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Bau und Bepflanzung einer Pergola sind gar nicht so einfach. Sowohl das Material als auch die Bauform der Pergola müssen zum Stil des Hauses oder der Gartenlaube passen. Und sofern hängt auch von der Auswahl und Kultivierung der richtigen Pflanzen ab. Stimmt und passt das alles zusammen, dann gewinnt man für Jahre, u. U. sogar Jahrzehnte einen zusätzlichen Raum zum Entspannen im Grünen.

Zunächst einmal: Material und Baustil der Pergola müssen sowohl zum Haus, an den die Pergola angebaut werden soll, und – nicht zu vergessen – zum Garten passen. Eine Pergola in einem Garten im mediterranen Stil muss anders gestaltet werden aus als eine Pergola im Landhausstil.

Als Baumaterial bieten sich vor allem Kant- und Rundhölzer an, mit rauer Oberfläche oder lackiert. Auch Bretter und Latten kommen infrage. Die Materialstärke hängt in erster Linie von den Zug- und Scherkräften ab, die den Balken auch durch das nicht zu unterschätzende Eigengewicht der Kletter- und Schlingpflanzen ausgesetzt sind. Natürlich spielt auch die Witterung eine Rolle. Aber auch optisch müssen die Proportionen stimmen.

Zum Imprägnieren aller Holzteile sollet man – auch den Pflanzen zuliebe – umweltverträgliche, ungiftige Mittel wählen. Das Holz, auch wenn es imprägniert ist, darf nicht mit dem Erdreich in Berührung kommen. So beginnt es mit der Zeit doch zu verfaulen.

Eine ganz wichtige Rolle spielt das Fundament und die sichere Verankerung der Balken im Boden. Generell sollte Holz nie mit Erdreich in Berührung kommen, sonst beginnt es mit der Zeit zu faulen – auch wenn es eigentlich imprägniert ist. Das untere Balkenende muss deshalb in einem Stahlschuh im Boden verankert werden. Dazu bietet der Fachhandel verschiedene Ausführungen. Am besten lässt man sich dort über die richtige Auswahl beraten. Dort erhält man auch technische Anleitung des Stahlschuhs im Betonfundament. Wichtig ist das alle Eisenteile der Außenbeschläge rostfrei sind – verzinkt oder aus V4a-Stahl.

Auch die Proportionen müssen stimmen. Die Pfosten dürfen nicht zu dünn wirken. Sonst beschleicht einen das unbehagliche Gefühl, während man dort sitzt, die Pergola könnte jeden Augenblick über einem zusammenstürzen. Ein Pfosten von 2,5m Höhe sollte einen Querschnitt von 10×10 bis 15x15cm haben, sonst sieht er zu dünn aus. Die Sattelbalken, bei denen zwei horizontale Deckbalken im rechten Winkel zusammenstoßen, müssen etwa 2cm dicker sein. Zur Verstärkung der Sattelbalken werden in beide Richtungen Winkelstreben angebracht, die 2cm schmäler sind als die Balken.

Auch ein Rosenbogen ist im Prinzip eine kleine Pergola. Aus mehreren Rundbögen lässt sich auch ein freier Sitzplatz gestalten. Dazu verwendet man am besten Kunststoff-ummantelte Metallrohe. Kletter- und Ramblerrosen sind typische Spreizklimmer, die zwei Holme mit Querlatten in regelmäßigen Abständen brauchen, um empor klettern zu können.

Nun zu den Pflanzen. Die richtige Wahl hängt von der Art der Pergola, aber auch von ihrer Lage ab. In der Regel wird man eine Pergola nicht ausgerechnet an der Wetterseite anbauen, sondern eher nach Süden oder Südwest ausgerichtet. Für Plätze im Halbschatten wählt man am besten eine der Clematis-Arten und Hybriden: Ist der Boden kalkhaltig, dann nimmt man Clematis montana. Die Sorte Rubens hat ein purpurfarbenes Laub und rosa Blüten. Auch auf kalkfreiem Boden gedeiht Clematis tangutica, eine Art, die gelb blüht und besonders anspruchslos und frosthart ist. Sie kommt sowohl für Sonne als auch Halbschatten infrage.

Möchte man die Pergola sehr schnell begrünen, dann wählt man am besten ein Geißblatt (Lonicera). Besonders starkwüchsig ist die Art Lonicera caprifolium (auch Jelängerjelieber genannt) mit herrlichen dreifarbigen Blüten in Weiß, Gelb und Rot. Oder eine der zahlreichen Hybriden, z. B. das Waldgeißblatt Lonicera x periclymenum, eine intensiv duftende Sorte mit gelblichweißen oder roten Blüten. Lonicera x tellmaniana ist zwar auch schnellwachsend, braucht aber einen wind- und wettergeschützten Standort. Langsamer geht es dagegen die schwachwüchsige Lonicrea x heckrottii an, sie bleibt mit 1 bis 2m auch vergleichsweise niedrig und eignet sich eher für die Begrünung des Gartenzauns.

Für die Pergola eignet sich aber vor allem auch ein Wilder Wein der Gattung Parthenocissus, der im Herbst mit seinem leuchtend roten Laub besticht. Oder ein kletternder Knöterch (Fallopia aubertii) und die Trompeterblume Campsis radicans mit ihren herrlichen, orange-roten Blüten.

Theoretisch sind dazu auch einjährige Pflanzen geeignet, zumindest wenn man sich nicht scheut, jeden Herbst die Pflanzenreste sorgfältig abzuräumen und zu entfernen und dann im nächsten Frühjahr wieder neu auszusäen oder anzupflanzen. Die meisten dieser Einjährigen werden außerdem nicht sehr hoch und stammen aus subtropischen oder tropischen Gefilden, sodass sie einen warmen, geschützten Platz zum Wachsen brauchen.

Aber nicht nur die richtige Wahl geeigneter Kletter- und Schlingpflanzen ist wichtig. Man muss die Pflanzen auch dazu bringen, in die richtige Richtung zu wachsen. Und diese Kletterpflanzen müssen von Beginn ab, nicht erst ab dem zweiten Jahr, entsprechend getrimmt werden. Sie soll sich ja schließlich vor allem in die Höhe schieben und nicht wahllos seitliche Auswüchse bilden. Diese Seitentriebe finden dann keinen Halt und hängen ungeordnet herunter, bis sie schließlich mit ihrem Gewicht den Haupttrieb nach unten ziehen. Es ist also nicht damit getan, die Pflanze einfach nur anzubinden, sie muss auch fachgerecht gestutzt und zurückgeschnitten werden. Wann und wie, das hängt vor allem von der Art der Kletterpflanze ab. Das zweite Problem stellt sich dann, wenn die Pflanze, oben angekommen, an den Deckbalken stößt und dann im rechten Winkel möglichst horizontal weiter geführt werden muss.