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Kaum einem ist der Duft der Kamille Chamomilla recutia von Kindheit an nicht bekannt. Die Heilwirkung der Kamille ist nicht einmal von wissenschaftlicher Seite umstritten, so wie es vielen anderen alten Heilpflanzen ergeht. Eher das Gegenteil ist der Fall, die Kamille und ihre Heilwirkungen sind auch wissenschaftlich belegt und voll anerkannt.

Die alten ägyptischen, arabischen, babylonischen, griechischen und römischen Heilkundigen haben bereits die Kamille angewandt, so wie es wir heute noch tun. Der Hauptwirkstoff der Kamille ist ein ätherisches Öl mit Azulen. Dieses Öl wird durch die Wasserdampfdestillation der Blüten gewonnen. Genau durch diesen Vorgang verwandelt sich der Vorstoff in das tiefblaue Chamazulenöl, das desinfiziert, entzündungshemmend und beruhigend wirkt. Weiter lindert die Kamille Schmerzen und stillt Krämpfe und Blähungen.

Verwendet wird die Kamille hauptsächlich in der Frauen- und in der Kinderheilkunde. Jedoch wird sie auch bei chronischen Magen und Darmstörungen, Gastritis, Magen und Zwölffingerdarmgeschwüren angewandt. Zur Behandlung dieser Krankheiten nimmt man 2 Teelöffel frischer Kamillenblüten, die mit kochendem Wasser übergossen werden. Das lässt man dann zugedeckt ziehen. Täglich in kleinen Schlucken 2 bis 3 Tassen davon trinken und die Welt sieht dann bald schon wieder besser aus.

Weiter hilft die Kamille bei Schleimhautentzündungen, besonders des Magens und Darms, ebenso bei akuten und chronischen Magen und Darmstörungen, Gastritis so wie bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren. Zur Behandlung dieser Krankheiten trinkt man täglich schluckweise 2 bis 3 Tassen Kamillentee. Für den Tee nimmt man 2 Teelöffel der Kamillenblüten und übergießt sie mit heißem Wasser, lässt ihn zugedeckt noch einige Zeit stehen.

Mit dem Tee können auch entzündete Mundschleimhäute und Fisteln behandelt werden. Entzündete juckende Ekzeme, alle entzündlichen Hautkrankheiten, Hautflechten und Verletzungen können ebenso mit der Kamille kuriert werden. Hautkrankheiten lassen sich innerlich als Tee mit speziellen Kräutern für Hautkrankheiten wie Feldtiefmütterchen, Klette und Brennnessel behandeln oder äußerlich mit Kompressen und Umschlägen.

Ihre Entkrampfende Wirkung hilft bei allen Krämpfen und krampfartigen Bauchbeschwerden der Kinder. Gleichzeitig wirkt die Kamille blähungstreibend. Die Kamille ist ein geradezu klassisches Mittel bei schmerzhaftem Zahnen der Kinder. Aber auch bei Reizbarkeit, Unruhe, Koliken, unruhigem Schlaf und bei Beschwerden in der Schwangerschaft ist die Kamille ein Unverzichtbares Mittel in der Heilkunde.

Beachten sollte man, dass die Kamille niemals kochen darf, da sonst die wichtigen ätherischen Öle zerstört werden. Kamille immer nur mit heißem Wasser überbrühen und ziehen lassen und heiß trinken. Es kann jedoch auch zu einer Überdosierung kommen und dann wirkt die Kamille umgekehrt, es kann zu krampfartigen Schmerzen kommen. Daher Vorsicht mit dem Tee bei Kindern.

Kamille-Körperöl wird mit 50ml kaltgeschlagenem Olivenöl oder auch Sonnenblumenöl, 10 Tropfen ätherisches Fenchelöl und 10 Tropfen ätherisches Kamillenöl hergestellt. Alle Zutaten miteinander vermischen und in Fläschchen füllen. Hilft prima bei krampfartigen Beschwerden der Verdauungsorgane und des Unterleibes. Für Kleinkinder nur die Hälfte der ätherischen Öle zugeben.

Für die Herstellung des Kamillenöls braucht man frisch zerstoßene Kamilleblüten, die in ein helles Schraubglas gefüllt und mit kalt geschlagenem Öl übergossen werden, dann gut verschließen und für 2 bis 3 Wochen an einem sonnigen Platz stellen, schließlich abseihen. Hilfreich bei Rückenschmerzen, Muskelkater, Nierenschmerzen, Neuralgien, Bauchschmerzen und Wundsein der Kinder.

Für die Kamillentinktur nimmt auch wieder frisch zerstoßene Kamillenblüten. Sie kommen in ein dunkles Schraubglas und werden mit 45%igem Alkohol übergossen. 2 bis 3 Wochen stehen lassen und ab und zu umrühren. Abseihen und in dunkle Flaschen füllen. Für die innerliche Anwendung nimmt man täglich 3 x 20 Tropfen.