. Zu dieser Gruppe gehören die Lilien, die an dem bewurzelten Sprossabschnitt unter der Erde Bulben bilden. Dabei gilt die Faustregel: Je tiefer die Lilien in die Erde gesetzt werden, desto eher und desto mehr Stängelbulben bilden sie. Im Herbst kann man dann diese unterirdischen Stängelabschnitte freilegen und die Brutzwiebeln abnehmen.

Eine weitere Form ist die vegetative Vermehrung durch die Zwiebelschuppen. Bei den Lilien sind die fleischigen Schuppen der Zwiebel nicht von einer gemeinsamen Hülle umgeben. Deshalb lassen sich diese Zwiebelschuppen leicht einzeln ablösen. Dabei bleibt immer ein kleines Stückchen des Zwiebelbodens an jeder Schuppe. Und aus diesem Stückchen kann sich dann wieder eine komplette neue, aber zuerst winzig kleine Lilienzwiebel bilden. Diese Jungzwiebeln lassen sich weiter kultivieren. Allerdings bilden sich daraus erst nach drei bis fünf Jahren Blüten. Neben den Lilien können auch Fritillaria-Arten mit Hilfe von Zwiebelschuppen vermehrt werden.