Kommt es zu Mangelerscheinungen im Rasenbild, so handelt es sich in den allermeisten Fällen um Mängel an Kali und Magnesium im Boden – zwei Nährstoffe, die für das Wachstum der Gräser besonders unentbehrlich sind. Damit der Rasen mit diesen Hauptnährstoffen über die gesamte Vegetationszeit von Frühjahr bis Herbst ausreichend versorgt wird, müssen die von den Pflanzen aufgenommenen und verbrauchten Nährstoffe durch regelmäßiges Düngen der Rasenflächen ergänzt werden.
Ein optimales Nährstoffverhältnis je 100g Bodenprobe liegt bei etwa 10 bis 20mg Phosphat (P2O3), 15 bis 30mg Kali (K2O) und 11 bis 15mg Magnesium (Mg). Bei einem leichten Boden kann Kali jedoch in größeren Mengen ausgewachsen werden.
Essentiell wichtig ist vor allem ein regelmäßiger Nachschub von Stickstoff durch einen Stickstoff-betonten Dünger, da der Boden selbst nur geringe Mengen an Stickstoff nachliefern kann. Allgemein sollte das Nährstoffverhältnis eines Rasendüngers bei Stickstoff zu Phosphor zu Kali wie 3:1:1 liegen.
Stickstoff wird vom Gras zum Aufbau von Halm- und Blattmasse, Proteinbildung und fürs Wachstum benötigt. Gräser sind Stickstoffzehrer und muss ständig verfügbar sein. Ein Stickstoffmangel zeigt sich zuerst am Gelb- oder Rotwerden der Halmspitzen und der Rasen beginnt zu verblassen.
Aber auch ein zu viel an Stickstoff schadet dem Rasen: Es entwickelt sich zu viel Blattmasse, die Blätter zeigen ein zu starkes Längenwachstum. Dies geht zu Lasten der Wurzelbildung – die Wurzeln bleiben zu schwach, dringen nicht tief genug in den Boden ein oder verätzen sogar. Die Zellwände bleiben zu weich und härten nicht ausreichend aus. Die Wasserverluste durch die Verdunstung über die vergrößerte Blattoberfläche sind hoch. Als Folge verfilzt der Seen zu schnell, Wasser kann nicht gut abgeleitet werden und der Boden wird nicht ausreichend durchlüftet. Dadurch erhöht sich die Gefahr von Pilzinfektionen.
Richtig dosiert, fördert Stickstoff die Wurzelbildung, die Nährstoffversorgung und das „Durchhaltevermögen“ des Rasens in Trockenzeiten. Außerdem nimmt das Rasengras eine frische, gesunde Grünfärbung an.
Phosphat fördert das Wurzelwachstum, den Energietransport und den Aufbau von Eiweiß und Enzymen. Phosphorverbindungen sind normalerweise im Gegensatz zum Stickstoff im Boden in ausreichendem Maße, bzw. im Überschuss vorhanden. Im Rasendünger sollte Phosphor nicht mehr als 1/5 der Nährstoffe ausmachen. Bei Phosphormangel nehmen die Blätter einen bläulich-rötlichen bis violetten Farbton an, die Blütenbildung fällt schwach aus oder unterbleibt ganz (davon merkt man allerdings im regelmäßig gemähten Rasen natürlich nichts).
Auch Kali ist mit 8 bis 16g pro Kubikmeter ausreichend im Boden vorhanden. Kali (K2O) benötigt das Gras, damit das Pflanzengewebe straff genug wird und sich damit der Wasserverbrauch verringert und Widerstandskraft gegen Schädlinge und Pflanzenkrankheiten erhöht. Außerdem fördert Kali die Anlage von Reservestoffen.
Eisen als Spurenelement ist notwendig für die Chlorophyllbildung und damit die Photosynthese der Pflanzen. Eisen und weitere Spurelemente, darunter das Magnesium, fördert den Energieumsatz und die Ausnutzung des aufgenommenen Stickstoffs. Eisen- und Magnesiummangel führt zu einer Chlorose, es fehlt Chlorophyll und die Pflanzen vergilben und bleichen aus.